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Sitze einbauen
Verfasst: 31. Jan 2016, 20:31
von ralphac
Hallo zusammen,
ich habe die Sitze meines 72er B neu eufgepolstert und möchte sie jetzt wieder einbauen.
Ausgebaut habe ich sie mit den Schienen, also die Schienen losgeschraubt und alles zusammen rausgenommen. Beim Einbau ist das etwas fummelig, da die Schraubenlöcher nicht vorne und hinten frei sind. Daher müsste ich erst entweder vorne oder hinten fixieren, dann den Sitz auf den losen Schienen verschieben und dann die andere Seite fixieren bzw festschrauben.
Ist das die richtige Vorgehensweise oder gibt es einen Trick, wie das einfacher geht ?
Über die Suche habe ich leider nichts gefunden.
viele Grüsse
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 31. Jan 2016, 21:09
von Norbert Sch
Hallo Ralph,
genau so habe ich es immer gemacht.
Gruss
Norbert
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 31. Jan 2016, 22:05
von HeikoVogeler
Hallo Ralph,
ja im Prinzip geht es so. Leider fallen die Schienen runter, wenn man den Sitz reinhebt.
Ich klebe sie mit etwas Fett an, damit das nicht passiert. Und dann noch die Holzleisten richtig rum unter den Schienen positionieren und die Distanzstücke für die Holzleisten richtig hinlegen.
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 31. Jan 2016, 22:08
von ralphac
Danke Jungs,
ich hatte solche Antworten befürchtet
Heiko, schaffen wir in diesem Jahr ein Treffen ?
Manfred habe ich immerhin schon mal kurz in Maastricht getroffen .
viele Grüsse
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 1. Feb 2016, 00:47
von oldie_arno
Hallo Ralph,
ich habe die Schienen und die (selbst gemachten) Hartholzleisten mit Kreppband am Gestühl fixiert die Distanzstücke eingeklebt. Das hat ziemlich gut funktioniert. Erst hinten geschraubt dann vorne. Wenn Du neue Schrauben nimmst nimm 10.9 Güte.
Gruss aus dem Rheinkreis Neuss
ralphac hat geschrieben:Danke Jungs,
ich hatte solche Antworten befürchtet
Heiko, schaffen wir in diesem Jahr ein Treffen ?
Manfred habe ich immerhin schon mal kurz in Maastricht getroffen .
viele Grüsse
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 2. Feb 2016, 15:42
von Christian2
HeikoVogeler hat geschrieben:Hallo Ralph,
ja im Prinzip geht es so. Leider fallen die Schienen runter, wenn man den Sitz reinhebt.
Ich klebe sie mit etwas Fett an, damit das nicht passiert. Und dann noch die Holzleisten richtig rum unter den Schienen positionieren und die Distanzstücke für die Holzleisten richtig hinlegen.
Heiko,
die Holzleisten habe ich nicht wieder eingebaut, nachdem ich meine Sitze draussen hatte. Zuerst dachte ich, die hätte ein Vorbesitzer selber gebastelt, damit er höher sitzt. Dass die in der Tat serienmässig waren, ist schon ziemlich schräg, sehr vertrauenserweckend wirken die nicht gerade
Gruß
Christian
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 2. Feb 2016, 16:08
von Klaus Ullrich
Hallo Christian,
was soll denn daran nicht vertrauenserweckend sein? Die Distanzscheiben aus Metall bringen doch die Verbindund der Sitzschienen zum Bodenblech, die Hartholzleisten gewährleisten lediglich die ganzflächige Auflage der Schienen auf dem Bodenblech. Allerdings haben das etliche größer gewachsene B-Fahrer ohne Scheiben und Leisten montiert, damit sie ein wenig Kopffreiheit bei geschlossenem Verdeck gewinnen.
Gruß
Klaus
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 2. Feb 2016, 17:32
von Ralph 7H
Hallo Christian,
du bist sicher gut beraten, sie wieder zu montieren! Sie dienen der Krafteinleitung auf die Fläche der Bodenbleche. Fehlen sie, entstehen Risse an den hinteren Befestigungen der Sitzgestelle im Bodenblech, die dann absehbar den Fahrzeugboden in diesem Bereich zerstören. Dafür reichen auch schon Passagiergewichte unter 70 KG je Sitz.
Nehme bitte nicht an, das Syd Enever (der hat dein Auto konstruiert und ist im Januar 2016 90 Jahre alt geworden) nicht wusste, warum er die paar Pennies dafür bei John Thornley durchgekämpft hat! Ohne die Holzleisten hast du in absehbarer Zeit dort Probleme zu erwarten.
Eine Erfahrung, die nicht nur ich sammeln durfte...
Ersatz kann man einfach herstellen. Teakdeckleisten (Bootszubehör) aus 1/4" gehobeltem Material, 1 3/4"breit, gebohrt mit Forstner Bohrern, halten dort ewig (dank der hohen Harzanteile und Wasser-/Feuchtigkeitsbeständigkeit und sind günstiger und dauerhafter als die nachgefertigte Qualität der Händler aus rot gebeiztem und schwarz lackiertem Limba, dass nach jeder Flutung durch Regen schimmelt. Sperrholz ist nicht geeignet weil nicht druckfest genug, Eiche ebenfalls nicht wegen der korrosionfördernden Blausäureanteile.
