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Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 10:24
von MH
@Dirk, das ist mein Pflegefavorit und das Leder wird immer wieder damit „getränkt“:

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 10:29
von Axel Krug
Extreme sind immer sehr diskussionswürdig, die einen wollen auch die letzte Schraube original lassen auch wenn sie völlig fertig ist, andere bemühen sich mit viel Aufwand und Geld das Originale zu vermeiden:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-216-2088

Und in beiden Fällen sind die Besitzer von ihrer Version überzeugt.

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 11:36
von marc-ks
Die Kartentaschen an den Türpappen finde ich gar nicht so schlecht.

Ich bin mal gespannt, ich nehme übrigens ein vergleichbares Produkt zur Lederpflege, wie weit Du damit kommst. In meinem 67er waren die Sitze quasi 10 Jahre nicht benutzt worden und richtig hart und rissig. Nach ca. einem Jahr, trotz Bienenwachs, wurde es dann schwierig. Ich habe zunächst aus irgendeinem Ledershop mit Silikonpasten die Nähte und Risse geklebt, versiegelt und gefärbt, aber irgendwann habe ich mir auch die Klamotten versaut und es war Schluss. Habe seinerzeit sehr günstig Lederbezüge bei Moto Build bekommen, mein 67er hat Sitze aus dem 69er.

Es gibt Wrinkle Finish aus der Dose, ich hatte es es von Wynns, jetzt gibt es wohl nur noch VHT. Wenn man Geduld hat und sorgfältig arbeitet, erhält man super Ergebnisse. Aber Achtung, das Zeug verträgt sich nur bedingt mit Acryllacken. Manchmal gibt es nach dem Wrinkle Prozess unterschiedliche Glanzgrade, das sollte man dann mit Kunstharzlack oder sehr dünn mit Acryl angleichen, besonders bei Ausbesserungen. Mit der Maltechnik "Stuppen", ich glaube so heißt das, kann man sehr gute Ergebnisse bei Reparaturen erzielen. Man sprüht die Wrinkle Farbe dick in einen Deckel. Nimmt dann mit einem runden Borstenpinsel die Farbe auf und stuppt (nicht streichen, man punktet vertikal) die Farbe auf die auszubessernde Stelle, vergleichbar dem Malen durch eine Schablone. Das muss man bei Wrinkle Lack zweimal machen, kurz bevor die erste Schicht trocken ist. Dann warten bis es sich kräuselt, dauert schon mal 24h. Ich gleiche dann den Glanzgrad zum Umfeld an, auch das Wrinkle Ergebnis kann man beeinflussen, wenn genug Wrinkle, mit einer Heißluft Pistole den Lack sofort trocknen.

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 12:19
von marc-ks
Was mir noch einfällt, es gibt teilweise Stellen, da ist von den feinen Wrinklen nix mehr zusehen, weil das Armaturenbrett überstrichen wurde, sprich es ist eher wie eine Berg und Tallandschaft. Dann Acryllack auf die auszubessernde Stelle, dick, leicht angetrocknet stuppen, Vogelsand in den feuchten Lack blasen, trocknen lassen und eine zweite Schicht Lack. Den Glanzgrad wieder dem Umfeld anpassen.

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 13:02
von DirkH
yapp Manfred, so was habe ich auch da stehen, meines ist von Kiefer, die machen Pflegemittel für den Reitsport, war deswegen bestimmt 1€ teurer ;-)
Benutze es aber nur am Ende der Saison, weil es richtiges Fett ist, das in Ruhe einziehen will und nicht in der Waschmaschine aus dem Hosenboden gewaschen werden soll.

Auf den silbernen B einen neue Motorhaube und andere Felegen und Reifen, dann wäre das gröbste an KÖ Style ja schon weg.

Leider geht der Tip mit dem Kräusel - Schrumpflack pulvern ja nur mit dem ganzen demontierten Armaturenbrett.
Mein Lackierer hatte mal Ventildeckel eines Ferrari in Arbeit, die er damit machen sollte. Was den Kräuseleffekt unterstützt ist anscheinend Wärme.
Er hat sie erst mal mit dem Heißluftfähn angetrocknet und dann in die Kabine gehangen. Am Ende des Tages sah das recht ordentlch aus.

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 13:39
von MH
Dirk, auch ich besorge mir diese Produkte beim örtlichen Reitsportausrüster.

Nochmal zurück zu altem Leder. Leder ist nicht gleich Leder. Früher wurden die Leder lackiert und durch Benutzung erhält man die heute gesuchte Patina.

Heutige Leder sind durchgefärbt und haben auch nicht mehr die Dicke/Stärke früherer Leder. Auf diesen Ledersitzen bekommt man nicht diese sagenhafte Patina.

Früher wurde mit Connolly-Leder für Fahrzeuge geworben. Irgendwann kamen die Controller und deren Sparmaßnahmen. Dann wurde nur mit Lederausstattung geworben, damit man preiswertes Leder verarbeiten konnte.

Grüße
Manfred

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 14:23
von Günter Paul
DirkH hat geschrieben: 15. Aug 2020, 13:02 yapp Manfred, so was habe ich auch da stehen, meines ist von Kiefer, die machen Pflegemittel für den Reitsport, war deswegen bestimmt 1€ teurer ;-)
Benutze es aber nur am Ende der Saison, weil es richtiges Fett ist, das in Ruhe einziehen will und nicht in der Waschmaschine aus dem Hosenboden gewaschen werden soll.
:D :D Ledersitze sind nicht ohne Grund verschwunden, war wohl nicht nur der Preis.
Im offenen Wagen kann es zu richtigen Problemen kommen, wenn sie denn nass werden.

