Werkstätten

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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AWT
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Werkstätten

#1

Beitrag von AWT » 17. Mai 2013, 13:09

Hallo,

mich würde folgendes sehr interessieren:

- Wie hoch ist Eurer Meinung nach derzeit der durchschnittliche Stundensatz (inkl. Mwst) für eine Mechanikerstunde in einer auf Oldtimer fokussierten Werkstatt? Ich habe da in letzter Zeit schon Werte zwischen 60 und 88 Euro gezahlt.

- Könnt ihr mir Werkstätten im Umfeld Mannheim/Heidelberg/Karlsruhe evtl. auch Raum Offenburg, Pfalz oder Saarland empfehlen?

- Hier meine Erfahrungen dazu:
- Fa. Gunst (Heidelberg) - dort hatte ich zuvor meinen Wagen in Wartung - gibt es mittlerweile nicht mehr, da der Firmeninhaber leider verstorben ist.
- Fa. Extramobile (Nordschwarzwald). Sehr kompetent! Relativ weit weg von meinem Wohnort. Mit 88,00 € Stundenlohn, wie ich finde, teuer.
Und leider führt Extramobile zukünftig keine Karosseriearbeiten mehr aus, sondern konzentriert sich allein auf das Thema Mechanik.
- Fa. Rolf Nagel (Mannheim). 1-Mann-Schrauber-Laden alter Prägung. Sympathisch. Recht günstig. Was mich stört, ist dass die Autos dort auch über
Nacht nur im nichtüberdachten Innenhof abgestellt werden können und dem Regen ausgesetzt sind.
- In meinem weiteren regionalen Umfeld gibt es dann noch G&S Roadster in Landau, Christoph Dorscheid im Saarland, Automobile Genieser in Bad Dürkheim
und racinggreen (letztere glaube eher Triumph-lastig) in Erdingen, Nähe Heidelberg.

- Noch ne Frage: Spiele mit dem Gedanken meinen C-GT irgendwann eine Neulackierung zu gönnen. Hat hier jemand ebenfalls Erfahrungen hinsichtlich
Qualität und Preis mit Betrieben im o. g. räumlichen Umfeld gemacht, die er mit mir teilen will?

Ich danke Euch schon mal vorab für Eure Antworten!

Grüße von Alex

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Günter Paul
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Re: Werkstätten

#2

Beitrag von Günter Paul » 17. Mai 2013, 16:07

HIER;SIEH MAL::::
AUS UNSERER REGION ; FÜR DICH ALSO NUR HINSICHTLICH DER STUNDENLÖHNE INTERESSANT:
ICH FIND SO ETWAS GROßARTIG UND FALLS ICH EINE WERKSTATT BENÖTIGE;WEIß ICH;WOHIN ICH FAHRE:::
GRUß
GÜNTER PAUL
http://www.neubauer-weide.de/index.php? ... &Itemid=75
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MBL546E

Re: Werkstätten

#3

Beitrag von MBL546E » 17. Mai 2013, 17:14

AWT hat geschrieben: - Fa. Extramobile (Nordschwarzwald). Sehr kompetent! Relativ weit weg von meinem Wohnort. Mit 88,00 € Stundenlohn, wie ich finde, teuer.
Alex, sei mir net bös, aber wer in einer wirklichen kompetenten Fachwerkstatt für Oldtimer einen Verrechnungssatz von heutzutage EUR 88,-- für zu teuer erachtet, ist selbst schuld.
Da kann ich nur verständnislos mit dem Kof schütteln über eine solche Aussage.

Man braucht sich nicht die "gute alte Zeit" in D-Mark vor Augen führen - die ist leider vorbei.

Und man sollte sich eher vergegenwärtigen, wieviel eine Arbeitsstunde in einer Großstadt heute im Schnitt kostet - beim Markenhändler und so.

Billg war schon immer teuer - gilt nicht nur für Werkzeug ! Manchmal denke ich, daß wir alle schon nur noch insgeheim "Billigheimer" sind - verdorben von der grassierenden Billigmasche.
Nur: Die geht immer und stets auf Kosten anderer. Egal wo auf der Welt.

Gruß,

Finney.

AWT
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Re: Werkstätten

#4

Beitrag von AWT » 17. Mai 2013, 17:18

Hallo Günter,

das wären dann Kosten von 67-70 €/Stunde (inkl. Mwst).
Ich habe bisher in den 3 genutzen Betrieben bezahlt: 60 € / 73 € / 88 €.

