Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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CharlyWu
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Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#1

Beitrag von CharlyWu » 5. Nov 2008, 08:45

Hallo zusammen!

Ich brauche mal bitte euren Rat:
Mein MG B ist nun endlich soweit, dass ich mich diesen Winter um TüV und Zulassung kümmern kann. Das Auto ist ein US-Import und noch nie in Deutschland zugelassen gewesen. Ich habe ein paar halb zerfledderte amerikanische Papiere, aber das ist nur eine Versicherungsbescheinigung und kein Titel, aber es steht eine Fahrgestellnummer drauf. Die haben wir aber am Fahrzeug nie gefunden.
Wie kann ich den Leuten denn jetzt glaubhaft machen, dass es sich wirklich um das Fahrzeug handelt? Gibt es da die Möglichkeit, das über Motornummern oder so nachzuweisen?

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe!!!

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Ralph 7H
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#2

Beitrag von Ralph 7H » 5. Nov 2008, 10:52

Hallo,

es ist etwas schwierig solche Fragen zu beantworten, zumal dann, wenn man den Fragesteller nicht einordnen kann...

Liegen Importpapiere vor? Gibt es einen Kaufvertrag oder den Nachweis, dass bezahlt worden ist?
Die fehlende Fahrgestellnummer ist bei US-Importen überwiegend normal, die Typenschilder im Motorraum und hinter der Windschutzscheibe solltest du aber haben!

Bei der Polizei kann man zu dieser Fahrgestellnummer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung bestellen. Über die Motornummer würde ich es nicht versuchen, wenn die Historie des Wagens nicht bekannt ist, zumal das über ein BMHT zertifikat nur eingeschränkt möglich ist.

Es gibt auch weitere Möglichkeiten, die ich aber aus den Eingangs genannten Gründen hier, zumindest derzeit, nicht nennen werde.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

CharlyWu
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#3

Beitrag von CharlyWu » 5. Nov 2008, 11:21

Okay, danke schon mal für die ersten Tipps!
Was möchtest du denn über mich wissen, damit du mich besser einordnen kannst ;-)?

Das Auto ist meines Wissens nach durch drei Hände gegangen, bis es bei mir gelandet ist und ich habe meinen Kaufvertrag. Importpapiere habe ich keine, nur eine 10 Jahre alte KBA-Abfrage.
Im Motorraum ist noch ein Typenschild, aber hinter der Scheibe keins mehr. Ich hab das Fahrzeug als Bastelfahrzeug gekauft und Scheibe und Armaturenbrett waren abmontiert, bzw. nicht mehr vorhanden...

Viele Grüße!

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Ralph 7H
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#4

Beitrag von Ralph 7H » 5. Nov 2008, 11:28

Hallo CharlyWu,

du hast eine PM.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Matthias
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#5

Beitrag von Matthias » 5. Nov 2008, 21:55

Nummer einschalgen (lassen) und eidesstattliche Erklärung, dass der Title abhanden gekommen ist. dann dürfte sich das Auto zulassen lassen.

Aber: Wenn aus irgendwelchen Gründen der Title dann doch bei der Zulassungsstelle auftauchen sollte. oder sogar ein Fahrzeug mit derselben identnummer und einem Brief, hast du ein riesiges Problem. Du solltest dir also tausendprozentig sicher sein, dass mit deinem Auto alles stimmt.


achteckige Grüße


Matthias #421

Josef Eckert
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#6

Beitrag von Josef Eckert » 5. Nov 2008, 22:13

So wie ich das jetzt verstanden habe, wird es noch ein weiteres Problem geben. Wenn es keine Importpapiere gibt, gibt es wohl auch keine Zolleinfuhrerklärung, d.h. Du kannst nicht nachweisen, dass die notwendige Einfuhrumsatzsteuer + Zoll bezahlt wurde. Das bedeutet auch erstmal, soweit ich mich mit der Materie auskenne, dass Nachverzollung/Versteuerung fällig wird. Das Finanzamt wird hier sehr begeistert sein und Du mußt den Wert zum Zeitpunkt der Einfuhr nachweisen können. Die gehen u.U.von einem restaurierten Fahrzeug aus.
Ohne Zolleinfuhrerklärung, keine Zulassung.
Gruß
Josef

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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#7

Beitrag von CharlyWu » 6. Nov 2008, 08:11

Guten Morgen, danke für eure Ratschläge!