So kam doch ein Mitarbeiter vor Jahren aufgeregt in mein Zimmer und bat mich das Dach zu schließen, weil es regnete... macht nichts hatte ich geantwortet, der ist Engländer, der verträgt das.

Hätte ich Ledersitze gehabt, wäre ich aufgestanden. :shock:

Wenn das Zeug erst einmal wirklich hart und rissig geworden ist, beschreibt Marc die Konsequenzen am ehesten, meine Erfahrung beschränkt sich bei dem Pferdemittel auf Pferdebalsam extra stark, das ist aber zur eigenen Anwendung gedacht macht auch schön geschmeidig :wink: .

Meine Lederanteile im Haus sind doch recht groß, was bleibt ist die Erkenntnis, selbstverständlich Pflegemittel aber ansonsten geht nichts über Gebrauch, das Zeug braucht Körperwärme und auf gar keinen Fall Wasser..
Gruß
Günter

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 14:27
von Günter Paul
Bedouin hat geschrieben: 14. Aug 2020, 19:59 Hallo,
bei mir mit Vinyl, im gerade fertig gewordenen V8.
Wenn man etwas Geduld hat findet man schon solche Sachen.
Gruß Gregor :arrow:
Entspricht in der Farbgebung meinem, Gregor, hast du die Sitze aufarbeiten und reinigen lassen oder sind die neu ?

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 15:17
von DirkH
Günter Paul hat geschrieben: 15. Aug 2020, 14:27
Bedouin hat geschrieben: 14. Aug 2020, 19:59 Hallo,
bei mir mit Vinyl, im gerade fertig gewordenen V8.
Wenn man etwas Geduld hat findet man schon solche Sachen.
Gruß Gregor :arrow:
Entspricht in der Farbgebung meinem, Gregor, hast du die Sitze aufarbeiten und reinigen lassen oder sind die neu ?
Wer schön sein will muß leiden, Leder bleibt ;-)

Als ich den B bekam waren wahrscheinlich die Original Vinyl Sitzbezüge drauf. Da ich ja gerne bei sommerlichem Wetter fahre konnte ich die beeindruckende Unverträglichkeit zu menschlichen Körpern eine Saison lang auskosten. Ich war immer naß bevor ich die Garage verlassen hab.
Original hin oder her, sind im gelben Sack gelandet ;-)

Ideal wären Sitze aus einem guten Stoff, aber wie der bei mir nach 23 Jahren immer offen aussähe, vermutlich ein Biotop.
Bildschirmfoto 2020-08-15 um 15.16.13.jpg

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 15:33
von Bedouin
Günter Paul hat geschrieben: 15. Aug 2020, 14:27
Bedouin hat geschrieben: 14. Aug 2020, 19:59 Hallo,
bei mir mit Vinyl, im gerade fertig gewordenen V8.
Wenn man etwas Geduld hat findet man schon solche Sachen.
Gruß Gregor :arrow:
Entspricht in der Farbgebung meinem, Gregor, hast du die Sitze aufarbeiten und reinigen lassen oder sind die neu ?
die Sitze habe ich neu aufgepolstert und mit dem momentan erhältlichen vorkonfektionierten Sitzbezügen neu bezogen.
Der Innenraum war vorher Schwarz, aber zu Bedouin gehört halt Autumn Leaf und sieht besser aus.
gruß
Gregor :arrow:

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 15:39
von DirkH
schön sind sie auf jeden Fall

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 15:54
von marc-ks
Ehrlicherweise will ich auch nie wieder Vinyl. Auch mein Spitfire ist auf Leder umgerüstet, einfach weil es im Sommer um Längen angenehmer ist. Kühlt schneller ab, Atmungsaktiv und sieht besser aus. Und nach 50 Jahren kann man auch mal die Bezüge, wenn sie reißen, erneuern.

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 22:31
von MGB66
Axel Krug hat geschrieben: 15. Aug 2020, 10:29 Extreme sind immer sehr diskussionswürdig, die einen wollen auch die letzte Schraube original lassen auch wenn sie völlig fertig ist, andere bemühen sich mit viel Aufwand und Geld das Originale zu vermeiden:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 4-216-2088

Und in beiden Fällen sind die Besitzer von ihrer Version überzeugt.
Wie kam dieses Wertgutachten zustande? Versteh ich überhaupt nicht. „Zustand 1“ liegt 2020 bei unter 30t€...

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 23:27
von Noddy
MGB66 hat geschrieben: 15. Aug 2020, 22:31 Wie kam dieses Wertgutachten zustande? Versteh ich überhaupt nicht. „Zustand 1“ liegt 2020 bei unter 30t€...
Vielleicht ist das Auto mit Gold Hohlraumversiegelt. :) Ansonsten kann man viel Geld in Reparaturen und Aufwertungen versenken die den Wert theoretisch erhöhen.

Grüße
Micha

Re: Was für den Fahrer.....

Verfasst: 15. Aug 2020, 23:36
von MGB66
Müsste eine Hohlraumversiegelung in Gold nicht das H-Kennzeichen gefährden und den Wert sogar senken (also nicht den Materialwert :-), sondern den des Oldtimers an sich)? Je weniger original, desto billiger?

Wie gut sind eigentlich Kurzgutachten? GTÜ-Classic scheint das recht seriös zu machen nach meinen (ersten) Eindrücken. Das besagte 34t€-Gutachten kommt vom TÜV Rheinland. Hm, das ist doch Gaga, oder?

Tom