Gut finde ich auch die Bemessung in (rechnerischen) Zehntelstunden (6 Minuten)-Blöcken.
Auch wenn's evtl. in der Praxis nicht so exakt gehandhabt wird.

Gruß Alex

AWT
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Re: Werkstätten

#5

Beitrag von AWT » 17. Mai 2013, 17:25

Hi Finney,

ich find 88 €/Std. in der Tag viel.
Zumahl ich kurz zuvor bei der Fa. Gunst (die ja auch als Kapazität für alte Engländer anerkannt war und in der Hochpreisregion Heidelberg liegt) kurz zuvor 73 € bezahlt habe.

Das hat überhaupt nix mit "Geiz ist geil" zu tun. Da halte ich auch nix von. Aber ich überlege natürlich schon - wenn es entsprechende Alternativen gibt - wo ich hingehe.

Gruß Alex

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achimroll
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Re: Werkstätten

#6

Beitrag von achimroll » 17. Mai 2013, 19:29

Hallo zusammen,

ich denke auch, dass 60 bis 70 Euro incl. Steuer ein guter Kurs sind. Wenn man andererseits bedenkt, wie viele Stunden man für 70 Euro selber arbeiten muss, ist selbst das schon hart am Limit. Wie man in Schwerte sieht, gibt es ja hochqualifizierte Fachbetriebe, auch mit reichlich Erfahrung im Bereich MG, die in dieser Preislage arbeiten. Nach oben sind da leider kaum Grenzen gesetzt, die aber durch bessere Qualität absolut nicht begründbar sind. Wenn ich recht informiert bin, arbeitet auch die hoch angesehene Firma IOZ in dieser Preislage. Man muss halt einen Betrieb Vertrauens finden.

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC

bugeye
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Re: Werkstätten

#7

Beitrag von bugeye » 17. Mai 2013, 19:56

Hallo Gemeinde, ich arbeite selbst handwerklich, beruflich als Selbstständiger im Metallbau. Hat nix mit Autos zu tun. Wer über die Stundensätze von Werkstätten anfängt zu diskutieren, dem ruf ich nur zu, repariert Eure Schätze doch einfach selbst. So mach ich das seit über 35 Jahren mit meinen Engländern. Und man wächst mit seinen Aufgaben, auch ne komplette Getriebezerlegung mit Neuaufbau is kein Hexenwerk. Man muß nur mal ein paar EUR auf den Tisch legen für Werkzeug, etwas Zeit freischaufeln und sich Abends mal nicht vor den Fernseher setzen sondern sich mit dem Rep. Handbuch beschäftigen.

oder einer Werkstatt das Geld geben, dann aber nicht maulen. Die haben Ihr Werkzeug teuer erkauft, den Abtrag oder die Miete der Räumlichkeiten am Hals, Handwerkskammer und Versicherungsbeiträge und Mitarbeiterkosten.

Ich glaub, so richtig reich wird keiner von den Altautoschraubern, die sich um unsere Autos kümmern.

Gruß von bugeye, äh Piet

MBL546E

Re: Werkstätten

#8

Beitrag von MBL546E » 17. Mai 2013, 21:25

bugeye hat geschrieben:Die haben Ihr Werkzeug teuer erkauft, den Abtrag oder die Miete der Räumlichkeiten am Hals, Handwerkskammer und Versicherungsbeiträge und Mitarbeiterkosten.

Ich glaub, so richtig reich wird keiner von den Altautoschraubern, die sich um unsere Autos kümmern.
Danke bugeye, äh Piet daß endlich jemand den Mund aufmacht. Wer heute denkt, eine Werkstatt wird reich, bloß weil ein Stundensatz von 80-90EUR verrechnet wird, denkt sehr einfach. Und nein, man darf eben nicht den eigenen Stundenlohn dagegen setzen.
Und nochmals, 88EUR/h sind nicht teuer. Gutes Handwerk hat seinen Preis. Und das ist gut so.

Denn per Internet kann man nur Ware kaufen. Aber keinen Service.
Das haben viele noch nicht kapiert. Wenn ich sehe, wieviele Arbeitsstunden wir in der Firma erst einmal jeden verdammten Monat verkaufen müssen, bis erst einmal die Kosten gedeckt sind, dann ist der Monat fast schon um. Samstag/Sonntag laufen die Kosten übrigens weiter !

