MGB: Overdrive und Rückwärtsgang: Zusammenhang?

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Spindoctor
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MGB: Overdrive und Rückwärtsgang: Zusammenhang?

#1

Beitrag von Spindoctor » 25. Mai 2005, 08:46

An alle Leser und Experten des Forums, dies ist ein kleiner Hilferuf:

Kurz zum Fahrzeug: MGB Roadster, BJ. 76, Overdrive-Getriebe

Die Geschichte: Gestern bei der Fahrt zur Arbeit merkte ich plötzlich im Teillast und Schiebebetrieb, wie sich in den oberen beiden Gängen der Overdrive wie von Geisterhand zuschaltete, beim Gasgeben jedoch wieder ausschaltete. Bedenklicher wurde es mir, als ich auch im zweiten Gang das Gefühl hatte, dass der Overdrive mitmischen wollte. Richtig seltsam mutete es an, als beim rückwärts einparken das Fahrzeug nur mit Mühe zurücksetzte.
Der Fahrbetrieb (auch unter Verwendung des Overdrives) war unter Vollast und höheren Geschwindigkeiten normal. Zuhause das Einparken in die Garage mit Rückwärtsgang war dagegen fast nicht mehr möglich. Bedenklich...

Da ich in meiner Ahnungslosigkeit zunächst auf die Kupplung und den Magnetschalter getippt hätte, habe ich intensiv im Forum nach solchen Berichten gesucht. Dabei ist mir (glücklicherweise) ein ähnlicher Beitrag wie dieser hier aufgefallen, der den Overdrive selbst als Schuldigen entlarvt. Da ich Panik habe, das teure Stück zu zerstören, bleibt bei diesem tollen Wetter der B so lange in der Garage, bis ich eine Antwort auf meine Anfrage hier habe:

Was kann ich tun, wenn der Overdrive defekt ist? Deuten die Symptome auf einen kapitalen Schaden hin? Kann man selbst reparieren? Wie baut man das Teil aus? Wer repariert und überprüft (es fiel ein Name eines Spezialisten in Essen, leider wohne ich im Raum Stuttgart).

Vielen Dank im Voraus für hoffentlich viele Tipps und Hilferatschläge,

Ralf aus Ostfildern.

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chilterngreen
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#2

Beitrag von chilterngreen » 25. Mai 2005, 09:03

Hallo Ralf,

um zu testen, ob der Overdrive verantwortlich ist, wäre es vielleicht ein Tipp, diesen einfach mal abzuklemmen und damit stillzulegen. Wenn die Symptome dann nicht mehr auftreten, muss man davon ausgehen, dass die Overdrive-Elektrik/-Hydraulik defekt ist und weitere Maßnahmen in Angriff nehmen.

Schöne Grüße,

Michael

[Dieser Beitrag wurde von chilterngreen am 25.05.2005 editiert.]

Manfred Hürland
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#3

Beitrag von Manfred Hürland » 25. Mai 2005, 11:17

Hallo, mit der Suchfunktion findest Du diesen erklärenden Beitrag:
http://www.mgdc.de/ubb/Forum5/HTML/002264.html

Grüße
Manfred

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#4

Beitrag von Spindoctor » 26. Mai 2005, 16:56

Hallo Manfred, das ist genau der Beitrag, den ich selbst schon im Forum gefunden hatte. Von welcher Dichtung ist da die Rede, die sich in 10 Minuten wechseln lässt? Ich habe den neuen Katalog von Limora zuhause, auf dem der Overdrive ja gut dargestellt ist. Aber O-Ringe gibt es da einige!

Hallo Michael, ist es denn in Ordnung, den Overdrive abzuklemmen? Woanders habe ich gelesen, dass man dies tunlichst lassen sollte!

Eine allgemeine Frage: Um den Overdrive auszubauen, muss man Motor und Getriebe ausbauen. Da schaudert es mich ja schon ein bischen, zumal ich keine Idee habe, wie ich das in einer Garagenbox meiner Mietwohnung bewerkstelligen soll, so ganz ohne Motorheber... Für Tipps und Anregungen wäre ich dankbar.

Danke für die bereits eingegangenen Antworten. Viel Spass allen Roadsterfahrern bei dem super Wetter am langen Wochenende. Ich werde also das wochenende im klimatisierten Familienkombi meine Ausfahrten machen :-(

Manfred Hürland
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#5

Beitrag von Manfred Hürland » 26. Mai 2005, 17:19

Ralf, wenn man das Overdrive von unten betrachtest, findet Du 2 Platten mit jeweils 4 Schrauben. Eine quadratische Platte mit dem Magnetschalter. In diese Platte geht ein Kabel, welches den Magnetschalter schaltet. Du kannst diese Platte aufschrauben und den Magnetschalter herausziehen - Achtung!!!!!! - es fällt eine kleine Kugel schnell heraus. Für diesen Schalter gibt es z.B. bei www.stevens-wesel.de einen O-Ring-Satz mit neuer Kugel.
Die andere, rechteckige Platte, beinhaltet ein Sieb, welches für sauberes Oel im Overdrive sorgt. Dieses Sieb kann komplett gewechselt werden, s. auch wieder Stevens!

Nach den von Dir geschilderten Symptomen ist jedoch eine Komplettüberholung sinnvoll - meine Meinung!

Grüße
Manfred

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#6

Beitrag von Spindoctor » 27. Mai 2005, 10:57

Manfred,
vielen Dank für die Info. Ich habe die betreffenden Teile bestellt und hoffe, dass ich dann Anfang nächster Woche hier im Forum berichten kann, dass sich durch diese Reparatur ein Erfolg einstellt.
Für den Anfang ist mir zumindest der Schrecken genommen, den Motor samt Getriebe ausbauen zu müssen. Jetzt hoffe ich nur, dass mir nicht literweise Getriebeöl entgegen läuft, wenn ich das Sieb am Overdrive wechsle. Der Hausmeister für meine Garage hat mich sowieso schon auf dem Kieker :-)

Ein ganz großes Kompliment an dieses Forum und vor allem die fleißigen Schreiber, die sich darum bemühen, dass auch Anfänger Licht am Ende des Tunnels sehen.

Ralf

Gabanyi Bela
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#7

Beitrag von Gabanyi Bela » 27. Mai 2005, 15:44

Biette kein Getriebeöl in das Getriebe mit Overdrive sondern W 20/50. Mit Getriebeöl fährst du nicht sehr lange!
Bela

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#8

Beitrag von Spindoctor » 26. Jun 2005, 11:01

Hat zwar ein bischen länger gedauert, aber der Overdrive funktioniert wieder einwandfrei! Ein Austausch der O-Ringe und der Stahlkugel des Magnetschalters, einer neuen Dichtung samt Filter für den Ölsumpf, sowie eine neue Füllung der Overdrive-Getriebeeinheit mit 20W50-Öl haben alle Probleme beseitigt. Und das gute daran: Auch ein Nicht-Profi bekommt die Arbeiten in der engen dunklen Garage einer Mietwohnung ohne Spezialwerkzeug auf die Reihe!
Vielen Dank an alle Tipp-Geber in diesem Forum,

Ralf

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