Noch ein Tipp am Rande... An den hinteren Muttern im Boden Schrauben von unten eindrehen. Darauf lassen sich die Schienen dann ausrichten und die vorderen Schrauben wenige Gewindegänge eindrehen. Danach nimmt man die hinteren Schrauben wieder einzeln heraus und verschraubt von oben.
Ich weiß, es sind keine Schrauben sondern 'Bolzen entsprechend der DIN 933 jedoch in UNF'. Wird nur vielfach anders bezeichnet. Achtet bitte darauf, dass die 'Schrauben' der Sitzschienen aus hochfestem Stahl bestehen. Die gewöhnliche 8,8er Güte ist dort nicht hinreichend für die Festigkeit dieser 1/4" Schräbchen ist hier aus Sicherheitstechnischen Gründen unzureichend. 10er oder, falls verfügbar 12er Festigkeiten sind angebracht und waren auch Standart beim Hersteller.
Safety Fast !
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 3. Feb 2016, 00:00
von HeikoVogeler
Für Threads wie diesen liebe ich unser forum!
Ich lerne so viele Dinge über ein - wie ich dachte - triviales Thema.
Danke vor allem Dir, Ralph. Könntest Du nicht Dein Wissen irgendwie in gesammelter Form aufschreiben und veröffentlichen? Ich wäre begeistert.
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 3. Feb 2016, 07:33
von jupp1000
Ihr Lieben,
bevor 1/4 Zoll - 8.8er Schrauben abreißen, bricht die ganze Chose aus dem evtl. mehr oder weniger angenagten Bodenblech oder den 6mm Gewinden raus.
Ich fand die Sitzbefestigung immer schon suspekt. 6mm Schräubchen/Gewinde.......????
Ralph, nix gegen Sid, aber das hätte man (ohne Kostendruck) besser machen können.
Ich habe zumindest hinten unten zusätzlich große Karosseriescheiben druntergelegt. Die verteilen die Kräfte besser.
Über die Sicherheit im MGB Roadster sollte man eigentlich erst gar nicht anfangen nachzudenken.
Im übrigen führen viele Wege nach Rom - ich mache es beim einbauen auch mit Kreppband, das man hinterher vor dem festziehen wieder gut entfernen kann.
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 3. Feb 2016, 10:08
von Ralph 7H
Hallo Heinz,
es geht hier nicht um abreißen. Hintergrund der Schraubengüte ist die Abschersicherheit in der horizontalen.
Safety Fast !
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 3. Feb 2016, 17:34
von jupp1000
Hi Ralph,
wir wollen das nicht weiter vertiefen. Das ist könnte man physikalisch berechnen....
Ob die Schraube nun abschert, oder durch die auftretende horizontale und vertikale Beschleunigung ab - bzw. herausreißt. Das Ergebnis ist das gleiche. Der Fahrer küsst das Dashboard und die Lenksäule erledigt den Rest.
Nehmt 10.9er oder gar 12.9er wenn es Euch beruhigt - das Bodenblech besteht jedenfalls aus "Schweine - Eisen", mit Glück noch 1,5 mm stark.
Just my 2 cents
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Feb 2016, 08:52
von Christian2
Danke Ralph,
Man lernt nie aus. Gut dass ich die leisten noch habe!
Gruß aus dem sonnigen Bourne End,
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 11:12
von Edd
Hallo Leute,
ich bin momentan an der Erneuerung der Bodenbleche und mache mir ernsthafte Gedanken um die Sitzbefestigung. Ich kann nicht verstehen, dass ein im Grunde recht solides Fahrzeug wie der MGB eine solche Sitzbefestigung hat. Die Schrauben gehören nach meiner Meinung nicht oben an den Winkelleisten befestigt, sondern unten am Bodenblech - das ist eine gefährliche Fehlkonstruktion. Die Schrauben werden bei einem Unfall auf Scherung und auf Biegung beansprucht - Schrauben sind für solche Beansprungen nicht gedacht! Die ganze Konstruktion sieht aus, als hätte ein Heimwerker im Baumarkt irgendwelche dünnwandigen Profile besorgt und verbaut.
Gibt es auch eine vernünftige Lösung?
Gruß, Edd
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 11:34
von Matthias
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du damit meinst, Edd.
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 12:25
von jupp1000
....ich schon.
Edd Du könntest zumindest die hinteren Schraubenaufnahmen unten verstärken, z.B. mit einem kräftigen Stahlwinkel, vorne kommt man alllerdings wegen des Querträgers nicht dran. Da könnte man z.B. von oben eine Platte aufschweißen/schrauben, oder den Träger öffnen und anschließend wieder zuschweißen.
Die Verwendung von 8mm Schrauben in 8.8 oder 10.9 würde zusätzlich helfen.
Allerdings sind die Sitzschienen auch nicht sonderlich vertrauenerweckend - das schwächste Glied der Kette.......