Gruß,

Finney.
Gruß von bugeye, äh Piet[/quote]

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Re: Werkstätten

#9

Beitrag von Heiner Thüroff » 17. Mai 2013, 22:35

Hallo,

Ich bin bei Andreas Wilmes super aufgehoben mit meinem C + CGT

Preis -- Leistung -- Kompetenz -- hier stimmt alles ...

www.wilmes-classiker.de

Gruß
Heiner Thüroff
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Re: Werkstätten

#10

Beitrag von AWT » 17. Mai 2013, 22:36

... nun ja die Spannbreite in den Stundensätzen, auf die ich gestoßen bin, ist de facto sehr groß. Zwischen 60 und 88 € liegen ja fast 50%. Mich hat das schon stutzig gemacht. Die 88 € haben mich irritiert, zumal ich keine Vergleichwerte von meinem Alltagsfahrzeug her hatte.

Wobei ich was die genannten Werkstätten angeht, auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen will. Das eine (60 €) ist ein guter 1-Mann-Betrieb, mit einfacherer Ausstattung.

Extramobile (88 €) dagegen hat ein anderes Ambiente, ist sehr renomiert und hat einen hohen Anteil wesentlich hochwertigerer Fahrzeuge in der Wartung.

Oder wie mir mal ein Werkstattbesitzer vorgerechnet hat:
Ob ich den 6 Zylinder Motor für einen XJ-6 überhole, der einen Marktwert von 8.000 € hat oder ein ähnliches Triebwerk für einen E-type der das 10-fache Wert ist, ist für mich der gleiche Aufwand und damit fallen auch vergleichbare Kosten für den Kunden an.

Die hohen Stundensätzen kollidieren teilweise halt mit dem Wert der Fahrzeuge. Das nehme ich aber prinzipiell, was mein Auto betrifft, in Kauf. Wobei ich trotzdem nicht tauschen möchte (mit dem E-type vielleicht schon) und Spaß an der Kiste habe.

ÄÄÄh, hallo: Vergleichen tue ich dennoch. Das würde man bei anderen größeren Anschaffungen/Dienstleistungen ja genauso machen (ohne Pfennigfuchser zu sein). So dicke hab ich es jetzt auch wieder nicht.

Habe eben noch ein wenig quer recherchiert. Ich tippe mal, dass der Durchschnittswert hier im Südwesten wohl im Bereich 70-75 € liegt.

Selber machen kann eine Alternative sein. Für mich persönlich aber nur bei bestimmten Arbeiten.

Gruß Alex

Josef Eckert
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Re: Werkstätten

#11

Beitrag von Josef Eckert » 17. Mai 2013, 22:55

Der Markt regelt das Geschäft. Wenn eine gute Werkstatt einen Stundenlohn von überschläglich 90 Euro verlangen kann und mit Aufträgen ausgelastet ist, ist das m.E. voll in Ordnung. Hier zählt auch Erfahrung und wenn man nur die Hälfte der Zeit braucht um ein Problem zu lösen im Vergleich zu einer günstigen Werkstatt, dann sind die 90 Euro Stundenlohn gut angelegt.
Ich will mal einen anderen Aspekt noch erwähnen, der leider heute in der Internetwelt nichts mehr zählt. Es gibt gerade bei MG und anderen Engländern sehr viele regionale Oldtimer-Stammtische mit alten Hasen und richtigen Fachleuten in Sachen Karosseriebearbeitung, Maschinenbau, Autoelektrik, Vergaser, etc. Ich kenne das von unserem Stammtisch so, dass man sich gegenseitig hilft und es doch einige Maschinenbaumeister, Elektroingenieure, Fachleute für Schweißtechnik etc. direkt im Stammtisch gibt. Da wäscht dann eine Hand die andere oder man weiß in der Umgebung wer helfen kann. Neben den schönen direkten menschlichen Kontakten gibt es da viel gegenseitiges Helfen, denn eine Hand wäscht die andere. Und es gibt eigentlich kein Problem wo nicht ein Stammtischmitglied den entscheidenden Tip oder Hilfe hat. Ich hab nur das Gefühl, dass es einfach für viele zu unbequem ist, sich dem direkten Kontakt auszusetzen. Denn das Internet ist ja doch viel unverpflichtender.
Gruß
Josef

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OXY
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Re: Werkstätten

