MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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Ralph 7H
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#21

Beitrag von Ralph 7H » 7. Aug 2016, 21:41

Hallo liebe MG-Freude,

lasst uns doch bitte zur Fragestellung zurück finden.

Ich weiß aus eigener und langjähriger Erfahrung genug um die Absurditätäten der Zulassungsbehörden und deren überwiegend meist unfähigen Amtsträger, die ihre Meinung ohne Begründung, Gutachten oder irgend eine assoziative Praxis mit der Materie, in Verordnungen gießen dürfen. In unserer Bananenrepublik sind eben alle gleich, nur manche, wenn beamtet und lange genug die Aktentasche vom Vorgesetzten getragen, sind eben gleicher. Getreu nach dem Muster von 'Animal Farm', nur meist deutlich dümmer und mit zusätzlich üppigem Pensionsansprüchen (zu Lasten der restlichen Bevölkerung) zugekackt, wie meine Erfahrung mir zeigt. :evil:

Mich interessiert aber weiterhin, so wie sicher auch der Eroffner des Threads, Erfahrungen von euch zu hören. Meine MGB sind alle durchgängig auf H-Kennzeichen angemeldet und ganzjährig in Betrieb.

Soweit möglich vermeide ich inzwischen natürlich Fahrten im Salzspray, wenn immer möglich und die Neujahrsausfahrt ab Düsseldorf/Duisburg muss man unseren Autos nicht unbedingt antun (sorry Andreas, habe am Abend des ersten Januar und auch noch am 2. nur den GT gespült, um den Scheiß wieder aus allen Ritzen, Fugen , dem Boden, dem Innenraum, den Abläufen, dem Motorraum ... wieder los zu werden. Not my way.).

Also, liebe Freunde, berichtet doch weiter zahlreich über eure Ganzjahreserfahrungen mit den B's und GT's. Als Ganzjahresfahrer interessiert mich das brennend, zumal wenn man, wie in meinem Fall 800 Meter Luftlinie von der Nordsee entfernt wohnt und seine Garagen hat und auch im Winter mit diesen Autos immer noch fährt.

Ein wirkichn interessantes Thema wieder mal :D .

Safety Fast !

Ralph

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OXY
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#22

Beitrag von OXY » 8. Aug 2016, 00:17

Hallo zusammen,

Ich halte es für durchaus relevant ob mein Wagen ein 2- oder ein 4-Sitzer ist, wenn ich ihn als Zweitwagen nutzen will. In der Praxis bedeutet das sogar einen erheblichen Unterschied in der Alltagsnutzung - zumindest für meinen Alltagsgebrauch. Da kommt ein 2-Sitzer nur als Drittwagen in Frage.

Erster Killer Faktor: Wenn man mal ganz hart an der Fragestellung bleibt, so ist dies die Kurzstreckennutzung. Der Verschleiss wäre mir zu hoch, wenn ich ihn nicht ein paar mal pro Woche richtig warmfahren würde.

Zweiter Killerfaktor ist die unbedingte Zuverlässigkeit, die ich von einem Alltagsfahrzeug erwarte. Bei einem Spassfahrzeug kann ich darüber hinwegsehen, wenn es hie und da mal muckt. Und es wird mucken ....

Dritter Killerfaktor: Ampel Stop&Go (Kupplungsverschleiss), fehlende Klima im Sommer (durchgeschwitzter Anzug) - das stellt, wenn man nur vor A nach B will, die Liebe auf die Probe (letzteres trifft vmtl. nicht auf jeden zu, auf mich schon)

Vierter Kellerfaktor: Unberechenbarkeit des Wetters. Die Angst vor Regen, Schnee, Salz fährt mit. Das wäre ein Stressfaktor, der immer im Hinterkopf rumort - wissend dass es meinem MG nicht gut tut.

Fünfter Killerfaktor. Ein nicht jüngstens perfekt restaurierter und versiegelter Oldie, gammelt sichtbar innerhalb weniger Wintermonate. Und im Verborgenen noch deutlicher.
Ich habe das mit angesehen als unser MG in den 90ern noch als Alltagszweitwagen zwangsweise bei jedem Wetter genutzt wurde. Wir haben ihn dann erlöst - es war danach einiges zu machen. Insbesondere die vorderen Schweller sind in den letzen beiden Jahren vor Stilllegung rasant von innen nach außen durchgefault, ebenso die Kedern und einige Stellen um die Lampentöpfe. Bis du das siehst, steht du bereits knapp vor einer Totalrestauration. Und die geht heftig ins Geld.

