Fahrersitz-Schiene

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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Sinah2000
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Fahrersitz-Schiene

#1

Beitrag von Sinah2000 » 19. Aug 2012, 18:06

Hallo zusammen,

seit einer Woche bin ich stolzer Besizer eines MGB GT (1973). Der Wagen ist restauriert und in einem guten Allgemein-Zustand. Mein Problem ist die Befestigung des Fahrersitzes. Jede Schiene ist normalerweise mit 2 Schrauben befestigt. In meinem Fall sind die hinteren Schrauben fest und die vorderen stecken lediglich in den vorgesehenen Löchern. Am Unterboden sitzt im entsprechenden Bereich die Wagenheberaufnahme. Die verwendeten Schrauben scheinen metrische Schrauben zu sein. Sind hier besondere Schrauben zu nehmen? Ich würde mich über konstruktive Vorschläge zur Lösung des Problems freuen.

Sinah2000

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cw_schreuer
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Re: Fahrersitz-Schiene

#2

Beitrag von cw_schreuer » 19. Aug 2012, 18:53

Hallo hast du auch einen Namen? :P

Normal sind für die Schrauben vorne Gewinde vorhanden, 6mm paßt.
Hinten werden Scheiben und Muttern verwendet.
Grüße Stolberg
Willi

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jupp1000
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Re: Fahrersitz-Schiene

#3

Beitrag von jupp1000 » 19. Aug 2012, 19:33

....falls die vorderen Gewinde ausgerissen/nicht vorhanden sind, könnte man Nietmuttern verwenden, evtl. M6 oder M8, funktionieren ähnlich wie Blindnieten

hier ein Beispiel

Gux Du: http://www.ebay.de/itm/Nietmuttern-Einz ... 43b29fd68f

Damit kannst Du Schienen verschrauben. Hinten nimm längere Schrauben und sichere sie von unten mit Muttern. Da kommst Du ja gut dran.

Eine Nietmutternzange hat normalerweise jede KFZ Werkstatt (Kaffeekasse)
schöne Grüße

Heinz #1565

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Ralph 7H
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Re: Fahrersitz-Schiene

#4

Beitrag von Ralph 7H » 19. Aug 2012, 20:45

Hallo Heinz,

Nietmuttern sind eine feine Sache, für die Sitzschienen aber nicht ganz ohne Risiko. Die serienmäßige Befestigung erfolgte mit eingeschweißten Gewinden und hochfesten Bolzen mit 1/4" UNF Gewinden. Alu-Einnietmuttern sind bei sowas eine äußerst trügerische Reperatur und ohne Aufbohren und neue Gewinde (M7 wird heute bei einigen Herstellern im Motorenbau , z.B. Ford, verwendet) wäre mir das Risiko im Kollisionsfall zu groß.
Alternativ kann man natütlich auch entsprechende Bleche mit Kastenmuttern passgenau einschweißen (nur mit MIG und entsprechender Erfahrung). Alles andere sollte man an diesen Stellen meiden und dazu habe ich meien Erfahrungen vor gut 35 Jahren gesammelt. Damals sind dann bei einem Unfall 'nur' die Rückenlehnen abgeschert und die Gurte waren etwas gedehnt. Außer einem Totalschaden und ein paar Zerrungen hab ich keine weiteren Probleme gehabt.
Berechne mal die kinetische Energie bei nur 80 Km/H und du wirst für sowas keine Alu Einnietmuttern mehr erwägen.

Safety Fast !

Ralph

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Re: Fahrersitz-Schiene

#5

Beitrag von jupp1000 » 20. Aug 2012, 08:20

Hallo Ralph,
Du lebst ja noch - freut mich ;)

Prinzipiell gebe ich Dir recht. Einige Anmerkungen habe ich allerdings.
Die Sitzbefestigung ist ein sicherheitsrelevantes Thema. Ich frage mich allerdings, warum der Hersteller davon nichts wusste. Oder warum hat er dafür 6mm Schräubchen in einem 1mm Blech vorgesehen?
Wie hoch ist deren Scher/Bruchfestigkeit? Egal ob mit einer hochfesten Mutter oder in Schweineeisen verschraubt?
Wenn ich mir die Gurtbefestigungen anschaue (d=12mm), dann waren die wohl offensichtlich zum Festhalten von Sitz und Passagier konzipiert.
Nietmuttern gibt auch in Stahlausführung und M8 kann da nicht schaden, aber schlussendlich siehe oben!
schöne Grüße

Heinz #1565

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Re: Fahrersitz-Schiene

#6

Beitrag von Sinah2000 » 14. Sep 2012, 13:45

Hallo zusammen,

ich habe das Problem folgendermaßen gelöst:
durch Materialermüdung (kein Rost !!!) waren beide Muttern vorne (oberhalb der im Bodenblech eingearbeuteten Traverse) ausgerissen. Ich habe auf beide Stellen jeweils ein 4,5 x 4,5 cm großes Blech aufgeschweisst und nach Einpassung der Sitzschiene entsprechende Löcher exakt gebohrt und Nietmuttern optimal passend eingesetzt. Die neuen Reparaturbleche mit Zink- und Rostschutzfarbe lackiert und vor dem Einsetzten der Nietmuttern den gesamten Hohlraum der Quertraverse mit Fluid Film ausgespritzt. Das ganze macht bis jetzt einen sehr soliden Eindruck. Auch mir ist klar, dass im Crash-Fall der Sitz wahrscheinlich primär vom Sicherheitsgurt gehalten wird. Ich glaube, dass das allerdings auch im Ursprungszustand der Fall ist (bei 1/4-Zoll-Schrauben). Weiterhin glaube ich, dass es bei vielen MGBs an den Stellen auch heute schon ähnliche Materialermüdungen gibt (Haarrisse rund um die Muttern), die jederzeit zu ähnlichen Problemen führen können und im Crash-Fall noch weniger Schutz geben, als die Nietmutter-Lösungen.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen für die konstruktiven Beiträge bedanken.

Viele Grüße
Sinah2000

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