Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
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- El Mariachi
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Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei mir einen MGB V8 zu suchen und bin mir noch nicht sicher, ob ich nen 3.9l Motor möchte, oder ob eventuell auch der 3.5l Motor ausreicht. Die wesentlichen Unterschiede vom Motor selbst sind mir bekannt.
Kann mir jemand die wesentlichen Unterschiede hinsichtlich Leistungstuning nennen? Welcher ist die bessere Basis?
Gibt es für einen der beiden Motoren eine größere Angebotsvielfalt was Tuning angeht?
Sind die Preise für Tuning vergleichbar? Die meisten Teile passen ja sowieso bei beiden Motoren.
Viele Grüße
Johannes
ich bin gerade dabei mir einen MGB V8 zu suchen und bin mir noch nicht sicher, ob ich nen 3.9l Motor möchte, oder ob eventuell auch der 3.5l Motor ausreicht. Die wesentlichen Unterschiede vom Motor selbst sind mir bekannt.
Kann mir jemand die wesentlichen Unterschiede hinsichtlich Leistungstuning nennen? Welcher ist die bessere Basis?
Gibt es für einen der beiden Motoren eine größere Angebotsvielfalt was Tuning angeht?
Sind die Preise für Tuning vergleichbar? Die meisten Teile passen ja sowieso bei beiden Motoren.
Viele Grüße
Johannes
- oport
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Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Hallo Johannes,
wenn Du wirklich das Auto tunen willst, ist ein 3.9er sicher die bessere Basis. Die SD1 Köpfe und der grössere Hubraum machen sich schon "ungetunt" bemerkbar. Die Frage ist allerdings, was Du aus dem Auto rausholen willst und wie die übrigen Massnahmen (Fahrwerk, Bremsen) dazu passen. Aus dem 3.5er holst Du bei einem gutgemachten Motor und anderen Vergasern schon locker 170 PS raus. Ausserdem kannst Du auch auf dem 3.5er den Kopf mit den grösseren Ventilen nutzen.
Wieviel mehr willst Du in dem Auto fahren? Für die Rennstrecke darfst Du meines Wissens nach keinen 3.9er wegen der Homologation fahren, und für die Strasse finde ich persönlich meine ca. 160-170 PS aus dem 3.5er (noch nicht auf dem Prüfstand gemessen..) deutlich ausreichend. Bei noch mehr Leistung hast Du schon wieder Probleme, ein passendes Getriebe zu finden etc....
wenn Du wirklich das Auto tunen willst, ist ein 3.9er sicher die bessere Basis. Die SD1 Köpfe und der grössere Hubraum machen sich schon "ungetunt" bemerkbar. Die Frage ist allerdings, was Du aus dem Auto rausholen willst und wie die übrigen Massnahmen (Fahrwerk, Bremsen) dazu passen. Aus dem 3.5er holst Du bei einem gutgemachten Motor und anderen Vergasern schon locker 170 PS raus. Ausserdem kannst Du auch auf dem 3.5er den Kopf mit den grösseren Ventilen nutzen.
Wieviel mehr willst Du in dem Auto fahren? Für die Rennstrecke darfst Du meines Wissens nach keinen 3.9er wegen der Homologation fahren, und für die Strasse finde ich persönlich meine ca. 160-170 PS aus dem 3.5er (noch nicht auf dem Prüfstand gemessen..) deutlich ausreichend. Bei noch mehr Leistung hast Du schon wieder Probleme, ein passendes Getriebe zu finden etc....
CU OLAF
#1845
#1845
- Ralph 7H
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Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Hallo Johannes,
deine Fragestellung klingt wie kann man ein Pferd vom Schwanz aus am einfachsten satteln.
Entscheident und vorrangig ist die Frage nach 1. Bremsanlage, 2. Fahrwerk, 3. Aerodynamische Hilfen.
Fahr mal so ein Auto, egal ob 3,5er, 3,9/4,0 oder 4,6 jenseits der 200 und du verstehst, was ich meine.