Mir ist es inzwischen gelungen den Wagen auf diesem Stand (3-) zu konservieren. Aber nur weil ich ihn zwar im Winter gerne und regelmäßig - aber nur bei Trockenheit fahre. Ich bin der festen Überzeugung dass bei konsequenter Winter/-Regennutzung auch keine Hohlraumversieglung und kein meterdicker Unterbodenschutz hilft. Darius hat die kritischen Stellen bereits genannt. Autos der 70er waren früher nach 10 Jahren durch, bereits angegriffene Autos der 70er brauchen vielleicht 2 oder 3 dafür - und unsere Autos sind fast alle im Verborgenen angegriffen, nicht nur die 6T€ Autos. Für das Restaurierungsgeld fährt man besser winters mit dem Taxi zur Arbeit.

Es gibt irgendwo einen Blog, in dem ein englischer oder US-Kollege einen Feldversuch mit seinem MG gestartet hat: Jeden Tag 40 km zur Arbeit und wieder zurück. Da war Rost noch nicht mal das Thema, denn der Versuch wurde viel früher abgebrochen wg. irgendwann nervender kleiner Defekte und gelegentliche grösseren Unpässlichkeiten. Heißt: Termine kippen, man kommt zu spät ins Büro, Kollegen müssen einspringen - das stellt jede Beziehung irgendwann auf die Probe.

Wenn man all dies einkalkuliert, dann spricht nach meiner Erfahrung nicht mehr viel für den MG als Winterauto oder konsequenten Kurzstreckenflitzer.

Wenns Wurscht ist, dann mag das anders aussehen.

Schöne Grüße
Stephan

PS: Test ist länger geworden als geplant, sorry :-)

Josef Eckert
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#23

Beitrag von Josef Eckert » 8. Aug 2016, 08:36

Hallo Stephan,
Deiner Beschreibung ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen. Du hast das super dargestellt. Gleichzeitig sehe ich noch wie viel weniger der Winterbetrieb ein modernes Auto angreift. Unser Zweit-Renault (14 Jahre alt), der voll im Wintereinsatz steht, hat praktisch keinen Rostansatz.
Mein "Fast-MG", Sprite MK3, war als ich ihn kaufte 19 Jahre alt und komplett durchgerostet (TÜV war neu bei Kauf). Leider zeigte sich das damals erst ein Jahr später, als sich so kleine Blasen an vielen Stellen bildeten und die überklebten Bodenbleche sich ganz auflösten. Der Wagen wurde vor 25 Jahren komplett restauriert und hat seither keinen Wintereinsatz, aber auch keinerlei Rost und der Lack ist noch fast neuwertig.
Gruß
Josef.

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Glacier-Express
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#24

Beitrag von Glacier-Express » 8. Aug 2016, 09:16

Also Ralphs Anregung folgend meine Erfahrungen:
Benutzung bei Temperaturen unter 5 Grad: Das ganze Auto fährt sich zäh (Motor, Lenkung, Getriebe, Heizung etc.), und er kommt mit dem Ölkühler nicht auf Betriebstemperatur > wenig Spaß und erhöhter Verschleiß.
Als Alltagsauto im Urlaub, im Frühjahr, englisches Wetter (z.T. Dauerregen), 4x jeweils 3.500 bis 4.000km: recht problemlos; einige Malaisen, die man halt hat, wenn das Auto "neu" und noch nicht durchrepariert ist (platte Billigbatterie, weggeflogener Wischerarm, gerissener Keilriemen, geplatzter Benzinschlauch, kleinere Lucas-Problemchen). Der originale Motor hat 170.000 km gehalten.
M.E. rostet er bei Regenbetrieb nicht stärker als sonst auch - allerdings ist das Auto von Anfang an Dinitrol-versiegelt, und die Versiegelung wird regelmäßig kontrolliert und ggf. ausgebessert.
Bis 2006 lief das Auto in der Schweiz im Alltagsbetrieb, beim 2. Eigner ab 1993 allerdings nicht mehr im Salz.
Bislang hatte ich eine Durchrostung am rechten Schweller vor dem hinteren Radlauf (durch unsachgemäße Vorgängerreparatur mit einem Patch verursacht), und am vorderen rechten Schweller wird irgendwann was zu machen sein. Beide vorderen Kotflügel sind vom Vorbesitzer unten repariert, ansonsten ist die Karosserie original erhalten. Bei Betrieb im Salz wäre der Wagen wahrsch. nach 3-4 Jahren fertig.
Gerettet hat das Auto sicherlich die Hohlraumversiegelung des schweizer Importeurs (Frey).

