Vorbereitung auf die nächste Saison

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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bernie
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Vorbereitung auf die nächste Saison

#1

Beitrag von bernie » 25. Feb 2008, 18:50

Nachdem nun aus lauter Langeweile schon ausgiebig über die Verwendung von Steckscheiben geredet wird (womöglich gipfelt das ganze in einer weiterführenden Diskussion über Windschotts), sollten wir uns vielleicht den essentiellen Dingen der nächsten Saison zuwenden.

Ich habe da einen Artikel entdeckt, der mich sehr nachdenklich stimmt, weil ich immer dachte, die TRs und Jaguars grüßen deshalb nicht, weil man sie überholt.

Leider daneben!!

Da steckt weit mehr dahinter:

http://www.brcs.de/pdf/Korrektes%20Grue ... ktoren.pdf

Mir persönlich gefällt der in Italien unter Motorradfahrern übliche "italienische Gruß" am besten. man grüßt jeden, lässt jedoch die Hände da, wo sie hingehören und spreizt nur ganz leicht einen Finger ab, das reicht......

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Ralph 7H
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#2

Beitrag von Ralph 7H » 25. Feb 2008, 21:19

Einfach toll!

Es gibt Leute, deren Probleme man haben müsste. Natürlich war es ja wohl witzig gemeint, ähnlich wie so manche provinzielle Karnevalveranstaltung... vielleicht?
Es erweckt jedenfalls den Eindruck, dass es Menschen gibt die für jede Rolle Toilettenpapier eine exaxte Gebrauchsanweisung benötigen.

A little bit boheme, perhaps -

Schöne Saison wünscht allen

Ralph

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Andreas
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#3

Beitrag von Andreas » 25. Feb 2008, 22:47

Nachdem ich mich ja nun hier auch als Heizungsbenutzer geoutet habe, mithin nach Rufruinierung einer gänzlich ungenierten Lebensausübung frönen darf: Ich erlebe Alt-Traktorfahrer komplett anders, sehe auch ihre Rolle im Straßenverkehr deutlich sportlicher.

Die Situation:
Kurvenreiche Landstraße mit Baumbestand, Sonntagnachmittag, vor einem der Traktor zum Volksfest fahrend, entgegenkommend der Traktor vom Volksfest kommend. Abstand zwischen beiden ca. 200 Meter - also so gerade in Richtung "Passt doch super!". Überholverbot, durchgezogene Linie, aber die Traktoren geben Sichtschutz, um Ralphs Anmerkung bezüglich des rheinischen Karnevals aufzunehmen, vor eben der Karnevalsgesellschaft "Grün/Weiß".

Mit anderen Worten: Das Spiel ist eröffnet. Ich nehme vorsichtig Gas weg (keine Fehlzündungen provozieren), um den Traktor vor mir nicht unnötig früh zu warnen. Jetzt blitzartig 2 Gänge runterschalten, zeitgleich die Windabweiser eng anlegen (cw-Wert). Vollgas. Schmucke Beifahrerin auf Trecker vor mir wacht auf und rüttelt auch den Treckerfahrer wach. Eine Schrecksekunde später: Das heisere Brüllen der ausgeräumten MGA-Auspuffanlage mischt sich mit dem "KULTKULTKULT" eines weit unter Bodenblech niedergedrückten LANZ-Gaspedals. Der entgegenkommende Treckerfahrer wacht durch das Getöse ebenfalls auf.

Nun sind wir an dem ersten Trecker vorbei, doch Nummer 2 - der Gegenverkehr - plant den finalen Todesstoß. Rüberziehen auf meine Straßenseite, also dahin, wo ich eigentlich gleich einscheren müsste, im Schlepptau einen Triumph TR3 (oder war's ein Morgan? Egal: War racing-green, MGs sind ja mittlerweile eher bunt), der meint, der Trecker macht einen Überholversuch und es würde sich lohnen, im Windschatten mitzufahren.

Yes! Eisern auf der linken Spur geblieben, und jetzt...

...nonchalant den rechten Zeigefinger leicht abgespreizt, Sammelgrüssen von Lanz und Triumph. Windabweiser wieder ausklappen (spart Bremsbeläge), zurück nach rechts, auf 50 runterbremsen (stationäre Radarfalle, wir sind ja nicht blöd).

Das ist Frühjahrsspaß, Freunde! Treckererschrecken par excellence :-)

Cheers,

Andreas

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#4

Beitrag von MH » 25. Feb 2008, 23:16

Hey Andreas, mit meinem Porsche hole ich Dich sofort ein:

Bild

Grüße
manfred

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#5

Beitrag von bernie » 26. Feb 2008, 10:41

....letzendlich merkwürdig, warum Traktorfahrer und TR - Fahrer sich nicht grüßen, die Motoren haben doch denselben Stammbaum:
http://www.tr-register.at/tr2tr3.html

steht womöglich TR sogar für Traktor??

@Andreas:
halten Deine Windabweiser Dir auch Deinen Grußfinger warm, die Dinger können ja wirklich fast alles, die helfen womöglich sogar beim hautnahen Überholen den Sog großer Landmaschinen zu kompensieren??

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#6

Beitrag von bernie » 26. Feb 2008, 10:49

lieber Andreas, sei vorsichtig, die Traktorfraktion rüstet nach und baut alte GTI-Motoren ein, da dürften deine Windbweiser ganz schön ins Flattern kommen:
http://www.youtube.com/watch?v=DapHhgnm6CQ

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#7

Beitrag von jupp1000 » 26. Feb 2008, 11:05

....ich habe dauernd darauf gewartet, dass er ein Wheelie oder einen Salto macht!
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

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#8

Beitrag von bernie » 26. Feb 2008, 13:25

hier noch eine kleine Ergänzung zum Thema "grüßen", diemal von der 2-Rad Fraktion. ist natürlich für die Problematik hier nur teilweise verwertbar, da der Autobahngruß in Verbindung mit Landmaschinen naturgemäß entfällt, es sei denn, man stößt auf ein getuntes Exemplar wie im Video zu sehen....