#12

Beitrag von OXY » 17. Mai 2013, 23:10

Hallo zusammen,

ich seh das wie Piet.
Bei 60€/h (auf Rechnung!) kann m.E. bei gegebener Kostenstruktur selbst einer Hinterhofwerkstadt entweder der Betrieb kaum überleben. Oder seine Angestellten. Oder die Qualität der Arbeit.
Oft treffen gleich alle 3 Punkte zu - also läuft dann einiges schwarz und es wird bei den Teilen heftig draufgeschlagen.
Nun, das kann natürlich auch ein Deal sein, letztlich muss jeder selbst wissen, wie er's gern hätte. Hauptsache das Ergebnis stimmt.
Mein wirklich guter Schrauber in Frankfurt nimmt übrigens 60 - und kleinere Sachen macht er auch mal schnell für nen kleinen Schein oder nen Beitrag in die Kaffeekasse. Service. Ich weiß wie der überlebt. Und es ist ok für mich. Ein anderer Oldtimerbetrieb hier ums Eck nimmt 65, wie der rumkommt weiß ich nicht aus erster Hand. Aber ich habe Autos von ihm gesehen ... meins landet da nicht.
Ich wundere mich immer über die eigentlich doch recht niedrigen Sätze, entscheidend aber ist, wie lange die für etwas brauchen und ob sie die doch oft kniffligen Probleme schnell entdecken & dann auch noch gut arbeiten. Was nützt mir der niedrige Stundensatz, wenn jmd. ewig nach Fehlern sucht, anstatt sie zu finden und zu beheben? Oder pfuscht! Es entscheidet die Kompetenz, Ehrlichkeit und Qualität der Arbeit, denn hier ist ja nicht plug&play angesagt mit vorgegebenen AWs aus den Excelsheets des Herstellers.

So jedenfalls seh ich das. Vergleich es einfach mal mit Vertragswerkstätten. Ich hatte bis vor 4 Jahren über lange Zeit neue Engländer als Leasingwagen, da lag der Stundensatz zuletzt bei 175+MwSt. Das nenne ich mal ein Wort für Handwerker! Gesehen haben die davon allerdings nichts. Davon steckten nämlich hunderttausende in Labortechnik und Palastprunk. Und in der Ausstattung mit langbeinigen Blondinen hinter schweizer Expressomaschinen bzw. alerten Aufsteigen in Boss-Anzügen. Von Autos verstanden die selbst in der Werkstatt nicht wirklich was. Da wurde teils tagelang völlig im Trüben gefischt, wenn mal was mechanisches war oder gleich großräumig auf Verdacht ausgetauscht. DAS ist teuer - weil auch noch schlecht.

Wie lange ein Angestellter dafür arbeiten muss bis er netto 88€ in der Tasche hat, ist leider überhaupt kein zulässiger Vergleich. Denn da sind dann Einkommensteuer und alle Sozialbeiträge, Rentenvers., Urlaub, Krankheit und teils auch die Krankenkasse schon bezahlt. Und der Arbeitsplatz mit Backoffice & Infrastruktur sowieso.

Kurz: Ich finde wer über Preise redet, der muss auch über Leistung reden - und über ein paar Dinge die einem fürs seelische Gleichgewicht gut sind. Und wenn das alles 100%ig stimmt dann ist auch die Stunde für 88€ ihren Preis wert.

Grüße
Stephan

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achimroll
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Re: Werkstätten

#13

Beitrag von achimroll » 18. Mai 2013, 12:53

Hallo zusammen,

ich muss mich immer wieder wundern, dass es neben dem "Geiz ist Geil" auch noch das "Was nicht teuer ist kann nichts taugen" gibt. Wenn hier Fragen nach einer Werkstatt auftauchen, geht es doch immer darum, eine faire Leistung zu einem fairen Preis zu bekommen. Es gibt Beispiele genug, dass es solche Werkstätten gibt. Das mag sicher auch von Region zu Region unterschiedlich sein. Für mich erstreckt sich das ehrliche Preisniveau für fachlich fundierte, gute Arbeit von 50 bis 75 €. Das muss reichen. Und wenn ich sehe, dass eine ganze Reihe in der Szene anerkannte Betriebe in diesem Spektrum arbeiten, bestätigt das meine Einschätzung und zeigt, dass man sehr wohl erfolgreich und mit zufriedenen Kunden so arbeiten kann.