Die Getriebebedenken von Olaf kann ich nicht bestätigen. in 3 Jahrzehnten mit dem V8 hat mein LT77 nie Probleme bereitet und es war nicht nur für zahme V8 konstruiert sondern auch für Lieferwagen und alle handgeschalteten Jaguar damals.
Welche Motorvariante man bevorzugen sollte ist nicht vordergründig. Entscheidender für die Wahl ist die verwendete Hinterachse und da sollte man keine Zugeständnisse machen. Die 3,3er Übersetzung, die im MGC ursprünglich verwendet wurde oder auch im RV8 und dort dann mit Sperrdifferential ist die einzig vernünftige Variante, wenn man den V8 nicht nur zum Cruisen nutzen will!
Bedenke bei Probefahrten aber auch, dass ein GT ab 200 für viele kaum noch beherrschbar ist und und die Bremswirkung gegen Null tendiert.
Mein 3,5er hatte beim Tachoanschlag immer noch genügend Kraft weiter hoch zu drehen und das mit nur schlappen 188PS an den Hinterrädern. Nach GPS waren meine Nerven bei 135 Mls ausgereitzt und Wolfgang Hüskes hat in Oschersleben mal knapp über 240 Km/h bei der Messung erlebt, meinte aber auch das man das kein zweites mal braucht.
Bedenke: das Fahrwerk dieser Autos basiert auf dem MGTD von 1949 und hat nur recht übersichtliche Modifikationen erfahren. Sowas kann man nicht mit heute gewöhnlichen Konstruktionen verkleichen, auch wenn Leistung und Berechnung der Performance leicht dazu verleiten können.
Safety Fast!
Ralph
deine Fragestellung klingt wie kann man ein Pferd vom Schwanz aus am einfachsten satteln.
Entscheident und vorrangig ist die Frage nach 1. Bremsanlage, 2. Fahrwerk, 3. Aerodynamische Hilfen.
Fahr mal so ein Auto, egal ob 3,5er, 3,9/4,0 oder 4,6 jenseits der 200 und du verstehst, was ich meine.
Die Getriebebedenken von Olaf kann ich nicht bestätigen. in 3 Jahrzehnten mit dem V8 hat mein LT77 nie Probleme bereitet und es war nicht nur für zahme V8 konstruiert sondern auch für Lieferwagen und alle handgeschalteten Jaguar damals.
Welche Motorvariante man bevorzugen sollte ist nicht vordergründig. Entscheidender für die Wahl ist die verwendete Hinterachse und da sollte man keine Zugeständnisse machen. Die 3,3er Übersetzung, die im MGC ursprünglich verwendet wurde oder auch im RV8 und dort dann mit Sperrdifferential ist die einzig vernünftige Variante, wenn man den V8 nicht nur zum Cruisen nutzen will!
Bedenke bei Probefahrten aber auch, dass ein GT ab 200 für viele kaum noch beherrschbar ist und und die Bremswirkung gegen Null tendiert.
Mein 3,5er hatte beim Tachoanschlag immer noch genügend Kraft weiter hoch zu drehen und das mit nur schlappen 188PS an den Hinterrädern. Nach GPS waren meine Nerven bei 135 Mls ausgereitzt und Wolfgang Hüskes hat in Oschersleben mal knapp über 240 Km/h bei der Messung erlebt, meinte aber auch das man das kein zweites mal braucht.
Bedenke: das Fahrwerk dieser Autos basiert auf dem MGTD von 1949 und hat nur recht übersichtliche Modifikationen erfahren. Sowas kann man nicht mit heute gewöhnlichen Konstruktionen verkleichen, auch wenn Leistung und Berechnung der Performance leicht dazu verleiten können.
Safety Fast!
Ralph
Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Ja, bei allem Streben nach Leistung sollte man die Fahrwerksmodifikation nicht vernachlässigen! Und ohne Frontspoiler hebt sich der B jenseits der 200 auf der Vorderachse ganz schön aus den Federn. Also Leistung brauchst du keine - sondern Kraft. Damit meine ich Drehmoment. Hubraum ist durch nichts zu ersätzen, ausser - durch noch mehr Hubraum. Ich hatte in meinem B einen 4.0 mit Holley, anderer Nocke und Fächerkrümmern. Und weil das Teil richtig gut gegangen ist, hab ich mir gedacht, der hat mal locker 220PS. Der Prüfstand hat mich dann eines Besseren belehrt! Es sind "nur" 190PS gewesen - aber immerhin knappe 300nm und das macht den "Bums" aus!
