Zulassung eines amerikanischen MGB

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neuwo
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Zulassung eines amerikanischen MGB

#1

Beitrag von neuwo » 18. Dez 2012, 11:21

Hallo zusammen,

ich suche seit kurzer Zeit einen MGB Roadster als Chrommodell (vor September 74, also kein umgebautes Gummiboot). Nun sehe ich, dass es einige Angebote über amerikanische B´s gibt, die "nur noch" eine deutsche Zulassung benötigen. Was bedeutet dies?
Was brauche ich für eine deutsche Zulassung? Welche Umbauten müssen standardmäßig vorgenommen werden? Was wird das kosten?

Gruß

Ulrich
Gruß aus Mülheim

Ulrich
#2234

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Ralph 7H
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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#2

Beitrag von Ralph 7H » 18. Dez 2012, 11:39

Hallo Ulrich,

meist sind die Scheinwerfereinsätze fällig. US-Autos haben Sealed Beam und die sind hier nicht zugelassen. Weiterhin müssen die Begrenzungsleuchten anders geschaltet werden. Die vorne können als Blinker genutzt werden, die hinteren werden meist stillgelegt und deren Gläser überlackiert. Mit Sondergenehmigung darf man sie aber auch parallel zu den Rücklichtern schalten.
Kennt sich der Gutachter/Prüfer gut aus mit dem Auto, wird der Umbau der Rückleuchten auf dei EU-Version verlangt. Dazu sind dann Anderungen an deren Anschlüssen und midestens neue Gläser nötig.
Je nach Baujahr wird der Einbau einer Warnblinkanlage fällig.

Sei vorsichtig bei US-Autos! Die aus den südlichen Staaten haben meist heftigen Rost unter den Bodenmatten und sind oft mechanisch verschlissen. Der 'Preisvorteil' wird schnell durch neue Fahrwerksteile, Hydraulik und Schweißarbeiten aufgezehrt.

In den USA kosten gute MGB inzwischen ähnlich viel wie auch hier. Was als günstiger Reimport hier jetzt noch angeboten wird fand in den Staaten wohl keinen Käufer mehr. Wirklich gute MG-US-Autos aus Importen habe ich im letzten Dutzend Jahre nicht gesehen.

Safety Fast !

Ralph

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#3

Beitrag von LLosch » 19. Dez 2012, 17:32

Ich habe mich auch eine lange Zeit mit US Autos auseinander gesetzt.

Speziell die als HERVORRAGEND restauriert klassifizierten Modelle von Händlern.
In den Anzeigen versprechen sie alles !
Bis hin zu Geld zurück Garantien.

Aber mal ehrlich - wenn Dein Geld weg ist, dann siehst Du es NIE wieder. Punkt !

Bei den Händlern gibt es noch einen Trick um Ihen auf den Zahn zu fühlen.
Die Ebay US Anzeigen oder auch im Forum Used-car-for-sale-by-owner - da müssen laut US Gesetz immer die Fahrgestellnummern angegeben werden.

Mittels eine Suchmaschine mit "oo" im Namen findet man dann schnell Autos, die per Ebay Auktion für 6, 7 oder 8000US$ verkauft wurden um dann 6 Monate später für über 30 - teils sogar 40.000 US $ wieder angeboten zu werden.

Über US Lackierungen wurde schon genug geschrieben - auch die Lederarbeiten sind teilweise nicht mal 2. Liga.
Ich habe selbst mit eigenen Augen gesehen, wie ein angeblich Concours-Standard-Auto so marode war, das der Kotflügel mit Beton (KEIN SCHREIBFEHLER !!!) geflickt wurde.

Auch immer gern als Verkaufsfördernd genommen: Ein "Celebrity Auto" ...
The car was owned by the Putzfrau von der Oma von Michael Jackson ... usw. usw. usw.

Und bei dermaßen viel krimineller Energie sage ich nur Finger weg von US Autos.
Die Garantien sind nicht das Papier wert, auf denen sie stehen !

Ausnahme wäre, wenn man drüben ist und das Auto selbst begutachten kann oder jemanden kennt, dem man wirklich blind vertraut.

neuwo
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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#4

Beitrag von neuwo » 20. Dez 2012, 12:55

Hallo zusammen,

danke für Eure Tipps und Hinweise.
Ich würde nicht auf die Idee kommen, in den USA ein Fahrzeug blind zu kaufen. Die Erfahrungen sollen andere machen. Mir geht es hierbei um US Fahrzeuge, die schon hier in Deutschland sind.
Beispiel: http://www.autoscout24.de/Details.aspx? ... 00&asrc=fa

