Perma-Bag

Det · #1

Hallo!
Zum Glück ist der Sommer ja noch lange nicht zu Ende, aber: ich mache mir schon ein paar Gedanken, wie mein Midget "überwintern" soll.
Bislang hatte ich nur daran gedacht, den Wagen vollzutanken, die Batterie abzuklemmen, den MG durch einen "Auto-Pyjama" zu schützen und dann ab und an zum "Durchlüften" und Vermeiden von Standplatten aus der Garage zu rollen.
Jetzt habe ich in einer Oldtimerzeitschrift eine Herstelleranzeige des "Permabags" gelesen. Das soll so funktionieren, daß das Fahrzeug in einen überdimensionalen "Plastikbeutel" gefahren wird, der luftdicht abgeschlossen wird. Ein Zylinder mit Trockengranulat soll die Luftfeuchtigkeit (die per Hydrometer angezeigt wird) in einem für das Fahrzeug schonenden (Rost, Schimmelbildung) Bereich halten.
Klingt ja alles ganz gut. Aber: Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Könnte mir vorstellen, daß das "Schmoren im eigenen Saft" für meinen Midget auch Nachteile mit sich bringt (was passiert z. B. mit Benzinausdünstungen etc.?).
Also, ich wäre dankbar für alle Tips bezüglich "Perma-Bag" und auch generell zum Thema "Überwintern".
Det

achimroll · #2

Hallo Det,

mein A überwintert in der Garage unter einem "Autopyjama" aus Stoff. Alternativ wären auch ein par alte Bettlaken möglich. Hin und wieder ist er vollgetankt, die Batterie bleibt angeklemmt und wenn wochenends die Straße trocken ist, wird gefahren und zwar offen. Das verhindert am A den Standplatten, ich bin so gut wie nie mehr erkältet und es macht auch bei minus 5 Grad noch höllisch Spaß.

Nette Grüße
Achim

[Dieser Beitrag wurde von achimroll am 20.08.2001 editiert.]

Heiner Thüroff · #3

Hallo Det,
ich habe für meinen MGB ein Permabag.Ich bin damit sehr zufrieden.Der Wagen wird in diese "Frischhaltefolie"(in Silber)geschoben,vorher die Batterie(bei mir 2)ausgebaut,der Tank gefüllt,überprüft ob die Leitungen und der Tank wirklich dicht sind,der Reifendruck etwas erhöht,das Hygrometer aktiviert(Batterien rein),und fertig.Praktisch und schnell.
Kontrolle hat man übers digitale Thermo-Hygrometer.Entsprechende Anweisungen liegen bei.Die relative Luftfeuchtigkeit wird unter 50% gehalten.
Im Frühjahr hatte mein MGB nicht mal Flugrost an den Bremsscheiben!
Ich habe drei Trockenmittelzylinder,die im Herbst im Ofen "reaktiviert"werden.Die Anzahl der Zylinder hängt von der Größe der "Tüte" ab.
Es ist eine einmalige Anschaffung,nicht ganz billig,aber effektiv und einfach.

Mit den Abgasen gab es keine Probleme.Es wird empfohlen Natron gegen die Geruchsbildung in den Wagen zu legen.
Man sollte aber zur Sicherheit beim Öffnen des Permabags nicht rauchen.(falls es doch ein Leck gab).
Die Batterien hänge ich dann an einen Akku-Jogger.
Im Sommer verschwindet die Tüte in einer Tasche(dabei).
Grüße
Heiner Thüroff

AlexP · #4

Hallo Det,
wir hatten das Thema kürzlich unter "Drivers Talk". Siehe: http://www.mgdc.de/ubb/Forum8/HTML/000214.html Vielleicht findest Du dort noch etwas Hilfe zur Meinungsbildung. Bei einer Sammelbestellung des MB 107er-Club gab es übrigens 30 Prozent auf die bags. Vielleicht lässt sich so etwas ja auch mal hier organisieren.
Grüße aus dem Hygrometer, AlexP

Schäng · #5

Hallo Det!
Mein MG B steht ebenfalls in einem Permabag, da mir nur eine halbgeschlossenen Garage zur Verfügung steht. Diese Art der Verpackung erfüllt seinen Zweck. Der Nachteil, wie von Achim beschrieben, man kann nicht mal eben im Winter zu einer Spazierfahrt das Ding auspacken. Die Vorteile wurden von Heiner beschrieben!
@ Heiner,
hast Du Natron gegen die Geruchsbildung schon einmal selbst verwendet? Der Geruch geht doch sehr schnell wieder weg, lässt man den Wagen einfach offen stehen...

