Hitzereduzierung mittels chemischer Zusatzkühler

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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hamoos
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Hitzereduzierung mittels chemischer Zusatzkühler

#1

Beitrag von hamoos » 12. Feb 2008, 17:39

Hallo,
ich hab in einem Katalog das Produkt "Water Wetter" gesehen. Dort heißt es, dass dieser chemische Zusatzkühler die Oberflächenspannung des Kühlmittels reduziert mit dem Effekt, dass an der Grenzfläche zwischen Metall und Kühlmittel keine isolierenden Dampfblasen mehr entstehen. Das verbessert den Wärmetransport und reduziert die Motortemperatur bis zu 20 Grad C.

Hab das nur abgeschrieben, verstanden leider nicht :wink:

Hat jemand von euch damit Erfahrungen gemacht? Wenn es funktioniert wär es ja eine einfache Sache.

Schöne Grüße,
Harald

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Axel
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#2

Beitrag von Axel » 12. Feb 2008, 23:43

Hallo Harald,
ich habe das Zeug bislang nur einmal im V8 ausprobiert und keine Besserung feststellen können. Der etwas später mit Hochleitungsnetz optimierte Kühler war dann die bessere und langfristigere Investition...

Grüsse
Axel

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rudolfok
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#3

Beitrag von rudolfok » 13. Feb 2008, 12:29

Hallo
Wenn man die Beschreibung genau liest, relativiert der Hersteller sofort die 20°C. Die gelten nämlich nur in Verbindung mit 100% Wasser, wenn wie üblich auch Frost und Korrosionsschutz im Kühlkreis sind werden nur mehr max. 3-4° versprochen.

Gruss Rudi

Jörn
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#4

Beitrag von Jörn » 13. Feb 2008, 13:38

Es wäre sicherlich klüger, die Probleme an der Kühlung zu eliminieren als die Symptone dann nachher mit Hilfsmitteln wie "Water Wetter" oder elektriscchen Zusatzlüftern zu unterdrücken.

Normalerweise ist die Kühlleistung unserer MGs durchaus den Motoren angepaßt (Ausnahmen bestägigen hier wie immer die Regel!) und wenn ein MGB, MGC oder anderes Model bei normalem Fahrbetrieb zu heiss wird, liegt das fast immer an einem oder mehreren Problemen im Kühlsystem.

Meist ist der Kühler nicht mehr optimal, dann sind fast immer die Wasserwege im Block verstopft und auch die Wasserpumpe tut nciht immer das, was sie sollte - umwälzen.

Oft ist die Ursache von Hitzeproblemen noch einfacher in einem zu wenig gespannten Keilriemen zu finden.
Eine andere, gerne gesehene Ursache sind polierte Messing-Wasserkästen an den Kühlern. Das die ab Werk schwarz sind, hat einen technischen Grund und blankes Messing mag zwar hübsch in der Sonne funkeln, bietet aber schlechtere Wärmeabfuhr als ein schwarz lackierter Wasserkasten.

Rellek
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#5

Beitrag von Rellek » 16. Feb 2008, 19:14

Hallo Jörn,

ich verstehe zwar, was Du uns sagen willst, aber da müsstest Du auch deine Definition von "normaler" Fahrweise rüberbringen.
Ich fahre einen 65er MGB und der hat natürlich kein Problem mit der Hitze wenn ich mit 90 oder 100 über die Landstraße oder mit 150 über die Autobahn fahre.

Aber wenn ich im Gebirge Serpentinen fahre und das noch bei Außentemperaturen jenseits der 20 Grad oder irgendwo im Stau bei Temperaturen über 30 Grad stehe, dann bin ich schon froh, dass ich elektrische Zusatzlüfter im Wagen (gibt es eigentlich auch manuelle Zusatzlüfter?). Mein MGB verhält sich da wie jedes andere Auto aus den Anfängen der 60ern auch - kann mich noch sehr genau an die vielen kochenden Kühler auf den Alpenstraßen in den 60er erinnern und ich sage dir, die hätten alle gerne einen Zusatzlüfter gehabt.. :-)

Ich gebe Dir natürlich in einem Recht: die Grundfunktion des Standard-Kühlsystems sollte natürlich einwandfrei funktionieren.