Gruß

Ulrich
Gruß aus Mülheim

Ulrich
#2234

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#5

Beitrag von kuepper.remscheid » 20. Dez 2012, 14:14

Hallo Ulrich,
wie bei jedem Fahrzeug mußt du ihn dir anschauen.
Es gibt gute ( wie auch schlechte ) MG´s sowohl aus den USA wie auch aus dem Rest ( England oder auch Schweiz ) der Welt.
Es ist sehr müßig darauf zu antworten, ob USA Fahrzeuge schlecht oder gut sind.
Ich würde nur ( so wie du ) mir nie blind ein Fahrzeug kaufen, außer evtl. ich will es komplett restaurieren.
Also hinfahren und anschauen.
Gruß
Stefan

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#6

Beitrag von LLosch » 20. Dez 2012, 18:06

Der Preis klingt fürs erste gut.
Wichtig wäre zu wissen, ob Du mit der Farbe alt werden möctest, da ich befürchte, dass diese Farbe schwer weiter zu verkaufen sein wird.
Und wenn Du ans Umlackieren denkst - dann kannst Du auch bei Autos schauen, die gleich 4000,-€ teurer sind.

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Ralph 7H
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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#7

Beitrag von Ralph 7H » 20. Dez 2012, 18:32

Die Rede ist da von guter Substanz , und wenig Rost. Den beigefügten Bildern fehlt die Aussagekraft und wichtige Bereiche unter den Hauben, Bodenbereich und Achsen werden nicht gezeigt. Wenigstens scheint das Auto im Innenraum weitgehend unangetastet geblieben zu sein. Baujahr zwischen Ende 1972 und Mitte 1974 mit den braunen Originalteppichen findet man selten. Ersatz für diese Ausstattung ist nicht mehr aufzureiben und wenn sich dort Schäden zeigen, wird es teuer. Ob der Farbton Tundra dann gefällt oder nicht so richtig empfunden wird, ist eigentlich nebensächlich. Man gewöhnt sich schnell an sowas.
Wenn aber ein Händler (schaut mal was der sonst noch anbietet) schon von guter Restaurierungsbasis schreibt, wird es meist aufwändig. Vermutlich weis ein interessierter MGB-Liebhaber mehr über die Einordnung solch eines Autos als der Anbieter selbst...

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#8

Beitrag von kuepper.remscheid » 20. Dez 2012, 20:22

Da bin ich ganz Ralph´s Meinung.
Wenn ein Autohändler von " Restaurierungsobjekt " schreibt und keine aussagekräftigen Bilder zeigt, braucht man kaum hinfahren.
Gruß
Stefan

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#9

Beitrag von neuwo » 21. Dez 2012, 10:52

Guten Morgen zusammen,

ja, aussagefähige Fotos (Fahrwerk, Motor, Kofferraum etc.) wären schon schön. Ich werde den Händler mal bitten, mir diese zuzuschicken. Wenn er das nicht tut, hat es sich erledigt. Wobei ich nach Euren Äußerungen mir das wohl wirklich sparen kann, dahin zu fahren. Gute Restaurierungsbasis und GANZ GANZ WENIG Rost passen nicht zusammen. Außerdem stört mich, das der Wagen keine deutschen Papiere hat. Warum wohl nicht??? Wenn ich Ralph´s Äußerungen richtig verstanden habe, ist der Umbau für die deutschen Straßen ja kein übermäßiger Kostenfaktor. Der Händler könnte das Fahrzeug ja dann viel besser absetzen.

Gruß

Ulrich
Gruß aus Mülheim

Ulrich
#2234

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#10

Beitrag von MBL546E » 21. Dez 2012, 12:53

Ulrich, wer bei dem Preis von "Restaurierungsobjekt" schreibt, dies weder detailliert noch entsprechend bebildert, ist entweder dreist oder sucht einen Dummen. Oder beides...

Just my 2c.

Gruß,

Finney.

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Re: Zulassung eines amerikanischen MGB

#11

Beitrag von BeeGee » 21. Dez 2012, 19:01

Hallo Ulrich, noch 2 Aspekte bei Deiner Einkaufsplanung.
In USA lackierte Fahrzeuge haben meist Lack auf thermoplastischer Basis, die auch ohne speziellen Reinraum verabeitet werden. Die können nur sehr vorsichtig mit Lacken hier in Deutschland ausgebessert werden (Gefahr von Orangenhauteffekt beim Überlackieren).
Ich habe das Problem bei meinem E-Type von 1965 aus USA.
Nach der Zeit sind die allermeisten Fahrzeuge mindestens 1x neu lackiert worden.
Ein weiterer Punkt ist, dass bei Reparaturen in USA oft nur das Notwendigste gemacht wird. Unsere Erwartung ist also meist höher.
Deshalb würde ich nur billige Restaurierungsobjekte, oder sehr gut restaurierte Wagen aus USA importieren. Sonst ist ein Auto aus Europa auf Dauer billiger. Das gilt übrigens auch für die Rechtslage bei einem möglichen Streit und sei es nur bei einem Transportschaden.

Viel Erfolg beim Suchen Gruß Bernd :wink:

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