Kurbelwellendichtung / Ölverlust

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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MCTD51Wolfi
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Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#1

Beitrag von MCTD51Wolfi » 8. Sep 2020, 19:46

MG TD Bj 51

Liebe Forumsteilnehmer,

es ist einfach zum verzweifeln, nach dem die Problematik mit dem Regler
bzw. Lichtmaschine (Batterie wird nicht geladen) aufgetaucht ist, tropft nun
Öl aus dem Loch (versehen mit einer Klammer) des Kupplungsgehäuses (über Nacht ca.
ein halbes Schnapsglas voll nach Abstellen des warmen Motors). Tippe auf die
Kurbelwellendichtung.

Hier kommt Eines zum Anderen, was mir den Spass am Oldtimer erheblich verdirbt.
Ich möchte bestimmt niemandem auf die Nerven gehen, aber das Forum ist momentan die
einzige Hilfe die ich bekommen kann. Habe mein Fahrzeug jetzt ein Jahr und konnte, bedingt
durch mehrere Defekte, leider nur wenige km fahren.

Ist es normal, dass aus dem "Loch" des Kupplungsgehäuses "etwas Öl tropft ?

Welche Dichtungen sind verbaut ? Simmering, Bundschnur oder Ähnliches?

Was kann man tun, ohne gleich den ganzen Motor auseinander nehmen zu müssen.
(Totale Motorrevision erfolgte vor ca. 7 Jahren beim Vorbesitzer)

Vielen herzlichen Dank an alle, die mir in der Sache weiterhelfen können.

Wolfgang

Josef Eckert
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#2

Beitrag von Josef Eckert » 8. Sep 2020, 20:01

Hallo Wolfgang,
der Motor ist an der Kurbelwelle zum Getriebe hin ohne Dichtung. Dort befindet sich eine sogenannte Rücklaufschnecke auf der Kurbelwelle und eine Verdickung und bei laufendem Motor wird das Öl dort in eine Auffangschale geschleudert und läuft in die Ölwanne ab. Der Motor sollte wenn er läuft dicht sein. Wenn der Motor nicht mehr dreht kriecht etwas Öl über den Rand der Auffangschale in die Kupplungsglocke und läuft zum Boden hin ab. In der Kupplungsglocke befindet sich dort unten extra ein Loch, das das Öl auf den Boden ablaufen lässt. In dem Loch ist ein Splint der verhindern soll, dass sich das Loch mit Dreck zusetzt und das Öl nicht abtropfen kann.
Also ein Ölfleck von ca. 5-7 cm Durchmesser am nächsten morgen an dieser Stelle unter dem Wagen ist ganz normal. Der Wagen ist Baujahr 1951, da war vollkommen üblich und normal.
Also kein Grund zur Besorgnis. Alles ist in Ordnung. Mit dem Ölfleck muss man Leben. Das ist zeitgemäß.
Gruß
Josef

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MH
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#3

Beitrag von MH » 8. Sep 2020, 20:12

Wolfgang, Josef hat es schon auf den Punkt gebracht.

Hier gibt es ein nettes Zubehör:

https://ttypes.org/help-at-hand-for-incontinence/

Am besten mit saugendem Papier/Schwamm bestücken und ab und zu auswaschen.

Grüße
Manfred

Ludwig Plassenberg
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#4

Beitrag von Ludwig Plassenberg » 9. Sep 2020, 12:39

Hallo Wolfgang
Zu deinem Problem mit dem Ölverlust an der Schwungscheiben Seite.
Natürlich gibt es an beiden Seiten der Kurbelwelle eine Dichtung aber nicht eine die unser modernen Technologie entspricht ( keine Wellendichtringe ).
Im XPAG Motor sind auf beiden Seiten Korkpackungen verbaut und zusätzlich auf der Abtriebsseite die oben beschriebe Spirale zur Rückförderrung des Öls in die Ölwanne.
Es gibt einen Umbausatz auf Wellendichtring für die Abtriebsseite das bedeutet aber das der Motor ausgebaut werden muss und die Kurbelwelle und das Motorgehäuse bearbeitet werden müssen.
Ich selbst habe meinen Motor vor zwei Jahren überholen lassen und die alte Variante der Abdichtung bevorzugt. Bis jetzt ist er dicht ( dicht ist relativ, es hängt schon mal ein Tropfen aber kein Fleck auf dem Boden ).
Mit freundlichem Gruß
Ludwig Plassenberg

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DirkH
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#5

Beitrag von DirkH » 9. Sep 2020, 12:51

und da MG ja traditionsbewußt war und wußte, daß die Simmerringe auch nicht ewig halten gibt es das Loch mit Splint in der Kupplungsglocke beim B auch noch. ;-)
Grüße von den Barbarathermen Dirk

