Kaltstart bzw. Nichtstart MGB und Ölverbrauch

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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woiza
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Kaltstart bzw. Nichtstart MGB und Ölverbrauch

#1

Beitrag von woiza » 26. Jul 2001, 10:05

Letztens war mein B (66er, 18GF Motor, SU HS4 Doppelvergaser) in der Werkstatt, die mir von anderen MG Piloten voll des Lobesempfohlen wurde. Grundeinstellung Motor. Soweit, so schlecht. Die Würgstatt hat den Verteilerfinger, Zündkerzen sowie Zünspule (war angeblich die falsche drin) getauscht. Als ich das Auto in der Werkstatt abgeholt habe, lief er sofort an, aber jetzt: ich nuckel in kaltem Zustand beinahe die Batterien leer, bis das Ding letzlich anläuft (wie peinlich). Und wenn ich den Choke nicht bis zum Anschlag ziehe, geht sowieso nix. Ich verzweifle beinahe: Hilfe dringendst benötigt...
Woiza

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#2

Beitrag von woiza » 26. Jul 2001, 10:06

Sch... hab das Ölproblem vergessen: Der Verbrauch sollte ja normal bei 1l/1000km liegen. Aber meiner braucht fast 1l/100km....

Jörn
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#3

Beitrag von Jörn » 26. Jul 2001, 10:19

Warst wohl bei einem Bosch-Dienst :-)))
Ernsthaft, viele Werkstattleute in Deutschland kennen sich mit SU-Vergasern nicht aus, weil sie das Prinzip nicht kennen oder nicht verstehen: der SU regelt das Gemisch ausschließlich über die Düsennadel, die abhängig von der Drosselklappenstellung mit dem Dämpferkolben (durch Unterdruck im Vergaser) nach oben oder unten bewegt wird. (Für die Meister unter uns: dies ist natürlich nur eine sehr knappe und lückenhafte Erklärung).
Diese Nadeln werden so ausgelegt, dass der Vergaser bei Leerlauf immer ein etwas fetteres Gemisch bekommt als er eigentlich bräuchte. Der Grund: so ist der Pickup, also die Gasannahme ab Leerlauf besser.

Der Irrtum der nun passiert, ist, das viele Werkstätten den CO-Wert bei Leerlauf-Drehzahl einstellen, also bei 700 - 900 PM. Das ist genau der Bereich, in dem der Vergaser leicht überfettet ist.
Wird er bei dieser Drehzahl auf den gewünschten Wert von 2-3,5 Vol eingestellt, läuft er bei Fahrdrehzahlen immer viel zu mager. Das ist logisch, denn die Gemisch-Zusammensetzung definiert sich über den gesamten RPM-Bereich ausschließlich darüber, wie der Düsenstock bei Leerlauf-Drehzahl eingestellt ist, getrennte Einstellungen für Leerlauf, Teil- und Vollast wie bei anderen Versagern gibt es beim SU nicht.

Der CO-Wert bei SUs muß bei >1000 RPM eingestellt werden. Deshalb gibt es am Vergasergestänge immer eine "Fast idle screw", mit der zum CO-Messen der Leerlauf kurzfristig erhöht wird.

Check mal Deine Kerzen, die sind wahrscheinlich schneeweiß. Ist dem so, such Dir jemanden, der weiß, wie ein SU funktioniert. Bei Bedarf schicke ich Dir auch gerne eine (engl.) Anleitung aus dem nicht mehr erhältlichen Buch "Tuning SU-Carburettors" von SpeedPro, wie man SU-Vergaser ohne Geräte und trotzdem recht gut einstellen kann.
Ich habe meinen MGC vor 18 Monaten nach dieser Anleitung provisorisch eingestellt um damit zum Prüfstandlauf für die eigentliche Einstellung fahren zu können. Beim Prüfstandlauf stellten wir fest, dass die CO-Werte über den gesamten RPM-Bereich optimal waren.

[Dieser Beitrag wurde von Jörn am 26.07.2001 editiert.]

woiza
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#4

Beitrag von woiza » 26. Jul 2001, 10:43

Nö, der war nicht beim Boschdienst, war in einer Oldtimerwerkstatt, die mir wie gesagt von MG-Fahrern empfohlen wurde ("gerade was Vergasereinstellung angeht")

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