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Austauschmaschnine
Verfasst: 21. Apr 2005, 08:41
von UvG
Nach Wasseraustritt habe ich nun den Kopf abnehmen lassen, und siehe da, Riß im Kopf, Kolben haben Spiel, ein Kolben ist sogar falsch rum eingebaut ( um 180° verdreht in der Längsachse . Ich überlege nun einen neuen Motor einbauen zu lassen. Kann mir jemand sagen, ob die ATM von Limora ok sind, sie bieten immerhin 2 Jahre Garantie ohne KM-Begrenzung, oder sollte es lieber ein anderes Fabrikat sein? Vielleicht sollte ich auch nur den Kopf ersetzen und den Rumpf austauschen, wenn es soweit ist, es ist ja nun auch kein neuer Motor und Verschleiß ist eben normal. Was raten mir erfahrene MG - Piloten?
Gruß
Ulrich van Groningen
Verfasst: 21. Apr 2005, 08:51
von jupp1000
Hallo Ulrich,
bemüh mal die "suchen" Funktion. Dieses Thema wurde schon ca. 97 mal diskutiert.
Gruß
Heinz #1565
P.S. Tipp: alten Motor machen lassen!!!!
Verfasst: 21. Apr 2005, 09:13
von DirkH
Hallo Ulrich,
neben der Tip zum Board ein paar Fakten aus leidvoller Erfahrung.
Ich habe vor Jahren einen schönen aber technisch verbastelten B aus den USA von Christoph Dorscheid gekauft.
Der Motor klapperte von den Haupllagern und verlor übermäßig Öl. Wir haben dann die Hauptlager ausgetauscht und den Motor abgedichtet, das ging ein halbes Jahr gut und die gleichen Probleme tauchten wieder auf.
Jetzt kommt die eigentliche Frage die Du Dir stellen mußt. Geb den alten Motor einem Motorenbauer zum checken ob ein Wiederaufbau machbar ist und lass Dir ein verbindliches Angebot geben. Wahrscheinlich wird die Schlußsumme mindestens doppelt so hoch sein wie ein AT Motor. Willst Du Dir das leisten.
Der nächste Punkt ist auch einfach zu beantworten wenig Geld wenig Leistung, also ein bißchen ist es Glückssache ob Du mit dem AT Motor froh wirst.
Ich habe mich damals für einen AT Motor entschieden, der bis auf eine Kopfdichtung bisher ( 50.000 Meilen ) keine Probleme macht. Problematisch ist viel mehr die Frage was für einen Motor Du bekommst. Es werden 3 oder 5fach gelagerte Motoren ausgeliefert, mehr Wahl hatte ich damals nicht. Dem Motor ist das egal aber stimmen Verteiler und andere Anbauteile noch. Dranschraubbar ist das alles aber es gibt Unmengen kleiner Detailänderungen und das Ding läuft aber nicht unbedingt perfekt. Als nächstes kommt die Frage nach einem Einstellungspapst der Dir dann Deinen unbekannten AT Motor mit dem alten Verteiler aufeinander abstimmt, hier im Board gibt es Leute die das wohl können, ich fahre immer noch mit einem nicht wirklich gut abgestimmten AT Motor durch die Gegend.
Wenn Dich das Geld nicht schreckt und Dein Motor reparaturfähig ist würde ich nach meinen Erfahrungen auf jeden Fall den alten Motor aufbauen, gleichzeitig feinwuchten lassen und die bessere aber halt auch teurere Variante geniessen.
Stell Dir die Fragen selbst nochmal.
Grüße, Dirk
Verfasst: 21. Apr 2005, 10:31
von Andreas Pumpa
Hallo,
hier ist Version B:
die ist vermutlich aber nur was für Selberschrauber: im Depot habe ich noch zwei komplette B Motoren mit Getriebe als Ersatzmaschinen, dazu etliche V8 Motoren.
Letztes Jahr gings so: erster V8 Motor hielt 1500km und kam dann gerupft zum Altmetall, die Nummer 2 läuft jetzt problemlos. Gesamtkosten 550 Euro für beide Gebraucht-motoren, jedoch auch viel Arbeit.
Mein 1800er klappert seit 60.000 km immer gleich, ist jedoch nicht kaputt zu kriegen, ich frage mich langsam, was ich mit den Tauschmaschinen noch soll (jedoch sollte ich jetzt auf Holz klopfen, sonst fällt er morgen auseinander).
Der Tenor bei Nichtschraubern ist tatsächlich zumeist die Aufarbeitung der Altmaschine bei einem guten Motorenbauer, da stimmt die Qualität wenigstens. Für mich käme das jedoch nur bei einem seltenen Aggregat infrage, das sind weder der B Motor noch der V8. Bei einer MGC-Humber- oder Alvismaschine würde ich jedoch auch zum Motorenbauer gehen.
