Hallo zusammen :lol:
Nachdem ich bei meinem TD den Zylinderkopf auf Bleifrei umgebaut habe( Ventil war defekt!) kam nach der 1sten Probefahrt
(500m)geringfühig Kühlwasser unter der Zylinderkopfdichtung hervor (Der Kopf wurde plangeschliffen).Kann ich evtl. noch etwas mehr nachziehen??
Zur Zeit habe ich ihn mit 7,5 KN angezogen.
Einweiteres Phänomen war,daß das Ventilspiel nachher zu stramm war.Könnten sich evtl. die neuen Ventilsitze gesetzt haben?(eingestellt und nachgemessen im kalten Zustand).
Und alle guten Dinge sind drei stellte ich auch noch ein Mahlgeräusch
fest, welches ich jedoch schnell lokalisieren konnte.
Das erste Lager (nach der Kupplungsglocke)hat sich zerlegt!!
Jetzt möchte ich das Getriebe neu Lagern und abdichten.
Meine Frage ist nun ob dort standart Lager verarbeitet wurden
und auf was man noch achten sollte??
Reiner
Zylinderkopf und Getriebe
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Bluebyte
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Re: Zylinderkopf und Getriebe
Hallo Reiner,
zum Thema Zylinderkopf:
Ich arbeite bei einem Hersteller für Verbindungstechnik (Schraubenbude). Von daher kenne ich mich mit dem Thema Vorspannkraft usw. gut aus.
Kilo Newton ist eine Kraft, diese kannst Du nicht an der Schraube im verschraubten Zustand messen (jedenfalls nicht ohne weiteres). Du kannst höchstens das Drehmoment messen. Ich will nicht klugscheißen, aber hier liegt oft das Problem. Es wird gerne gesagt, dass Du wenn Du einen Drehmomentschlüssel zur Hand nimmst und die Schraube nach Vorgabe anziehst genau diese Vorspannkraft resultiert.
Gutes Beispiel sind Radschrauben. Wenn Du diese vorher gut einfettest (bitte nicht machen) oder sie verrostet sind, ändert sich die Gewindereibung, denn diese wird im relativ "trockenen" und sauberen Zustand dafür angenommen. Jetzt ziehst Du zwar das richtige Drehmoment an (steht ja auf dem Schlüssel), jedoch ist die Vorspannkraft nicht korrekt, da die Reibung zu stark abweicht und sich dadurch schon rein rechnerisch eine komplett andere Vorspannkraft ergibt. Ist z.B. viel Schmutz im Gewinde, wird viel Drehmoment dazu benötigt die Reibung zu überwinden. Dieses Drehmoment fehlt jedoch, um die Vorspannkraft aufzubringen. Zweiter Faktor ist Schmutz unter Kopf, denn auch der sorgt für falsche Reibung.
Also in Zusammenfassung:
Die Schrauben sollen möglichst nur gaaaanz leicht eingeölt sein (besser trocken lassen) und schaue genau, ob Du keine Schmutzpartikel oder unterschiedliche Mengen an Öl oder Fett unter Kopf oder im Gewinde hast. Unterschiede sorgen für unterschiedliche Vorspannkräfte und diese wiederum für ein ungleiches Anziehen des Kopfes.
Am besten und sinnvollsten ist es nach Drehmoment und Drehwinkel anzuziehen. Dies schließt normalerweise den Faktor Reibung aus.
Ich hoffe geholfen zu haben
Gruß aus Neuwied
Stephan
zum Thema Zylinderkopf:
Ich arbeite bei einem Hersteller für Verbindungstechnik (Schraubenbude). Von daher kenne ich mich mit dem Thema Vorspannkraft usw. gut aus.
Kilo Newton ist eine Kraft, diese kannst Du nicht an der Schraube im verschraubten Zustand messen (jedenfalls nicht ohne weiteres). Du kannst höchstens das Drehmoment messen. Ich will nicht klugscheißen, aber hier liegt oft das Problem. Es wird gerne gesagt, dass Du wenn Du einen Drehmomentschlüssel zur Hand nimmst und die Schraube nach Vorgabe anziehst genau diese Vorspannkraft resultiert.