Positiv: Die Kiste springt immer(!) an, sofern die Batterie gut und Sprit im Tank ist. Außentemperatur, Feuchtigkeit, Temperatur im Motorraum spielen keine Rolle.
Negativ: Der GT ist laut, was auf Langstrecke v.a. auf der Autobahn nervt. Da werde ich nächstens mit Dämmaterial ein paar Versuche starten.

Fazit: Alltagsbetrieb ginge in der schöneren Jahreshälfte sicherlich. Aber erst, nachdem man die gesamte Technik überholt hat und die Elektrik auf Stand ist. Versiegelung ist Pflicht!

PS: Anbei ein Photo des Vorbesitzers, das den GT bei einem sommerlichen Wettereinbruch im Schnee auf dem Nufenen zeigt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sowas Spaß macht...
GT im Schnee.jpg
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Happy Motoring!

Christian

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#25

Beitrag von Bluebyte » 8. Aug 2016, 09:45

Also ich halte es folgendermaßen mit meinen Altagsfahrzeugen. Ich habe vor Jahren bewußt auf einen Firmenwagen verzichtet und mir einen angehenden Klassiker zugelegt (Volvo 850 T5R). Der ist mitlerweile 21 Jahre alt und hat weit über 300.000 km runter. Meine Frau nutzt ihn lieber als unseren Van, weil er immer läuft und null Rost hat. Meine Autos sind immer um die 20 Jahre alt. Ich denke das ist ein guter Kompromiss. Ein 40 jahre altes Auto im täglichen Verkehr zu bewegen sehe ich schon als kritisch, aber nicht unmöglich an. Er muss aber dafür wirklich gut vorbereitet sein. Rost sehe ich dann nicht unbedingt als KO Kriterium. Ich kenne Leute die ausschließlich wirklich alte Autos bewegen und selbst als Firmenwagen läßt sich ein 50 Jahre altes Auto gut absetzen. Aber man sollte bedenken, dass der Aufwand diesen Wagen im Vorfeld vorzubereiten (Restauration, Verbesserungen) keinem neuen Wagen nachstehen. Die Bekannten die ich habe, haben auch wirklich tief in die Geldbörse gegriffen um eben dem Fall vorzubeugen einen Termin nicht halten zu können. Meine Alltagsklassiker wie Saab 900 Turbo, oder Volvo 850 T5R waren immer für jeden Kundentermin zu haben und immer ein gutes Gesprächsthema um Kontakte zu knüpfen. So werde ich es auch weiter halten. Ich wohne eben auch dummerweise in einer Gegend in der sehr viel Salz gestreut wird und hätte mit einem sehr alten Wagen schon Bedenken. Würde ich in einer Großstadt wohnen, wäre ich da anders geartet.

Gruß
Stephan

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#26

Beitrag von Noddy » 8. Aug 2016, 10:22

Deine Frau nutzt den Volvo weil er keinen Rost hat? :roll:

Sachen gibts :)

Grüße
Micha
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#27

Beitrag von Bluebyte » 8. Aug 2016, 11:06

Was soll ich da jetzt sagen Micha :mrgreen:

Ich hätte auch schreiben können: ...da das Leistungsgewicht von 6,8 im Vergleich zu 12,4 ein entspannteres Fahren zulässt...nein er fährt wirklich besser als unser Chrysler Van, ist tatsächlich zuverlässiger und rostet weniger, der Spritverbrauch liegt mit 11 Litern auch immerhin 5 Liter unter dem des Chrysler :mrgreen:

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#28

Beitrag von MBL546E » 8. Aug 2016, 11:29

OXY hat geschrieben:Autos der 70er waren früher nach 10 Jahren durch,(...)
Mitnichten. Die ersten Schweißungen waren damals bereits nach 3-5 Jahren fällig. Und verschrottet wurde teilweise nach 7,8 oder bis 10 Jahre spätestens.

Ich habe einen dicken Packen alter Kfz-Briefe mir seinerzeit gut bekannten Kundenautos hier liegen. Es ist erschreckend, wenn man EZ mit "endgültigem" Stilllegungsdatum (=Verschrottung) vergleicht. 10 Jahre waren schon ein hohes Alter dafür ! Entsprechende Artikel in Fachzeitschriften von damals belegen diese Statistik eindeutig.

