Ozonwerte

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Keller
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Ozonwerte

#1

Beitrag von Keller » 16. Aug 2001, 16:02

Hallo Leute,

gestern meldete das Radio erstmalig in diesem Jahr Ozonwerte über 180 mg. Da ich meinen MGB erst im zweiten Sommer fahre, und sich im letzten Sommer diese Frage aufgrund des miesen Wetters nicht stellte, fand ich mich das erste mal mit dem Gedanken um ein Fahrverbot konfrontiert. Kann mir jemand sagen, wie die derzeitige Rechtssituation ist.

Gruß

Kajo Keller

Anja
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#2

Beitrag von Anja » 16. Aug 2001, 16:22

Es gilt folgendes:

Der Verkehr mit KFZ auf öffentlichen Starssen ist nach Massgabe weiterer Vorschriften des Bundesimmissionsschutzgesetzes in dem Gebiet eines Landes oder Teilen eines Landes verboten, wenn bei mindestens 3 Meßstationen im Bundesgebiet, die mehr als 50 km und weniger als 250 km voneinander entfernt sind und von denen mindestens 2, im Falle der Länder Berlin, Bremen, Hamburg und Saarland mindestens eine, in diesem Land oder in einem angrenzenden Landkreis liegen,

1. die Ozonkonzentration von 240 Mikrogramm/m3 Luft als Mittelwert über eine Stunde an demselben Tag erreicht wird und
1.auf Grund der meteorologischen Erkenntnisse des Dt. Wetterdienstes anzunehmen ist, dass die in Nr. 1 bestimmte Konzentration im Bereich dieser Meßstationen im Lauf des nächsten Tages erreicht wird ( § 40 a BImSchG )


Kannste eigentlich vergessen. Das werden wir diese Jahr nicht mehr erleben.
Die "Gefahr" eines Fahrverbots ist somitaußerordentlich gering.

Grüße an alle
Anja Wolf

Mathias Tolle
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#3

Beitrag von Mathias Tolle » 17. Aug 2001, 09:17

Ich will hier keine Diskussion über Umweltverschmutzung auslösen, das muss jeder für sich entscheiden. Aber man sollte sich überlegen, ob man bei > 180 mit einem Auto ohne Kat evtl. freiwillig auf eine Spritztour verzichten sollte. Der Umwelt zu liebe. Bild

Viele Grüße

Mathias

Jörn
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#4

Beitrag von Jörn » 17. Aug 2001, 10:11

Matthias,
Dein Umweltbewußtsein in allen Ehren, aber bist Du Dir über die eigentlich lächerlichen Dimensionen dieser Diskussion um Oldies und Ozon eigentlich klar?
Es gibt in Deutschland über 40 Mio KFZ, davon weniger als 200.000 Autos, die älter als 20 Jahre sind (Die Zahlen hat der Deuvet mal publiziert). Das entspricht 0,1 Prozent des Fahrzeugbestanddes!!!!
Von diesen Autos wird der Großteil kaum bewegt. Der Umwelt und dem Ozonloch ist es Sch...egal, ob diese paar Autos bei höheren Ozonwerten nun auch noch unterwegs sind!
Wichtiger wäre es, dafür zu sorgen, dass die Gesamtzahl an PKW nicht mehr so absurd schnell wächst wie derzeit.
DAS wäre aktiver Umweltschutz, der von Dir angedeutete Selbstverzicht der Oldifreunde jedoch nichts weiter als eine Augenwischerei und vielleicht eine Beruhigung des eigenen Gewissens - Nutzen würde es nichts, nicht einmal als "positives Beispiel" für die anderen: Wenn Du Deinen Oldi in der Garage läßt, merkt das nämlich keiner und daher würde dieser Verzicht auch nicht bemerkt werden.

Hoffen wir trotzdem auf niedrige Ozonwerte und einen schönen Spätsommer!