Gruss
GUNDOLF
Gruss
GUNDOLF
- El Mariachi
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- Fahrzeug(e): 71er MGB GT Sebring V8
Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Hallo,
danke für die interessanten Antworten. Ich bin nicht so der Drehmoment-Typ. Ich mag drehfreudige Motoren, die oberhalb 5000rpm spaß machen. Drehmoment hat mein Diesel genug;). Ich denke so 180-200 PS wäre mehr als ausreichend. Ich müsste dem Basis 3.5 bzw. 3.9l also nur etwas mehr drehfreude verpassen.
Ein LT77 könnte ich dazu bekommen. Ich schätze auch, dass dieses "Traktorgetriebe" den 200PS standhalten müsste. Hierfür ist auch eher das Drehmoment als die Drehzahl die kritische Größe.
Dass der MG auf der Autobahn relativ leicht wird, hab ich schon selbst erfahren. Dass ich hier nicht ohne Maßnahmen auskomme ist mir klar.
danke für die interessanten Antworten. Ich bin nicht so der Drehmoment-Typ. Ich mag drehfreudige Motoren, die oberhalb 5000rpm spaß machen. Drehmoment hat mein Diesel genug;). Ich denke so 180-200 PS wäre mehr als ausreichend. Ich müsste dem Basis 3.5 bzw. 3.9l also nur etwas mehr drehfreude verpassen.
Ein LT77 könnte ich dazu bekommen. Ich schätze auch, dass dieses "Traktorgetriebe" den 200PS standhalten müsste. Hierfür ist auch eher das Drehmoment als die Drehzahl die kritische Größe.
Dass der MG auf der Autobahn relativ leicht wird, hab ich schon selbst erfahren. Dass ich hier nicht ohne Maßnahmen auskomme ist mir klar.
- Ralph 7H
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- Registriert: 17. Nov 2005, 01:01
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Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Hallo,
wenn das so ist, hast du das Prinzip des V8 nicht verstanden. Bei 5000 UpM bist du auf der absinkenden Seite der Drehmomentkurve (auch bei leistungsgeseigerten Motoren) beim V8 schon munter dabei Treibstoff in schmerzhaften Mengen zu verbrennen und ohne Leistung und Reserver nur noch Lärm für wenig Vortrieb zu produzieren. der Buick 215-V8, von dem diese Motorenreihe abstammt, ist eben kein Ferrari.
Sorry, Phantasie ist ja ganz schön, aber mit Realität hat das nun wirklich nichts mehr zu tun! Warum, glaubst du, hat dieser V8 eine andere Endübersetzung im BGT V8? Ganz einfach: die Menschen in der Entwicklungsabteilung des Werks hatten ihre Hausaufgaben gemacht und aus den Fehlern bei der Entwicklung des Sunbeam Tiger viel gelernt!
Wenn du einen hochdrehenden Motor in B haben willst kann der Stage 6, mit etwas Erfahrung zusammengestellt, deine Wünsche erfüllen und selbst dann ist der 4-Zylinder von den erreichbaren Geschwindigkeiten und dem Fahrgefühl (spontanität) nicht wirklich langsamer als der gewöhnliche V8. Ich weiß wovon ich spreche. Mit dem V8 hab ich mich 30 Jahre beschäftigt, mit dem Stage 6 nur 10. Aber wenn man beide besitzt und fährt, kennt man den Unterschied. Das, was du suchst, wird ein Straßentauglicher V8 nicht bieten können. Mit einigem Aufand aber ein C oder mit einigem Mehraufwand ein B.