Na ja, und heute werden die Autos so "gebaut", daß nach spätestens 10 Jahren die Gammelei dermassen zunimmt, daß man feuchte Augen bekommt. Autos wie der Renault von Josef oder von mir aus auch Volvos als Ausnahme gesehen (als Arbeitstier habe ich mittlerweile den vierten 745/945er laufen). Eine Schande, wie Benze und BMW´s ab 2000er EZ rosten.

Insofern habe ich gerade für die F/TF-Fraktion hier viel Mitleid übrig; die sind lange nicht so gut auf lange Sicht, wie ein MGB vom Rost her. Meine Meinung !

klagoggle
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#29

Beitrag von klagoggle » 8. Aug 2016, 12:15

Mahlzeit zusammen,

erstmal herzlichsten Dank für die vielen Infos und Ratschläge!

Hab mir aus den diversen Posts folgendes für mich zusammengefasst, bitte korrigiert mich wenn ich da was falsch Verstanden habe!

Generell ist der MGB GT als Zweitwagen einsetzbar - wenns nicht Schneit und die Straßen nicht "versalzen" sind.
Vor dem Kauf ordentlich durchchecken lassen, Rost überprüfen etc. Bei uns inner Ecke gibts ne Oldtimerwerkstatt, evtl. lass ich die vor dem Kauf drüberschauen - oder würdet ihr eher zur Dekra gehen?
In manchen Posts hab ich was mit Maximallaufleistung des Motors etc. gelesen. Wie viel KM sollte denn der Wagen draufhaben, das man ihn noch mit ruhigen Gewissen fahren kann?

Zu Stephans 5-Punkte Post:

1) Kurzstrecken sind klar nicht das beste für jedes Auto. Da wir aber in einer schönen Gegend wohnen kann ich meine Heim- & Wochenendfahrten auch länger ausdehnen ;) Aber klar - dem Punkt sollte ich mehr Beachtung schenken.
2) Die unbedingte Zuverlässigkeit ist bei mir für das Auto nicht gegeben. Wenn ich diese wollen würde, würde ich mir einen Jahreswagen schnappen - denn da wäre mir jeder älterer Gebrauchter "zu heiss". Ich hab für "wichtige" Termine ein weiteres Auto, das ist alles Planbar. Zudem kann ich auch von zuhause arbeiten wie es mir passt.
3) Auf meiner Strecke gibt es keine Ampeln, nur kurvige Hügel :-) Anzugträger bin ich so und so nicht und Ersatzkleidung ist stets in meinem Büro ( Fahre ab und zu mit dem Rad ).
4) Ist Regen Problematisch? Hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
5) Wie bereits geschrieben ist Winternutzung ( bzw. bei Schnee / Salz) bereits für mich raus - da bleibt der dann in seiner Garage.

Vielen Dank bisher und vielen Dank noch im voraus ;)

Cheers,
Thomas
Zuletzt geändert von klagoggle am 8. Aug 2016, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
Cheers,
Thomas

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#30

Beitrag von Retlaw » 8. Aug 2016, 12:33

klagoggle hat geschrieben:… Ist Regen Problematisch? Hatte ich bisher nicht auf dem Schirm.
Hallo Thomas,
du bist auf dem richtigen Weg, und du hast auch schon eine emotionale Beziehung zu diesem GT entwickelt!
Du wirst so auch entsprechend pfleglich mit ihm umgehen, du möchtest ihn ja nicht nach 5-6 Jahren zum Schrotthändler bringen, sondern möglichst lange Spass an ihm haben (wenn ich dich richtig verstanden habe).
Regen sollte beim GT kein gröberes Problem sein (siehe dazu auch hier), die Scheibenwischerleistung ist aber eher bescheiden, da musst du dich dran gewöhnen, wie auch an die sehr direkte Lenkung, Bremse usw.