Thomas B
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#5

Beitrag von Thomas B » 17. Aug 2001, 13:21

Hallo Jörn,
so schlüssig Deine Argumentation auch ist, was den meßbaren Wert eines Fahrverzichts von Oldtimern angeht, zeigt sie aber auch die "nach mir die Sinnflut-Mentalität" die sich immermehr verbreitet. Wie soll denn Deiner Meinung nach die Flut von Neuzulassungen gestoppt werden, wenn jeder denkt "auf mein neues Auto kommt es auch nicht mehr an"?
Ich kann hier auch keine Patentlösung zu dem Thema nennen, das muß jeder (vor dem Kauf eines Oldies) mit sich selbst ausmachen.

Gruß
Thomas B
#1427

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#6

Beitrag von Keller » 17. Aug 2001, 14:04

Vielen Dank für die erschöpfenden Antworten. Eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt, mit der Frage eine solche grundsätzliche Diskussion auszulösen. Nur, irgendwie spieget es mir wider, dass es anderen ähnlich geht wie mir. Irgendwo, ganz tief verborgen, habe ich ein schlechtes Gewissen eine solche liebenswerte "Dreckschleuder" zu fahren. Aber, wie schon richtig gesagt wurde, so oft bewegen wir die Teile ja nicht und gemessen an anderen Hobbys die auch Dreck machen, denke ich, ist das zu akzeptieren, oder??

Kajo Keller

Jörn
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#7

Beitrag von Jörn » 17. Aug 2001, 18:41

Kajo,
ich muß Dich enttäuschen: ich habe nicht für einen Pfennig ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen meiner beiden MGs anwerfe.
Das liegt nicht daran, dass ich mich nicht für die Umwelt interessiere oder sie nicht gut behandle; nur: solange ein Mr. Bush bestimmen kann, ob und in welchem Masse die Welt-Gemeinschaft etwas für saubere Umwelt tun darf; solange die Weltbank Staudämme (und damit gewaltige Umweltveränderungen) in China finanziert, die niemand braucht; solange Wirtschaft und Politik den Dreck produzieren (bzw. die Rahmenbedingungen zur Dreckproduktion schaffen), aber das schlechte Gewissen auf die Bürger abwälzen (die sich das in großem Umfang anhängen lassen) - solange entschuldige ich mich nicht dafür, dass meine Autos keinen Kat haben.

Oliver70
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#8

Beitrag von Oliver70 » 18. Aug 2001, 13:15

Hallo zusammen
Ich sehe es auch so wie Darius und Jörn.
Schließlich macht das Fahren bei Sonnenschein noch mehr Spaß.

Gruß Oliver

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Matthias
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#9

Beitrag von Matthias » 19. Aug 2001, 11:58

Es stimmt übrigens nicht, dass es für Lkw keine Begrenzungen für den Schadstoffausstoß gibt. Ganz im Gegenteil: Es gibt genauso wie für Pkws verschiedene EURO Normen (von EURO 1 bis EURO 3). Interessantes Detail am Rande: in Lastauto Omnibus konnte man neulich nachlesen, dass die Lkw Hersteller die derzeit schärfste EURO Norm (Euro 3) nur bei gegenüber EURO 2 deutlich erhöhtem Dieselverbrauch erfüllen können. Bei der Einführung von geregeltem Katalysatoren hatten wird das ja schon einmal. Darüber hinaus gibt es auch Vorschriften für das Fahrgeräusch von Lkws.

Was unsere MGs betrifft,so denke ich,dass jeder mit sich selber ausmachen muß, ob er bei hohen Ozonwerten fahren will. An der Tatsache der hohen Ozonwerte ändern wir auf jeden Fall nichts, ob wir jetzt fahren, oder nicht. wir damit ruhigen Gewissens fahren können, auch bei heißem Sommerwetter. Fahrverbote bei hohen Ozonwerten sind übrigens derzeit nicht möglich, da die entsprechende Verordnung nicht mehr in Kraft ist.

mit achteckigen Grüßen und reinem Umweltgewissen


Matthias Schulze

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