Nette Grüße
Achim Roll
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Re: Werkstätten

#14

Beitrag von MBL546E » 18. Mai 2013, 13:34

achimroll hat geschrieben:Für mich erstreckt sich das ehrliche Preisniveau für fachlich fundierte, gute Arbeit von 50 bis 75 €. Das muss reichen. Und wenn ich sehe, dass eine ganze Reihe in der Szene anerkannte Betriebe in diesem Spektrum arbeiten, bestätigt das meine Einschätzung und zeigt, dass man sehr wohl erfolgreich und mit zufriedenen Kunden so arbeiten kann.
Achim, also ist im Umkehrschluß die Werkstatt mit einem Stundenlohn von 88,-- EUR automatisch überteuert ?

Das ist es, was ich versuche hier darzustellen: Nicht der (Stunden-)Preis alleine sollte über dieses "Urteil" entscheiden.
Sondern auch regionale und örtliche Gegebenheiten. Ich denke, ich kann anhand jahrzehntelanger Erfahrung beurteilen, daß in heutiger Zeit bei entsprechender Arbeitsqualität, fachlicher Kompetenz sowie regionaler/örtlicher Einflüsse ein Preis von 88,-EUR absolut gerechtfertigt ist. Es ist schön, wenn sich jemand erlauben kann 65-75 EUR zu berechnen. Zweifel bleiben dann aber, wo es hapert. Ich habe aber etwas dagegen, wenn man pauschal eine Obergrenze von wie du z.B. schreibst 75,- EUR zieht. Und für 50,00 EUR Stundenlohn offiziell mit Rechnung möchte ich sehen, wer sich das LEISTEN kann.

Ausserdem geht niemand hier darauf ein, was mehrfach erwähnt worden ist: Was nützt mir ein vermeintlich günstigerer Stundenlohn wenn evtl. am Ende entweder die Ersatzteile teurer berechnet werden oder komplexe Arbeiten welche einen mehrstündigen Aufwand erfordern, mit mehr Zeit verrechnet werden ? Wenn mir jemand für den Austausch einer ZKD alles in allem 3,5h x 88,--EUR verrechnet, aber der mit Stundensatz 75,-- jedoch 4,5h in Rechnung stellt:
Wer ist dann am Ende "billiger" ?

Wie immer sollte man alles im Kontext sehen und nicht nur die Auswahl treffen nach nur einem Faktor.

Just my 2c.

Gruß,

Finney.

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Re: Werkstätten

#15

Beitrag von oport » 18. Mai 2013, 15:25

Hallo,

es gibt bei Werkstätten keinen "billigen" Preis. Es gibt höchstens "preiswerte" Werkstätten. Die haben in der Regel eine grosse Stammkundschaft und sind nicht auf Leute angewiesen, die beim Reparaturauftrag gleich anfangen um die O-Ringe zu feilschen. Und ob solche Werkstätten jetzt 60 oder 100 Euro die Stunde nehmen, ist relativ egal. Voll mit Stammkundschaft sind die in der Regel nur, wenn das Endergebnis taugt und die Leistung stimmt. Es gibt Werkstätten mit absoluten Koryphäen auf ihrem Spezialgebiet, da sind auch 150 oder 200 Euro die Stunde nicht zuviel, weil die einen unbezahlbaren Erfahrungsschatz und Gerätepark in sehr exotischen Bereichen haben - da lässt man dann aber auch nicht gerade die Zündkerzen wechseln...
Das regelt sich bei der sehr eng vernetzten Oldieszene sehr schnell von selbst. Und Pauschalaussagen sind eh ziemlich untauglich. Die absolut identische Werkstatt auf dem Land im Westerwald oder im Frankfurter Stadtbereich wird schon aufgrund der Kostenstruktur völlig andere Stundensätze nehmen müssen.......
CU OLAF
#1845

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Re: Werkstätten

#16

Beitrag von bugeye » 18. Mai 2013, 21:01

Schöne Diskussion hier, da schreib ich doch auch noch mal was aus dem Thema Metallbau, daß was ich mach, seit über 30 Jahren. Und zwar meine Lieblingsgeschichte. Ehepaar kommt in die Werkstatt und nach 3 Minuten Gespräch bekommt Piet das berühmte Ziehen in der Bauchgegend, was der Volksmund auch Bauchgefühl nennt. Eine Stimme in meinem Ohr flüstert : Sofort rausschmeißen, bloß keinen Auftrag von Denen annehmen ! Is dann auch so gekommen, die wußten alles besser, hatten aber überhaupt keine Ahnung von Metall und der Materie. Ich hab sie nicht rausgeschmissen, sondern elegant 5 D Mark aus meiner Geldbörse geholt und Sie ihnen in die Hand gedrückt. " Das nehmen Sie bitte als Aufwandsentschädigung, daß Sie sich die Mühe gemacht haben hier in meine Werkstatt zu kommen, aber mit uns wird das nix ! " hab ich denen gesagt. So hab ich mein Gesicht behalten, Deren ist komplett entgleist aber ich hab Spaß gehabt. War ein, sorry , Lehrerehepaar.