Gruss, Walter
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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#31

Beitrag von Josef Eckert » 8. Aug 2016, 13:05

Hallo Thomas,
vorab durchprüfen ist auf jeden Fall ratsam, aber es schützt nur gegen schlimmste Frühausfälle. Ansonsten dauert es nach meiner Erfahrung etwa 1 Jahr bis alle Problemfelder ausgeräumt sind und der Wagen weitgehend zuverlässig werden kann.
In der Jahresfrist kann alles Mögliche auftreten, hauptsächlich kleinere Elektrik-, Benzinversorgungs- und Einstellprobleme. Oder Fahrwerksgummis, Verschleiß, etc. die ihre besten Zeiten hinter sich haben.
Bitte nicht vergesen, ein 40-50 Jahre altes Auto braucht regelmäßige Pflege, nicht wie ein Neuwagen der vergleichhbar wartungsfrei ist.
Gruß
Josef

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#32

Beitrag von Glacier-Express » 8. Aug 2016, 13:41

Josef Eckert hat geschrieben:Ansonsten dauert es nach meiner Erfahrung etwa 1 Jahr bis alle Problemfelder ausgeräumt sind und der Wagen weitgehend zuverlässig werden kann.
Ja, ist auch meine Erfahrung: 1 Jahr bis er halbwegs standfest ist, und 4 Jahre, bis er technisch und innen und außen so ist, wie ich ihn mir vorstelle. Dazu gehört immer ein neues Fahrwerk und oft die Beseitigung von diversen Standschäden (HBZ, Reifen etc.).

Zur Frage nach der Motorlaufleistung: Bei Kauf waren es 149.000 belegbare Kilometer (belegt durch das schweizer Abgasdokument), eingebaut war die Original-Maschine und mind. das originale Getriebe. Leistungsabgabe war bis zum Schluß in Ordnung, bei 171.000km starker Blaurauch (ohne nennenswerten Leistungsverlust), vermutlich gebrochene Kolbenringe. Hätte man auch tauschen können und nach Prüfung wäre der Motor wohl noch weitere 20.000km gelaufen.

Der Tachostand sagt aber natürlich nichts über den Zustand des Motors (wenn es denn überhaupt noch der Originale ist); da ist eine Probefahrt deutlich aussagekräftiger - eh' klar.
Happy Motoring!

Christian

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#33

Beitrag von Ralph 7H » 8. Aug 2016, 15:41

Hallo Thomas,

nach meinen Erfahrungen mit dem B und BGT sind Autos bis 1973er Baujahr weniger rostanfällig gewesen wie spätere MGB. Lag einerseits am Zulieferer der Bleche (schlechtere Qualitäten), andererseits an geänderten Grundierverfahren ab 1974.
Als ausgereifte Mark II Ausführung, ist der 1972er technisch sehr ordentlich und, vernünftig gewartet kein Auto, dass immer wieder für Überraschungen gut ist.

So gesehen ist dein Wunschauto eigentlich nicht auffällig gefährdet. Bei Verschleißteilen ist natürlich Pflege (Ölwechsel und Abschmieren) mit verantwortlich für die Haltbarkeit. Bei Autos ab ca. 150 Tkm, ist erhöhter Ölverbrauch nicht ungewöhnlich. Hinsichtlich der Gummiteile kann dir die begutachtende Werkstatt etwas sagen.
Für den Betrieb bei geringeren Außentemperaturen und im Interesse schnell erreichbarer Betriebstemperatur kann ich hier nur meinen vielfachen Rat wiederholen: Einen Ölthermostat von MOCAL nachrüsten. Gibt es im Set mit den passenden Schläuchen für den B. Ist nicht dramatisch teuer und schnell montiert. Andere haben ebenfalls zusätzlich gute Erfahrungen mit elektronischen Zündungen gesammelt, die oft zuverlässiges Starten sicherstellen und auch keinen dramatischen Kostenfaktor mehr darstellen.

Hoffe das hilft dir bei deiner Entscheidungsfindung weiter.

Safety Fast !

Ralph

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#34

Beitrag von OXY » 9. Aug 2016, 18:36

MBL546E hat geschrieben:
OXY hat geschrieben:Autos der 70er waren früher nach 10 Jahren durch,(...)
Mitnichten. Die ersten Schweißungen waren damals bereits nach 3-5 Jahren fällig. Und verschrottet wurde teilweise nach 7,8 oder bis 10 Jahre spätestens.

Ja, das ist wohl wahr. Ich habe als Student in den 80ern auch einige dieser Kandidaten ins Grab begleitet. In Letzthand billigst mit 1-2 Jahren (Bauern-)TÜV gekauft, das Nötigste gemacht.

For the Record
70er Ente -> 80 beerdigt
72er Consul -> 81 beerdigt
71er Ente -> 82 beerdigt
72er Ente -> 84 beerdigt (1x Bauern-Tüv gemacht)
75er Knudsen -> 86 beerdigt
71er Volvo 142 -> immerhin erst 88 beerdigt
75er Volvo 242 -> 89 beerdigt
74er Volvo 164E -> 90 kurz vor TÜV verkauft, der war aber fertig
78er CX -> 91 beerdigt
81er CX GTI -> 93 beerdigt

Alle wg. schwerer Karosseriemängel, technisch waren alle unauffällig (bis auf die beiden CX)
Die Volvos haben übrigens hier in jeder Hinsicht vergleichsweise gut abgeschnitten.

