Alles begann mit Marilyn Grace, dem glänzenden roten Klassiker, der Köpfe schneller dreht als ein Sommelier einen Riesling empfehlen kann. Ihr Chrom strahlte unter der Sonne, als wäre sie von den Weingöttern persönlich poliert worden. Dies war nicht einfach ein gewöhnlicher Tag; es war unser erster richtiger Ausflug, und Marilyn war bereit, loszulegen, schnurrte vor Vorfreude.
Unser Ziel? Eine Rundstrecke entlang der Mosel. Mit ihren Kurven und zwei steilen 11%igen Anstiegen ist diese Straße nicht einfach nur eine Route; sie ist ein Asphaltbiest, das darauf wartet, gezähmt zu werden. Und gezähmt haben wir es – oder zumindest haben wir es versucht.
Die Reise begann reibungslos, mit Marilyn Grace, die sich wie der Traum verhielt, der sie ist. Als wir die erste Kurve erreichten, flüsterte ich: "Halt dich fest, Marilyn", denn ganz ehrlich, mit seinem Auto zu sprechen ist völlig normal – besonders, wenn es eine Persönlichkeit hat, die größer ist als ein Weinfass in einem lokalen Weinberg.
Die Kurven waren gnadenlos, und mit jeder Biegung stimmten Marilyn und ich uns besser aufeinander ab. Der Anstieg von 11% war eine Herausforderung für mich, erstmal immer den richtigen Gang finden und das früh genug – wenn Autos Oberschenkel hätten, würden diese nun brennend. Marilyn schnaufte und keuchte den Hang hinauf, aber wie eine wahre Dame ließ sie es sich nicht anmerken. Stattdessen nahm sie es mit der Begeisterung einer erfahrenen Bergsteigerin in Angriff, während ich mich wie ein stolzer Elternteil am Sporttag eines Kindergartens fühlte – aufgeregt, leicht nervös und lächerlich stolz.
Marilyn auf diesen Straßen zu fahren, war wie eins mit der Natur zu sein, allerdings auf eine Weise, die die Natur wahrscheinlich nicht erwartet hatte. Mit dem Wind im Gesicht und den malerischen Weinbergen, die vorbeizogen, konnte ich nicht anders, als das Gefühl zu haben, Teil eines exklusiven Clubs für Liebhaber zu sein – Mitgliedschaft: zwei.
Lasst es mich so sagen, nicht jeder Teil der Fahrt war eine glänzende Vorstellung. An einem Punkt beschloss Marilyn, ihre freche Seite zu zeigen und stotterte mit dem Drama einer Operndiva während der spannendsten Arie. Eigentlich meine Schuld, früh genug runterschalten hätte es verhindert. Es war ihre Art, mich daran zu erinnern, dass jeder Star eine Pause braucht. Nach dieser kurzen Pause – und einem sanften Klopfen auf ihr Armaturenbrett – waren wir wieder im Einsatz, der Motor sang eine Melodie, die nur als 'vintage Vroom' beschrieben werden kann.
Am Ende unseres Abenteuers hatten Marilyn und ich nicht nur die Schlangenlinien der Mosel bezwungen, sondern auch eine unzerbrechliche Bindung geschmiedet. Es war ein Tag voller Lachen, einiger Momente, in denen man die Luft anhielt, und einer Freude, die du nur beim Fahren eines Autos erleben kannst, das eigentlich schon eine Rente beziehen könnte.
Also, auf Marilyn Grace, den MG TD, der mir beigebracht hat, dass die beste Art, die Natur zu erleben, vielleicht doch hinter dem Lenkrad eines Autos ist. Welch eine Fahrt, welch ein Tag!
Bis zu unserem nächsten Ausflug, halte die Räder am Rollen und den Wein am Fließen. Prost!