Gruss

Johannes

Det · #6

Vielen Dank an alle für die ausführlichen Hinweise zum Permabag bzw. Überwintern. Noch 'ne blöde Frage: Stünde der Midget nur unter einem Baumwollpyjama, könnte ich ihn im Winter (in der für ein 3,70-m-Auto recht großen Garage) ab und zu mühelos hin- und herrollen, um die bekannten Standplatten zu vermeiden. Beim Permabag müßte ich den MG ja jedesmal "auspacken", und vermutlich würde beim sich anschließenden "Einpacken" erst nach einiger Zeit wieder eine Luftfeuchtigkeit von <50% einstellen (mit entsprechendem Trockenmittelverbrauch). Wie macht Ihr das, Permabag-Leute?? Oder sind die Standplatten eher ein theoretisches Problem bei einem Auto von ~ 700 kg Leergewicht, wenn man den Reifendruck entsprechend höher wählt?
Gruß, Det

Heiner Thüroff · #7

Hallo Det,
ich glaube die Sache mit dem Standplatten ist nicht so ernsthaft.Im Permabag heißt ja nicht "unantastbar".Man kann schon,wenn man will,den Wagen etwas hin und her schieben,für eine halbe Reifenumdrehung gibt es genug Platz.
Bei meinem MGB gab es keine Probleme !
Bei gutem Wetter im Winter!!!!!! ist nur der Einbau der Batterie etwas "bremsend",ansonsten auch kein Thema.
Gruß
Heiner Thüroff

Patrick · #8

Ohne mich gleich zu "federn und zu teeren", bei einem ordentlichen (rostfreien) Auto, bei dem der Lack keine Macken hat und dessen Hohlräume versiegelt sind, braucht man bei einer trockenen Garage überhaupt keinen Permabag! Was soll denn hier überhaupt rosten können, außer evtl. minimaler Flugrost auf den Bremsscheiben? Im Gegenteil, die niedrige Luftfeutigkeit trocknet das Leder aus und macht es brüchig.
Mein MGA steht seit seiner Restaurierung (1980 - 84) bei Nichtbenutzung in einer trockenen Garage. Der Unterboden und die Hohlräume sind dick eingewachst. Auch mit größter Mühe ist nach fast 20 Jahren nicht der geringste Rostansatz zu finden.
Ich persönlich lasse die Kirche im Dorf und freue mich darüber, bei einer salzfreien Schönwetterperiode im Winter ohne große "Wurschtelei" einfach nur den Zündschlüssel rumzudrehen und eine Spritztour zu machen.
Jedem das Seine, ich kann aber gut auf ein "Ganzautokondom" verzichten.

Gruß, Patrick

Mathias Tolle · #9

Hallo Patrick,

Du hast ja im Prinzip recht! Permabag und Varianten ist etwas für den vorsichtigen Typ, zu dem ich leider auch gehöre Bild

. Meine Punkte:
1. Es gibt meistens keine trockene Garage. Dann muss sie mindestens beheizt und belüftet sein. In einer normalen Garage hast Du im Winter knapp unter 100 % Luftfeuchtigkeit. Stellt mal im Winter ein justiertes Hygrometer in die Gararge.
2. Hat man wirklich alle Hohlräume mit Konservierung erwischt?
3. Der Aufwand (und die Kosten bei der 'Baumarktvariante') sind gering

Nachteil ist natürlich, man kann nicht ohne großem Aufwand im Winter basteln oder fahren.

Die Standplatten kann man minimieren, wenn man den Luftdruck etwas erhöht und dem Leder macht eine Luftfeuchtigkeit von 50 - 60 % nichts aus. Brüchig wird es bei ca < 20%.

Viele Grüße

Mathias

[Dieser Beitrag wurde von Mathias Tolle am 22.08.2001 editiert.]

Patrick · #10

Hallo Mathias,
bei feuchten Garagen kann ich natürlich Deiner Argumentation folgen. Ich werde die Luftfeuchtigkeit meiner Garage messen, mal schauen was dabei rauskommt.
Dennoch glaube ich, daß man das Geld für eine Permabag besser in die Konservierung (Hohlraum, Unterboden usw.) seines MG's investiert, so ist dieser auch im Sommer geschützt.
Ich habe mal irgendwo gelesen, daß die Luftfeuchtigkeit in den Hohlräumen durch Kondenswasser (im Sommer nachts 12°C tagsüber 35°C) fast 100 % erreichen kann. Die Luftfeuchtigkeit im Sommer ist für ungeschützte Stellen also fast genauso gefährlich wie im Winter.

See you on the road from january until december!

Patrick

Mathias Tolle · #11

Patrick,

gut das Du das nochmal rausstellst. Natürlich ersetzt ein Winterschlafanzug auf keinem Fall eine Hohlraumversiegelung bzw. Unterbodenschutz!

See you on the road
Mathias