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von Ralph 7H » 10. Feb 2009, 16:25
Hallo zusammen,
die billigen Werkzeugsätze, z.B. von Draper sind als Bordwerkzeug eigentlich vollkommen O.K., auch die Schraubendrehersätze von den bekannten Feinkosthändlern und deren Drehmomentschlüssel reicht für Radmuttern immer, wenn man unterwegs Kleinigkeiten richten muß.
Bordwerkzeug für den gelegentlichen Einsatz eben.
Wer aber versucht mit einem billigen 9/16" Schlüssel eine festgerostete Mutter bei einer Restaurierung zu lösen sollte sich schon etwas vorsehen. Auch die tollen Ratschenkästen für ganz wenig Geld aber mit bester Chromoptik sollte man im Zweifelsfall nur mit Handschuhen und Schutzbrille benutzen, leider auch ein Erfahrungswert.
Natürlich gebe ich, auch aus eigener Erfahrung, denen recht, die Fürsprache für hiesiges Markenwerkzeug einlegen, wenn man es braucht und oft nutzt. Markenqualität von z.B. Hazet, Belzer, Stahlwille oder Snap-On rechtfertigt schon ihren Preis, wenn man damit mal gearbeitet hat! Anfang der 80er Jahre habe ich mal einen 40KG Posten solcher Werkzeuge von einem Couriosahändler in den Niederlanden gekauft. Auto- und Flugzeugwerkzeug in Zollgrößen vom Feinsten, damals für 25 Gulden. Auf Traktortreffen kann man aber auch hier noch oftmals günstige Einkäufe finden, meist die größeren Ausführungen aus Armebeständen, aber auch da stimmt die Qualität.
Was man aber immer in guter Qualität kaufen sollte, egal welcher eigenen Werzeugphilosophie man anhängt, sind Schlüssel für Bremsleitungen und Bremsexenter, Abzieher und Messuhren, Taster und Mikrometer.
Witzig fand ich es vor einigen Jahren am Nürburgring, wo ich meinen kleinen Werkzeugkoffer Heyco-Marine dabei hatte. So wie die Schlüssel, Nüsse und Ratsche aussehen, lässt sich damit kein Schönheitswettbewerb gewinnen (hochvergüteter Chromstahl, geschmiedet, mit absolut salzwasserbeständiger Chromatisierung, also matt und hellgelb-fleckig) und breites Grinsen schlug mir entgeben, bis man dann mit den hübschen Schlüsseln aus dem dicken Katalog doch nicht klar kam und dann notgedrungen mein 'Gammelwerkzeug' einsetzte und einen schnellen Lernprozess durchlief. Profiqualität sieht oft micht so schön aus wie die Baumarkt Eigenmarken, wer mit professionellem Werkzeug arbeitet kann es sich aber nicht leisten, daß etwas bricht und man mal eben Ersatz braucht, der Hobbymechaniker sieht das in seiner Werkstatt meist etwas anders, lernt dann aber schnell dazu.
Gruß vom Niederrhein
Ralph