Der Preis hingegen stimmt in Deutschland nie, wenn man als Normalverdiener 4 Stunden arbeiten muss, um eine Werkstattstunde bezahlen zu können; das ist aber ein anderes Thema.
Gruß Andreas
Verfasst: 21. Apr 2005, 10:52
von jupp1000
......ein bisschen Senf kann auch noch dazugeben.
Mir geht es ähnlich wie Andreas. Als mein "B" Motor das Klappern anfing, habe ich mir einen gebrauchten Motor gekauft. Der stammt von einem Clubmitglied, der die Motoren auf dem Prüfstand testet und man kann sie sich dort ansehen und - hören.
Aber getreu dem alten Schraubermotto: die Teile die man sich auf Vorrat hinlegt, braucht man doch nie, läuft der alte Motor immer noch prima und der "neue" steht eingemottet in der Ecke.
Es werden ständig Autos geschlachtet. Manche kann man sogar vorher noch probefahren. Vielleicht wäre ein solcher Motor, der noch einwandrei läuft die bessere Wahl als ein sog. AT Motor, bei dem evtl. nur die Farbe wirklich neu ist. Dann hast Du auch ein "running system", das nach dem Einbau auch wieder einwandfrei laufen sollte. Vor allem aber in jedem Fall preiswerter.
Eine ordentliche Überholung schägt mit mindestens 2500.- Euronen zu Buche, wenn Du nicht selbst mit Hand anlegen kannst.
So, jetzt ist die Verwirrung sicher komplett ....
Gruß
Heinz #1565
PS. Ein neuer oder intakter gebrauchter Kopf (beim Motorenbauer planen und "abdrücken" lassen) ist sicher die preiswerteste Lösung, vorausgesetzt der Rest ist noch i.O.
[Dieser Beitrag wurde von jupp1000 am 21.04.2005 editiert.]
Verfasst: 21. Apr 2005, 13:23
von UvG
Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich kann es kaum glauben, ich habe mich hier mal durchs Forum gelesen, es scheint ja nicht einen einzigen guten Austauchmotor zu geben, das kann doch nicht sein! Hat nicht jemand noch n'en guten gebrauchten Motor irgendwo rumstehen, möglichst im Hamburger Raum oder in Schleswig - Holstein???
Gruß
Ulrich van Groningen
Verfasst: 25. Apr 2005, 13:59
von Schuphi
Also mein AT Motor (Moss) war grad neu drin - wie ich den Wagen (MGB-USA-73)gekauft habe, von der (inzwischen) Werkstatt meines Vertrauens eingebaut. Seitdem 20.000km ohne Probleme. Zur Qualität möchte ich noch den genannten Mechaniker zitieren: er habe in den letzten Jahren ca. 25 AT-Motoren verbaut, davon war einer defekt. Ob diese Fehlerquote (4%) eine echte Aussage zulässt, kann ich nicht sagen...
lg
Schuphi
Verfasst: 25. Apr 2005, 14:54
von Peter Joos
Hallo zusammen,
habe Ende 2003 meinen Motor überholen lassen.
Dabei wurde der Motor zerlegt, Zylinderkopf überholt (Ein- und Auslassventilsitze bearbeitet), Motorblock gebohrt, gehont und plangeschliffen sowie die Kurbelwelle neu gelagert und alles wieder einbaufertig zusammengebaut. An Teilen habe ich dem Motorinstandsetzer angeliefert: Hauptlager, Pleuellager, Motorblockdichtsatz, Simmeringe, 1 Satz AE Kolben, 4 Auslassventile, Nockenwelle und diverses Kleinmaterial.
Die Kosten beim Motorinstandsetzer beliefen sich auf € 1182,01, beim Teilehändler auf € 538,79.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Gruss
Peter
[Dieser Beitrag wurde von Peter Joos am 25.04.2005 editiert.]
Verfasst: 25. Apr 2005, 15:45
von UvG
Hallo und vielen Dank an Alle, die mir mit Ihren Beiträgen geholfen haben. Es ist folgendes draus geworden :
Ich habe am Wochenende der Werkstatt einen Überraschungsbesuch abgestattet und siehe da, der Block selbst ist eigentlich noch ziemlich gut in Schuß, immerhin sind seit der letzten bekannten Motorüberholung ca. 15 Jahre vergangen, daß hinterläßt natürlich Spuren des Verschleißes, aber die Laufbuchsen sind nach wie vor sehr glatt und völlig riefenfrei, und das Spiel der Kolben liegt noch weit unter den Toleranzwerten, der Kopf war allerdings gänzlich hinüber, hier steht ganze Waschprogramm der Überholung an, deshalb kommt jetzt "nur" ein neuer Kopf drauf und der Rumpf ist dran, wenn es irgendwann sein muß.
Gruß
Ulrich van Groningen