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Günter Paul
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#6

Beitrag von Günter Paul » 9. Sep 2020, 15:09

Das sind doch alles Kleinigkeiten, wir hatten hier mal einen A-Fahrer, unseren Rainer aus dem hohen Norden, der hatte ein Fackelmann oder Kachelmann - Backblech , wahscheinlich eher Fackelmann ? unter seinem Wagen, das ist jetzt kein Witz :D :wink: und sah zudem auch noch ansprechend aus ...
Also immer schön locker bleiben ..
Gruß
Günter
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MCTD51Wolfi
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#7

Beitrag von MCTD51Wolfi » 10. Sep 2020, 12:24

Mein herzlichsten Dank an alle, die mir bis jetzt sachdienliche Tipps gegeben haben.
Eure Ausführungen haben mich dann doch etwas beruhigt.
In letzter Zeit kam eben eines nach dem anderen und beinahe hätte ich keine
Hilfe mehr gebraucht, da mein Fahrzeug nahe am Abfackeln war. Durch
Überlauf des Schwimmers spritze Benzin mit vollem Druck auf den heißen
Auspuffkrümmer ........ aber Glück gehabt.

So...... nochmals vielen Dank und liebe Grüße vom Bodensee

Wolfgang

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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#8

Beitrag von Declan Burns » 30. Okt 2020, 09:48

Wolfgang,
Du kannst auch ein PCV Ventil (13H5191)einbauen. Das reduziert die Leckage.
Grüß
Declan

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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#9

Beitrag von Ralph 7H » 5. Nov 2020, 17:58

Hallo Wolfgang,

offenbar bat sich in deinem Kurbelgehäse Überdruck auf der maßgebliche Ursache des Rinsals ist! Gibt es bei deinem TD noch die serienmäßige Entlüftung der Mororgehäuses oder hat das schon mal jemand verschlimbssert? (Werkstatthandbuch und kontrollieren).
Die Abdichtung des hinteren KW-Lagers ist normalerweise zufriedenstellend, bei nachlässiger Montage des 'Ölfängers' jedoch für Überraschungen gut und nur eratz und pedantische Montage dieser Teile (80 Gramm Papier als Einbauhilfe für das Spaltmaß ist hilfreich)
Umbau auf Wellendichtring wurde bereits angsprochen, der Aufwand ist entsprechend beschrieben worden.
Mein TD 19435 hat keine Tropfprobleme, was aber an der geringen Laufleistung liegt (30 K MLS seit 1952) aber versuche erst mal den Vorschlag von Declan und setze ein PCV-Ventil in die (hoffentlich vorhandene und richtig installierte Entlüftung deines Blocks ein. Bitte berichte weiter...

Safety Fast !

Ralph

ganter3
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#10

Beitrag von ganter3 » 9. Nov 2020, 18:26

Mit großen Interesse lese ich diesen Beitrag, warum? Mein TD 53 tropft wie eine nasse Katze.Eigentlich stört es mich nicht, in der Garage lieget ein Blech unter dem Auto und das fängt alles auf. Ja, den Spruch kenne ich: Eine englische Lady muss tropfen.
Ich lese in dem Beitrag von Decan, dass mit einem DCV Ventil das Problem reduziert werden kann, aber was ist ein DCV Ventil? wer kann mir helfen und mir das Ventil erklären?

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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#11

Beitrag von marc-ks » 9. Nov 2020, 19:14

Das PCV steht "Positive Crankcase Ventilation" und ist eine Art aktive Kurbelgehäuse Entlüftung die an den Ansaugkrümmer angeschlossen ist und im Teillastbereich durch Unterdruck den Öldunst in den Ansaugtrakt zieht und verbrennt. Nicht unumstritten und m. E. keine Lösung für ein konstruktiv begünstigtes Verschleißproblem.
Grüße Marc
#2315

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Declan Burns
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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#12

Beitrag von Declan Burns » 10. Nov 2020, 11:14

Hier ist die Erklärung wie es funktioniert.
http://mgaguru.com/mgtech/engine/cv102.htm
Gruß
Declan

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Re: Kurbelwellendichtung / Ölverlust

#13

Beitrag von Declan Burns » 13. Nov 2020, 11:36

Es gibt aber ganz was neues aus der Luftfahrt und es scheint wirklich zu funktionieren. Es ist wirklich Interressant. Es wurde von Archie Mc Alister getestet. Es fängt an am Ende der ersten Seite.
https://www.mgexp.com/forum/t-series-an ... s.4094700/
Ich würde es gerne ausprobieren damit ich ein Vergleich zum PCV Vetil haben könnte. Billig ist es nicht aber wenn es funktioniert dann knacke ich doch das Sparschwein. :)
Gruß
Declan

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