Warum wird das denn gleich so dogmatisch gesehen?
Versteh ich nicht.
Sonst sind die MG-Gentlemen doch auch eher entspannt, was solche Sachen angeht.
Gerade solche Dinge sind doch reversibel einzubauen, zur Not tauscht man halt die kompletten Sitze aus und lagert die originalen ein,
dann muss die oder der "Hamburger Deern" nichts zermetzgern, wo liegt da das Problem?
Außerdem handelt es sich bei einem MGB ja nicht gerade um eine herausragende historische Rarität.
Bei einem Benz Victoria wären Kontursitze mit Kopfstützen und Sicherheitsgurte tatsächlich etwas fehl am Platze...
Und zum anderen kommt es meiner Meinung nach schon darauf an, wie und wieviel man mit dem Klassiker fährt.
Steht der B hauptsächlich unter der Plane in der Sammlergarage und wird dreimal im Jahr nur Sonntags bei bestem Wetter vorsichtigst zu einem Treffen gefahren (gar noch auf dem Trailer!), dann ist das Risiko tatsächlich überschaubar.
Nutzt man den Klassiker aber "as the maker intended", also mehr oder minder täglich, für Touren und Reisen,
dann kommt man durchaus (immer) öfter in Situationen, die einem die Nackenhaare schon etwas aufstellen...
Bei den immer häufiger auftretenden auf die eigene Spur tendierenden, motorisierten Internetnutzern hilft auch die vorausschauendste Fahrweise wenig.
Da finde ich es völlig legitim, wenigstens die allergrundlegendsten passiven "Safety-devices" einzubauen, auch wenn man sich natürlich bewusst sein muss, dass ein 40 - 60 Jahre alter Wagen halt nicht die passive Sicherheit bietet wie ein aktuelles Fahrzeug, wenns knallt.
Und es knallt schnell mal; da reicht ein Auffahr-Bumser an der Ampel, um über eine einigermaßen funktionierende Kopfstütze froh zu sein.
Das kann ohne weiteres den Unterschied zwischen leichtem Schleudertrauma und ernster, dauerhaft problematischer Halswirbelverletzung ausmachen.
Been there, done that, no shirt...
Und gerade so etwas lässt sich mit vorsichtiger Fahrweise nicht wirklich verhindern, da sollten wir uns nicht selbst in die Tasche lügen.
Der Charakter des MGB wird durch Gurte und Kopfstützen ja nicht grundlegend verändert und von einem "Restomod" ist das ja meilenweit weg.
Jeder nach seiner Fasson, also locker und am Leben bleiben.
Safety fast!
Uli
Edit sagt: Andreas hat es auf den Punkt gebracht...
Wobei die klassischen Corbeau gegnüber dem Abingdon-Gestühl den Nachteil haben, dass die Rückenlehne nicht verstell- oder klappbar ist.
Schränkt die Alltagstauglichkeit deutlich ein, finde ich.
Auch hier: Been there, done that...