Warum ich das schreib ? Die Altautowerkstätten haben ja nich nur die Probleme technischer Art, sondern auch noch oberschlaue Kunden, die ja bei der Abgabe des Autos schon genau wissen wo der Fehler zu suchen ist !

Warum Sie es dann nich selbst, so wie ich, machen, weiß ich auch nicht. Vielleicht wollen viele aber auch nur ein wenig auf den Arm, mal n büschen small talk machen, wenn sie Ihr Auto in ner Werkstatt vorstellen. Und darum noch mal von mir, die oben angeführten Stundensätze gehen voll in Ordnung, überlegt mal was ne Therapiestunde bei einem ausgebildeten Psychater kostet !!!

Piet, äh bugeye, äh Gruß natürlich auch

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Re: Werkstätten

#17

Beitrag von brasil » 18. Mai 2013, 23:42

bei MB zahlt man 140 Euro die Stunde... und morgens stehen die Kunden Schlange, um Ihr FAhrzeug abzugeben
( Inspektion C Klasse... 650 Euro )
warum sollte ein Oldtimer dann für einen "FUFFY " repariert werden ? Vor allem im Bereich der "alten " FAhrzeuge
werden die "alten Hasen" nicht mehr... Und KNOW HOW hat auch seinen Preis.

Grüße Jürgen

@ bugeye.... das mit dem Bauchgefühl kenne ich.... Oft ist es "günstiger" nicht zu arbeiten... ( leider )
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Re: Werkstätten

#18

Beitrag von Günter Paul » 19. Mai 2013, 09:45

Hallo zusammen..
Das ist interessant...Arbeitsaufwand und Kosten...man kann in der Tat nicht den Stundensatz isoliert sehen ...
Hab`gerade mal nachgesehen..Lueg nimmt hier in Gelsenkirchen knappe 110,- Euro für mein Alltagsauto..allerdings weiß ich dann aber auch schon ,..jedenfalls bei vorbestimmten Arbeiten..was es aufgrd.der angegebenen AW bzw.bei Mercedes finde ich die Bezeichnung ZE ,ich denke das ist die gleiche Größenordnung, kostet und deswegen ..schließlich war mein MG Jahrzehnte in keiner Werkstatt..die Frage,werden bei unseren Schätzchen auch die AW vorgegeben..z.B.Bremse vorn erneuern 10 oder 15 AW oder gibt man ihn ab und läßt sich überraschen...
Gruß
Günter Paul
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Re: Werkstätten

#19

Beitrag von oport » 19. Mai 2013, 10:01

Also ich glaube wenn ich einer Werkstatt meines Vertrauens im Oldiebereich AWs vorgeben würde, dann käme als erstes ein sehr schwerer Schlüssel in meine Richtung geflogen. Und womit? Mit Recht! Denn wenn ich wüsste, wie es geht und wie lange es dauert, dann mache ich es selbst. Und ansonsten muss ich da den Fachleuten voll und ganz vertrauen. Selbst wenn die mein Auto genau kennen, wird da niemand genaue Zeiten vorher festlegen können.....
CU OLAF
#1845

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Re: Werkstätten

#20

Beitrag von achimroll » 19. Mai 2013, 11:29

Hallo zusammen,

ich wollte mit meiner Preisspanne von 50 bis 75 Euro nicht zum Ausdruck bringen, dass eine Werkstatt, die 88,- € verlangt, zu teuer ist. Sie hat vielleicht andere Kostenstrukturen als diejenige, die für 60,- € arbeitet. Dass selbst Stundensätze von deutlich über 100,- € mitunter nicht ausreichen, sieht man ja immer wieder an Markenwerkstätten, die trotz der hohen Verrechnungssätze schließen müssen.

Es gibt sie aber, die meist kleineren Betriebe, die mit sehr viel Engagement schon jahrelang ihre Stammkundschaft betreuen und nicht den großen Wasserkopf finanzieren müssen. Sie können mit geringeren Sätzen arbeiten und ich sehe nicht ein, dass ich mehr zahlen soll als nötig nur um mein Gewissen zu beruhigen.

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC

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