"Vom Grüßen"

Polofahrer grüßen einander nie. Omegafahrer grüßen seinander nie. Doch fahren zwei Alfa-Romeo-Fahrer aneinander vorbei, heben sie auffallend lässig einen Finger der linken Hand. Wer eine "Ente" fährt, grüßt andere Entenfahrer, indem er aufgeregt mit der Frischluftklappe wackelt. Selbst Lkw-Fahrer kleben sich manchmal eine hin und her pendelnde rote Plastikhand an die Windschutzscheibe. Wer sich im Autoverkehr als exquisite Minderheit empfindet, grüßt die Angehörigen seiner exquisiten Minderheit. Die höchstentwickelte Grußkultur aber findet man unter Motorradfahrern.

Die Ursprünge des Motorradgrußes reichen bis in die Steinzeit zurück. Motorradfahrer waren damals außerordentlich rar. Es gab kaum befestigte Straßen, und die Räder waren noch aus Stein. Nur ganz harte Kerle vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens. Begegneten sich zwei dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab und zeigten einander die geöffneten Hände, um zu demonstrieren, daß sich kein Faustkeil darin verbarg. So wurde der Motorradgruß erfunden.

Unter ähnlich harten Bedingungen sind heute nur noch die Winterfahrer unterwegs. Motorradfahrer sind entweder Winterfahrer oder Weicheier. Weicheier trifft man im April im Straßenverkehrsamt an, wo sie ihre stillgelegten Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer dagegen fahren durch. Ihre Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer, ist die Freude groß. Sie heben dann so freudig und ausgiebig die Hände, daß sie vom Motorrad zu stürzen drohen. Von April an grüßen Winterfahrer nicht mehr. Winterfahrer grüßen keine Weicheier.

Das Motorradgrüßen ist stark reglementiert und wird von Anfängern zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten. Das bekannteste Verbot lautet: Grüße nie, nie!, ein Einspurfahrzeug, das weniger als hundert Kubikzentimeter Hubraum hat. So etwas ist kein Motorrad!

Wer fahrlässig Motorroller, Mofas, Mokicks, Kleinkrafträder oder Leichtkrafträder grüßt, verliert sein Gesicht und insbesondere jegliche Selbstachtung. Da dem Anfänger alles, was zwei Räder und einen Motor hat, von vorn betrachtet, ähnlich vorkommt, bereitet ihm dieses Verbot die größten Schwierigkeiten. Ein Spezialfall: Oldtimer. Oldtimer werden grundsätzlich freudig und bewundernd gegrüßt, unabhängig vom Hubraum. Oldtimer werden meist von technisch versierten älteren Fahrern gefahren, sogenannten "alten Schraubern". Solchen wird Respekt gezollt. Trifft man alte Schrauber, wartet man, ob sie grüßen. Von Frühling bis Herbst grüßen viele nicht, weil sie Winterfahrer sind. Weil das korrekte Grüßen so schwer ist, sollten Anfänger nie voreilig von sich aus grüßen.


Ungeregelt und darum praktisch nicht existent ist die Motorradgrußkultur auf der Autobahn. Nicht einmal erfahrene Motorradfahrer können sagen, ob man entgegenkommende Motorräder über sechs Spuren und einen Grünstreifen hinweg grüßen muß. Fahrtechnisch problematisch wird das Grüßen beim Überholen. Die klassische Grußhand, die Linke, wird vom Überholten nicht gesehen. Grüßt man mit der Rechten und nimmt dazu die Hand vom Gasgriff, bremst die Maschine ab fatal beim Überholen.

Absurde Verrenkungen sind auf unseren Autobahnen zu beobachten, wenn Motorradfahrer versuchen, mit der Linken vorn am Körper vorbei nach rechts zu grüßen. Uneingeweihte Autofahrer tippen auf Heuschreckenschwärme oder Unterarmkrampf. Der Autobahngruß ist eben gerade mal so jung wie die Autobahn und kennt kaum Traditionslinien.

Zu Konflikten kommt es auch, wenn man den deutschen Grußkulturraum verläßt. So sind deutsche Motorradfahrer in Italien verwirrt und erbost, weil dort partout niemand gegrüßt wird. Nicht einmal ein alter Schrauber. Die Erklärung: Der "italienische Gruß" besteht in einem für unser Auge nicht wahrnehmbaren Zucken des linken kleinen Fingers. Solche Mißverständnisse führen zu dem Vorurteil, italienische Motorradfahrer seien unfreundlich und arrogant. Ein Desiderat der Grußkulturforschung!

In Deutschland gilt das minimalistische "italienische Grüßen" als verpönt. Man verachtet das furchtsame Festhalten am Lenker. Diese Haltung ist nicht unproblematisch. Wenn man beim Auto die Hand vom Lenkrad nimmt, fährt es geradeaus weiter. Läßt der Motorradfahrer den Lenker los, fällt die Maschine über kurz oder lang um. Besonders in Kurven. Ganz besonders beim sogenannten "Heizen", dem enorm schnellen Fahren. Der "Heizergruß" in extremer Schräglage (ein Knie berührt den Asphalt) gilt als sehr riskant. Er wird allgemein als Nachweis hoher Fahrkunst angesehen. Wer diese Kunst nicht beherrscht und dennoch ausübt, riskiert seinen letzten, den sogenannten "goldenen Gruß".

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