Besteht die Zollunbedenklichkeitserklärung wirklich nur aus einer Seite? Wenn das alles sein sollte, kann ich mit Freude feststellen, dass das Ding vohrhanden ist :-)
Jetzt wäre also noch das Problem mit der Fahrgestellnummer, darf man die selber einschlagen oder wer macht das? Und wo gehört die eigentlich hin?

Viele Grüße!

Josef Eckert
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#8

Beitrag von Josef Eckert » 6. Nov 2008, 08:30

Wenn Fahrgestellnummer einschlagen, dann solltest du auch die nehmen, die auf den Zolleinfuhrpapieren vermerkt ist, sonst hilft das nicht weiter. Ich hatte mal ein Problem, da war fälschlicherweise die Motornummer als Fahrgestellnummer in den Zollpapieren. Der Motor wurde aber bei der Restauration wieder gegen den Originalmotor ausgetauscht mit anderer Nummer und der Wagen sollte ja auch unter seiner richtigen Fahrgestellnummer zugelassen werden. Aber auch Zulassungsstellen(leiter) lassen mit sich reden, wenn man mit ihnen freundlich umgeht und das Problem plausibel schildert.
Aber, welches Baujahr ist Dein B. Vor Baujahr 1969? schlagmichtot, müßte ich heraussuchen, hatte der B keine eingeschlagene Fahrgestellnummer und muß sie auch zur Zulassung hier in Deutschland nicht haben.

@DP: Die besten Tricks werden hier sowieso nicht verraten. Das ist wie mit der Goldmine. Wenn andere wissen wo sie ist, ist sie nix mehr wert.

Gruß
Josef

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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#9

Beitrag von CharlyWu » 6. Nov 2008, 09:50

Das ist ein Baujahr 71.
Ab 70 gibt es für die US-Modelle diese zweiteiligen Plaketten, die genietet sind und sich bei vielen Fahrzeuge wohl aufgrund von Rost verabschiedet haben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zulassungsstelle das einfach so hin nimmt, wenn ich da mit nem Stapel Papiere auftauche und einfach mal behaupte, die gehören zu dem Auto da draußen auf dem Hof, auch wenn da keine Nummer drin steht. Oder denke ich zu schlecht von den deutschen Behörden??

Josef Eckert
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Re: Kein Brief und keine Fahrgestellnummer...

#10

Beitrag von Josef Eckert » 6. Nov 2008, 10:20

Hast Du schon mal bei den einschlägigen Teilelieferanten nachgefragt, ob die Blanko-Plaketten verkaufen/anbieten. Wenn ja, dann besorge Dir beim BMIHT ein Production Certificate zu Deinem Wagen: siehe:
http://www.heritage-motor-centre.co.uk/ ... cates.html
Dort findest Du die genauen Angaben/Produktionsdaten zu Deinem Wagen.
Dann gibt es für den MG B glaube ich auch ein Buch "Origianal MG B". Dort ist bestimmt abgebildet wie eine dieser Plaketten auszusehen hat mit eingeschlagenen Nummern. Jetzt kannst Du eine Kopie der Plakette Deines Wagens (Original ist ja verlorengegangen) anfertigen und an die richtige Stelle am Fahrzeug annieten. Jetzt brauchst Du nur noch die Nummer zusätzlich an der richtigen Stelle einschlagen. Kenne mich beim MG B nicht so aus, aber das kann Dir sicher jemand anderst sagen, wo. Jetzt ist zumindest schon mal der Wagen wie er sein sollte.
Mit den Dokumenten würde ich zu TÜV/DEKRA gehen und mit denen reden, ob sie damit zufrieden sind und danach die Vollabnahme machen können.
Dann sieht man weiter.
Gruß
Josef

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