Umrüstung auf Weber-Vergaser

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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kigb35h
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Umrüstung auf Weber-Vergaser

#1

Beitrag von kigb35h » 18. Mai 2006, 11:29

Hallo MG Freunde!
Wer hat Erfahrung mit der Umrüstung eines MGA
(1622 Motor) von den SU auf Weber-Vergaser ?
Lassen sich diese Weber leichter/einfacher ein-
stellen und bringen sie evtl.etwas mehr Lei-
stung?
Gruß von der Ostsee

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chilterngreen
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#2

Beitrag von chilterngreen » 18. Mai 2006, 13:31

Hallo,

nach meinen persönlichen Erfahrungen gibt es eigentlich keinen Vergaser, der leichter zu justieren ist, als ein SU. Weber-Vergaser haben Vorteile bei hohen Drehzahlen, im unteren Bereich ist es schwierig, einen runden Motorlauf zu erhalten. Der Kraftstoffverbrauch ist bei Weber-Vergasern ebenfalls höher. Mehrleistung ist natürlich machbar - bei der richtigen Wahl der Vergasergröße. Hier gilt es zu beachten: Ein großer Vergaser an einem kleinen Motor bringt nur Frust, da ein Motor quasi wie eine Luftpumpe funktioniert. Allerdings kann er nicht mehr "Luft" durchpumpen, als er vom Hubraum und der Drehzahl her in der Lage ist. Wenn der (zu große) Vergaser aber mehr Luftdurchsatz liefert, als der Motor verarbeiten kann, braucht man keine Mehrleistung mehr erwarten und es kann sich ins Gegenteil verdrehen.
Da ein A-Motor nicht unbedingt hohe Drehzahlen liebt und man mit gut synchronisierten und justieren (evtl. "fettere" Düsennadeln verwenden) SU-Vergasern ebenfalls gut unterwegs sein kann, würde ich Dir zum Verbleib der SU's raten.

Beste Grüße

Michael

[Dieser Beitrag wurde von chilterngreen am 18.05.2006 editiert.]

kigb35h
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#3

Beitrag von kigb35h » 19. Mai 2006, 15:58

Danke für die Aufklärung,Michael. Spare mir damit viel Geld und Zeit.

Gruß Uwe

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Daniel Fulda
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#4

Beitrag von Daniel Fulda » 30. Mai 2006, 10:29

Hallo,

die Aussage von Rainer sollte man glaube ich etwas relativieren. Natürlich bereitet der Klang eines B-Serien-Motors mit Webervergaser den Sportbegeisterten unter uns eine wohlige Gänsehaut am Rücken und natürlich ist der Webervergaser unproblematisch, wenn er einmal eingestellt ist und die Werkstatt bei der nächsten ASU auch ja die Finger davon lässt.
Nennenswerte Mehrleistung als ein HS 6 Vergaser bringt ein 45er Weber aber meiner Erfahrung nach auch bei höheren Drehzahlen nicht, da der Querschnitt nahezu identisch ist. Was sich eher verändert ist das ansprechverhalten des Motors durch die im Webervergaser integrierte Beschleunigerpumpe und die niedrigere bauartbedingte Trägheit des Vergasers.
Erkauft wird dies allerdings mit einer Grundeinstellung des Motors auf einem Rollenprüfstand, bei dem der gewählte Betrieb über reichlich Erfahrung und einen kompletten Satz an Vergaserdüsen verfügen sollte. Ich persönlich hatte einen großteil aller Probleme, die ich an meinem B erleben durfte aus dieser Ecke kommend und fast alle waren selbst "gebaut" und eigentlich unnötig, da der Wagen auch ohne gut gelaufen wäre.
Als nächstes sollte man sich bewusst machen, daß man sich mit einem Weber Vergaser auf einem MGA oder MGB aufgrund der im Vergleich zum SU-Vergaser eher ungünstig verlaufenden Ansaugbrücke ein eher bescheidenes Leerlaufverhalten erkauft und daß der Weberquerstromvergaser um sein volles Potential entfalten zu könnennur in Kombinatiion mit einem komplett leistungsoptimierten Triebwerk Sinn macht.
Zuletzt kommt noch die Hürde der TÜV-Abname, die es zu bewältigen gilt, denn sonst ist der nächste Termin zur HU ein vorprogrammiertes Fiasko.
Letztendlich muss also jeder selber entscheiden ob sich die mit einer Umrüstung auf einen Webervergaser verbundenen Mühen und Kosten wirklich nötig sind

Grüße
Daniel Fulda (#1111)

P.S. Über die Suchfunktion sollten sich zum Thema Weber Vergaser reichlich Diskussionen finden lassen.

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