Gutes Beispiel sind Radschrauben. Wenn Du diese vorher gut einfettest (bitte nicht machen) oder sie verrostet sind, ändert sich die Gewindereibung, denn diese wird im relativ "trockenen" und sauberen Zustand dafür angenommen. Jetzt ziehst Du zwar das richtige Drehmoment an (steht ja auf dem Schlüssel), jedoch ist die Vorspannkraft nicht korrekt, da die Reibung zu stark abweicht und sich dadurch schon rein rechnerisch eine komplett andere Vorspannkraft ergibt. Ist z.B. viel Schmutz im Gewinde, wird viel Drehmoment dazu benötigt die Reibung zu überwinden. Dieses Drehmoment fehlt jedoch, um die Vorspannkraft aufzubringen. Zweiter Faktor ist Schmutz unter Kopf, denn auch der sorgt für falsche Reibung.
Also in Zusammenfassung:
Die Schrauben sollen möglichst nur gaaaanz leicht eingeölt sein (besser trocken lassen) und schaue genau, ob Du keine Schmutzpartikel oder unterschiedliche Mengen an Öl oder Fett unter Kopf oder im Gewinde hast. Unterschiede sorgen für unterschiedliche Vorspannkräfte und diese wiederum für ein ungleiches Anziehen des Kopfes.
Am besten und sinnvollsten ist es nach Drehmoment und Drehwinkel anzuziehen. Dies schließt normalerweise den Faktor Reibung aus.
Ich hoffe geholfen zu haben
Gruß aus Neuwied
Stephan
- Ralph 7H
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Re: Zylinderkopf und Getriebe
Hallo Reiner,
beim XPAG wird das Ventilspiel bei Betreibstemperatur eingestellt. Kalt beim gewechselten Zylinderkopf ist nicht sinnvoll, zumal du, je nach Nockenwelle (früh oder spät) dann noch einen Korrekturfaktor brauchst. 0,019 warm wäre dann ca. 0,022 kalt.
Wenn die Muttern auf den Stehbolzen ganz leicht eingeölt wurden, reichen die 5 Kp/m normalerweise aus, die das Handbuch nennt. Dazu müssen aber auch die richtigen U-Scheiben in der richtigen Dicke (abhängig von der Kopftiefe nach dem Planen) verwendet werden und die Stehbolzen sollte man bei dieser Gelegenheit auch erneuern, was beim XPAG-Motor kein Luxus ist.
Das Getriebelager kannst du ausmessen und bei einer SKF-Niederlassung nachfragen oder beim Industriebedarf nach SKF- oder Timkenlagern fragen oder eines bei Moss bestellen. Beim Zusammenbau ist eine Füllung des Lagers mit Grafogen (Mos2-Schmiermittel) kein Fehler.
Safety Fast !
Ralph
beim XPAG wird das Ventilspiel bei Betreibstemperatur eingestellt. Kalt beim gewechselten Zylinderkopf ist nicht sinnvoll, zumal du, je nach Nockenwelle (früh oder spät) dann noch einen Korrekturfaktor brauchst. 0,019 warm wäre dann ca. 0,022 kalt.
Wenn die Muttern auf den Stehbolzen ganz leicht eingeölt wurden, reichen die 5 Kp/m normalerweise aus, die das Handbuch nennt. Dazu müssen aber auch die richtigen U-Scheiben in der richtigen Dicke (abhängig von der Kopftiefe nach dem Planen) verwendet werden und die Stehbolzen sollte man bei dieser Gelegenheit auch erneuern, was beim XPAG-Motor kein Luxus ist.
Das Getriebelager kannst du ausmessen und bei einer SKF-Niederlassung nachfragen oder beim Industriebedarf nach SKF- oder Timkenlagern fragen oder eines bei Moss bestellen. Beim Zusammenbau ist eine Füllung des Lagers mit Grafogen (Mos2-Schmiermittel) kein Fehler.
Safety Fast !
Ralph