Schöne Grüße
Stephan

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#35

Beitrag von klagoggle » 11. Aug 2016, 12:03

Danke euch soweit!

Hab heute Bilder erhalten!
Was ich gar nicht mehr in Erinnerung hatte - das Fahrzeug hat ein Faltdach.
Gibt es hier immer wieder mal Probleme oder ist es relativ Pflegeleicht und zuverlässig?

Aktueller KM Stand: ca. 82.000km
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Cheers,
Thomas

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#36

Beitrag von Ralph 7H » 11. Aug 2016, 14:11

Hallo Thomas,

schöne Farbkombination. Blaze (flammend rot) mit Navy. Inzwischen selten aber korrekt so. Die Bilder zeigen eigentlich keine Abweichungen vom Auslieferungszustand, soweit hier erkennbar. Dieser GT ist bereits für das Modelljahr 1973 produziert worden und die Blinker/Standlicht-Kombination ist um 180° verdreht eingebaut, was aber der Funktionalität nicht schadet und eigentlich die logischere und verkehrstechnisch bessere Lösung ist.
Faltdächer gab es allerdings nie ab Werk. Das Geschäft hat man den Händlern überlassen. Hier sieht es so aus als wäre ein Dach von Webasto 'Tudor' nachgerüstet worden. Solange es dicht und funktional ist, keine schlechte Lösung und ein tolles Fahrgefühl. Bei Problemen mit dem Dach fährt man dann am besten zum KFZ-Sattler... aber diese Dächer sind zäh und halten recht lange. Es gibt einige Kunststoff Stopper, die über die Zeit abnutzen und dann Ersatz benötigen. Sowas bieten die Ersatzteilehändler für MG nicht an, daher der Weg zum Autosattler. Da es sich um ein universelles Nachrüstteil handelt, bekommt man dort dann meist auch Ersatz.

Safety Fast !

Ralph

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#37

Beitrag von klagoggle » 11. Aug 2016, 15:42

Danke Ralph!
Habe jetzt auch das korrekte EZ erhalten - 1976. D.h. er ist laut den letzten Post etwas rostanfälliger, oder?
Cheers,
Thomas

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#38

Beitrag von Ralph 7H » 11. Aug 2016, 16:04

Nein, Thomas,

dieser GT ist ende 1972 hergestellt worden und hat damals eben (vielleicht) etwas länger gestanden, die Farbkombination war damals schwierig, oder beim Import nach Deutschland war das T5 Formular fehlerhaft oder schwer zu lesen für die omnipotenten deutschen Zulassungstellen.
Ich hatte einen 1973er GT 30 Jahre lang, der angeblich erst 1975 erstzugelassen wurde. Später zeigte sich dann, dass der GT bald nach Erstzulassung abgemeldet wurde und die überaus fähige Mitarbeiterin des Straßenverkehrsamts in Gütersloh nicht qualifiziert genug war, einen Datumsstempel richtig einzustellen. Aus 1973 wurde dann 1975, aus blinder Dummheit oder Bequemlichkeit...

Wäre das bebilderte Auto ein 1976er, sähe es in vielen Details im Innenraum und unter der Haube anders aus. Es ist ein später 1972er für Jahrgang 1973.
Fahrgestellnummer sollte GHD30....G bis GHD32....G lauten.

Safety Fast !

Ralph

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#39

Beitrag von klagoggle » 11. Aug 2016, 16:10

Wow - gut das ich nochmals gefragt habe!
Herzlichsten Dank für die Erklärung und Infos!
Cheers,
Thomas

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Re: MGB GT als Zweitwagen - ja oder nein?

#40

Beitrag von klagoggle » 12. Aug 2016, 10:17

Habe heute ein Gutachten von Dekra erhalten.
Darin steht:

Erstzulassung 74 ( keine Ahnung warum er mir was mit 76 genannt hatte, evtl. vertipper auf dem handy...)
Identifikations-Nr: GHD53...82G
Karosserie-NR: G23....1Z

Einige Bilder hab ich auch dazu erhalten - sind die Kritisch? Wie z.B. der Radhausbereich?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Cheers,
Thomas

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