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 16:40
von Edd
Hallo Matthias,
ich habe mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Deshalb nochmal:
Die Befestigungsschrauben der Sitze klemmen zwischen den Sitzschienen und dem Bodenblech Alu-Abstandshalter ein. Wenn es zu einem Unfall kommt, dann geht der Sitz nach vorne und das Bodenblech bleibt stehen - vereinfacht gesagt. Dabei werden die Schrauben auf Biegung und Abscherung stark beansprucht.
Besser wäre, wenn man die Schrauben ohne Abstandshalter befestigen würde - geht aber nicht.
Deshalb wäre eine mögliche Abhilfe andere Sitze einzubauen, ohne diese Abstandshalter, z. B. vom Mazda (siehe Ralph). Diese sind direkt mit dem Bodenblech mittels 10er Schrauben befestigt.
Gruß, Edd
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 18:46
von Ralph 7H
Hallo zusammen,
die Befürchtungen hinsichtlich des Crashverhaltens sind in der Praxis bisher nie aufgetaucht. In Internationalen Foren, meine ich.
Wer sich die Youtube Videos über die Crashtests des MGB mit ca. 50 KMH gegen Betonwände anschaut, wird sehen, dass die Sitze und so auch die Sitzbefestigungen stets an Ort und Stelle blieben. Die extremen Zeitlupen sind dabei hilfreich!
Studienmäßig habe ich mich mit Materialverformungen unter Druck und Zug umfangreich beschäftigt. Unter anderem auch bei Konstruktionen, die erheblich höheren Kräften ausgesetzt sind, als sie bei einem Aufprall eines Autos auf ein festes Hindernis mit 50 KM/H auftreten.
Zweifler kann ich dahingehend beruhigen: Die Sitzgestelle, Einstellschienen und deren Verschraubungen mit dem Fahrzeug sind gut durchdacht und erfüllen die Sicherheitsanforderungen in vollem Umfang, solange der Boden des Autos nicht porös ist und seine Einspannung zwischen Längsträgern, Tunnel, vorderem Überhang zum Radhaus und hinterem Abschluss zum 'Battery Shelf' und den vorderen Blattfederaufnahmen ohne Schwächungen sind.
Welche Sitze man dann montiert, ist egal. Die vom Mazda MX5ND sind verlockend und ich fand sie ausgezeichnet, wenn man nicht unbedingt lange Strecken fahren will. In meinem alten Stage 6 fahre ich jedoch immer noch die Saab 9000 Sitze auf MGB Untergestellen. Für mich angenehmer als das, was ich aus Mercedes, BMW, Volvo, VW, Alpha und Lancia (die im Beta HPE waren auch recht brauchbar) kenne und irgendwie ähnlich der Recaros, die man in den 1990ern bei Ford als Extra mitbestellen konnte.
Any way, solange der Bereich Bodenbleche strukturell in Ordnung ist, sollten die Befürchtungen unbegründet sein.
Safety Fast !
Ralph
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 20:07
von Retlaw
Meine "Meinung" als Laie in solchen Fragen:
Bei einem Crash und ohne Sicherheitsgurte fliegt der Fahrer doch eher nach vorne als der befestigte Sitz.
Bei einem Crash mit Sicherheitsgurten sollten diese, bei ausreichender Befestigung, eigentlich das "Paket" halten können.
Was sagen da die Spezialisten?
Ich habe jedenfalls mehr Respekt (bei einem Crash) vor der Lenkstange und, beim Cabrio, vor dem Überrollen!
Walter
Re: Sitze einbauen
Verfasst: 4. Mär 2016, 20:51
von Josef Eckert
Ich sehe das auch so wie Walter. Die Sitzbefestigung war State-of-the-Art als der MG B herauskam und wurde davor schon für den Austin-Healey und AH Sprite vorgemacht. Das hat alles mehr als 50 Jahre gehalten. Warum soll es da jetzt nicht mehr halten. Wenn es knallt ist bei den Autos sowieso kaum Sicherheit. Damals war das Menschenleben noch nicht so viel wert wie heute oder man hat das Schicksal mehr entscheiden lassen und es dann hingenommen.
Die Autos sind alt und die Entwicklung ist weitergegangen. Es hilft nicht da irgendetwas modernen Gesichtspunkten anzupassen. Das Gesamtpaket ist einfach nicht mehr zeitgemäß und wenn man da an einer Ecke anfängt, dann klemmt es an der nächsten. Als Oldtimer-Besitzer akzeptiere ich solche Unzulänglichkeiten und muss auf mein Glück hoffen wenn es knallt. Ein altes Auto bleibt ein altes Auto und da nützen auch Modifikationen nicht viel, sondern gaukeln nur eine Sicherheit vor die es nicht gibt.
Wenn man das Fahrwerk, etc. versucht zu verbessern erhöht man nur die Gefahr, da der Grenzpunkt weiter nach oben wandert. höhere Geschwindigkeit, höhere Gefahr
Das ist wie beim Motorradfahren. Wenns knallt dann hat man die A-Karte gezogen.
Gruß
Josef