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#6

Beitrag von jupp1000 » 17. Feb 2008, 01:56

Hallo Rellek,

ich kann Dir aus eigener Erfahrung versichern, dass ein thermisch gesunder MGB Motor nicht mal ansatzweise in gefährliche Temp.bereiche kommt. Das habe ich während mehrerer Passüberquerungen in den Dolomiten im Hochsommer, getestet. Im Gegenteil, derzeit ( 0 Grad) habe ich das Problem, dass der Motor überhaupt die Betriebstemperatur erreicht. Ich habe eine Pappe vor dem Kühler platziert. Daran kann ich mich von früher auch noch erinnern. Da gab es gesteppte Kühler Mäntelchen mit Klappen, die man je nach Temp. öffnen konnte.
Beim MGA sieht das ganz aus, aber der Motor im B hat soviel Platz, dass ihm nicht zu warm wird. Alles andere deutet auf ein Kühlungsproblem hin. Nochmal, ein therm. gesunder Motor braucht nicht mal einen Zusatzlüfter. Die vorhandenen Kühlflächen reichen völlig aus. Denk mal an die US Fahrzeuge, die in Kalifornien oder Arizona unterwegs waren. Dagegen weht hier selbst im Hochsommer nur ein laues Lüftchen.
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

Jörn
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#7

Beitrag von Jörn » 19. Feb 2008, 09:06

Rellek: normale Fahrweise ist alles diesseits des roten Drehzahlbereiches. Bei gemütlicher Fahrweise wird ein MGB (gut meiner, aber das gilt für alle technisch gesunden Bs) kaum Betriebstemperatur erreichen. Bevor ich einen Thermostat im Ölkreislauf hatte, hat das Auto auch im Hochsommer bei gemächlicher Fahrt nie mehr als 70-75 Grad Öltemp und Wasser nie über 80/85 gehabt. (Mein B ist ein 64er mit 2 Litern und ca 125-130 PS an der Schwungscheibe).
Und auch höhere Belastung bringt einen gesunden MGB-Motor nicht um. Als ich mit meinem B vor einigen Jahren die Grossglocknerstrasse gefahren bin, habe ich selten unter 4000 UPM auf dem DZM gehabt, meine Schaltdrehzahl lag bei 5500(und höher), die Aussemtemp bei ca 25 Grad und erst, als ich oben auf dem Parkplatz ankam, zeigte das Thermometer mir 100 Grad an. Gekocht hat er trotzdem nicht.

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Ralph 7H
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#8

Beitrag von Ralph 7H » 19. Feb 2008, 10:02

Hallo zusammen,

zunächst kann ich Jörns Angaben bestätigen. Ein Punkt jedoch, den man beachten sollte: Kühlwasser ist nicht gleichzusetzen mit Leitungswasser!

Bei niedrigeren Betriebstemperaturen werden Kalk und Salze im Motor abgelagert und bilden eine isolierende Schicht.
Fertige Kühlmittel, wie sie inzwischen von vielen Herstellern moderner Autos vorgeschrieben werden, beinhalten neben Frost- und Korrosionsschutz chemisch reines Wasser, also das, was als destilliertes Wasser auch bei der Batterie nachgefüllt wird.

Wenn Temperaturprobleme nicht auf ein falsch anzeigendes Instrument oder Zünd-/Vergasereinstellung zurückzuführen sind, hilft entkalken, gründliches Spülen und auffüllen mit Kühlflüssigkeit. Leitungswasser und Frostschutz sind auf Dauer nicht die beste Wahl...
Weiter zu beachten: Je höher der Frostschutzanteil wird, um so schlechter wird die Wärmeabfuhr. Viel Frostschutz hilft also nicht grundsätzlich, man sollte sich auf die tatsächlich nötige Menge beschränken.
Wenn es dann doch mal -35 Grad oder kälter in der Garage wird, kann man ja vorher reagieren...

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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#9

Beitrag von Gagamohn » 19. Feb 2008, 11:19

Da wird es auch mit Frostschutz eng :shock:
Bild

Gruss
Bernd

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Gerd E
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#10

Beitrag von Gerd E » 21. Mär 2008, 11:56

...Die Investition in ein Hochleistungsnetz, so groß wie es die Platzverhältnisse zuließen, für den Kühler war zwar nicht die billigste, aber in meinem Fall die dauerhafteste Lösung mit besten Ergebnissen (gemessene Temperaturdifferenz vorher/nachher >10°C). Vor dem Einbau natürlich den gesamten Kühlkreislauf (Heizungsventil auf) mit professionellem! Kühlerreiniger spülen.
Beides gibt es beim Kühlerbauer Deines Vertrauens; bitte nicht das Zeugs was es bei A.T.U. und Co gibt nehmen, das wirkt nicht so gut.
Schöne Grüße
Gerd

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Genau so ist es, wenn du blöd bist.
:)

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