Ein gut gemeinter Ratschlag: Interessiere dich erst mal für Antriebsübersetzungen (inclusive Reifen- und Felgengrößen) und konstruktionsbedingte Eigenarten des V8, tangierende Fahrwerksparameter und erforderliche Veränderungen dort und an der Karosserie wie auch an der Einbauposition des Motors und Getriebes, bevor du ungereimte Vorstellungen zu verwirklichen versuchst. Das, wovon du trümst gibt es derzeit z.B. bei Honda. Heist S2000 und ist in jeder Hinsicht besser und billiger als der BV(8, der dir da vorschwebt.
Beim V8 muss man das Auto auf das Drehmoment des Motors auslegen. Für Drehzahljunkies gibt es bessere Lösungen.
Kontaktaufnahme über PM, wenn gewünscht.
Safety Fast !
Ralph
wenn das so ist, hast du das Prinzip des V8 nicht verstanden. Bei 5000 UpM bist du auf der absinkenden Seite der Drehmomentkurve (auch bei leistungsgeseigerten Motoren) beim V8 schon munter dabei Treibstoff in schmerzhaften Mengen zu verbrennen und ohne Leistung und Reserver nur noch Lärm für wenig Vortrieb zu produzieren. der Buick 215-V8, von dem diese Motorenreihe abstammt, ist eben kein Ferrari.
Sorry, Phantasie ist ja ganz schön, aber mit Realität hat das nun wirklich nichts mehr zu tun! Warum, glaubst du, hat dieser V8 eine andere Endübersetzung im BGT V8? Ganz einfach: die Menschen in der Entwicklungsabteilung des Werks hatten ihre Hausaufgaben gemacht und aus den Fehlern bei der Entwicklung des Sunbeam Tiger viel gelernt!
Wenn du einen hochdrehenden Motor in B haben willst kann der Stage 6, mit etwas Erfahrung zusammengestellt, deine Wünsche erfüllen und selbst dann ist der 4-Zylinder von den erreichbaren Geschwindigkeiten und dem Fahrgefühl (spontanität) nicht wirklich langsamer als der gewöhnliche V8. Ich weiß wovon ich spreche. Mit dem V8 hab ich mich 30 Jahre beschäftigt, mit dem Stage 6 nur 10. Aber wenn man beide besitzt und fährt, kennt man den Unterschied. Das, was du suchst, wird ein Straßentauglicher V8 nicht bieten können. Mit einigem Aufand aber ein C oder mit einigem Mehraufwand ein B.
Ein gut gemeinter Ratschlag: Interessiere dich erst mal für Antriebsübersetzungen (inclusive Reifen- und Felgengrößen) und konstruktionsbedingte Eigenarten des V8, tangierende Fahrwerksparameter und erforderliche Veränderungen dort und an der Karosserie wie auch an der Einbauposition des Motors und Getriebes, bevor du ungereimte Vorstellungen zu verwirklichen versuchst. Das, wovon du trümst gibt es derzeit z.B. bei Honda. Heist S2000 und ist in jeder Hinsicht besser und billiger als der BV(8, der dir da vorschwebt.
Beim V8 muss man das Auto auf das Drehmoment des Motors auslegen. Für Drehzahljunkies gibt es bessere Lösungen.
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Ralph
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Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Da hat der Ralph aber mal sowas von Recht. Den V8 fährt man gerade wegen Drehmoment und niedrigen Drehzahlen. Wenn du gern im roten Bereich rumorgelst bist du mit einem möglichst heiß gemachten 4-Zylinder besser dabei, da geht dann ohne Drehzahl eher nix. Überlass den MG V8 lieber jemandem der diesen Antrieb zu schätzen weiß.
Re: Unterschied 3.5l zu 3.9l hinsichtlich Leistungstuning
Getriebe werden immer nach (Eingangs-)Drehmoment ausgelegt; ob 5.000 oder 7.000rpm ist nebensächlich.El Mariachi hat geschrieben:Ich schätze auch, dass dieses "Traktorgetriebe" den 200PS standhalten müsste. Hierfür ist auch eher das Drehmoment als die Drehzahl die kritische Größe.
In der Tat beissen sich hier die Wunschvorstellungen; ein gemachter V8 im BGT wird selten mehr als 5.000rpm brauchen - aber man wird sich viel eher einen langen 6.Gang wünschen als Drehzahlband nach oben .
Gruß,
Finney