Weber an MGB

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez, Xpower, Krukkuz

Antworten
Peter Joos
Beiträge: 315
Registriert: 17. Jul 2000, 01:01
Wohnort: D-88212 Ravensburg
Kontaktdaten:

Weber an MGB

#1

Beitrag von Peter Joos » 20. Jan 2004, 15:40

Hallo zusammen,

bei ebay wird momentan ein Weber 45 DCOE für MGB versteigert.
Frage an die Spezialisten: Wie gut harmoniert diese Anlage mit einem serienmässigen (und gerade frisch überholten) MGB Motor.
Oder so gefragt: Was kann einen dazu veranlassen, seine SU-Anlage (welche imme noch nicht richtig funktioniert) gegen die Weber zu tauschen (auch ohne nach mehr Leistung zu schielen) ?

Viele Grüsse

Peter

[Dieser Beitrag wurde von Peter Joos am 20.01.2004 editiert.]

Hermann Knoke

#2

Beitrag von Hermann Knoke » 20. Jan 2004, 17:05

Hallo,
der Weber läuft sehr viel runder, nimmt besser und kürzer Gas an, der Leerlauf und das Kaltstartverhalten ist um Klassen besser.
Man braucht nur selten den Choke.
Besser laufen ist aber oft gleichbedeutend mit "besser saufen". Aber da gibt es unterschiedliche Erfahren zu. Sehr wichtig ist die richtige, individuell abgestimmte
Düsenbestückung. Wenn die in Ordnung ist, und das kann teuer werden, ist der Weber ein Vorteil. Ich hatte 5 Jahre einen 45er Weber mit langer Ansaugbrücke. Außer dem etwas höherem Verbrauch war das Fahren einfach kultivierter.
MfG.

Benutzeravatar
jupp1000
Beiträge: 3956
Registriert: 17. Nov 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MG MIDGET
Wohnort: Westerwald

#3

Beitrag von jupp1000 » 20. Jan 2004, 17:34

Hallo Peter,

ich habe keinerlei Erfahrungen mit Weber Versagern, aber ich weiß, dass intakte SUs, die sauber abgestimmt sind, eigentlich sehr gut funktionieren.

Gruß
Heinz #1565

Benutzeravatar
WK
Beiträge: 541
Registriert: 27. Jan 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MGB-GT74; MMTraveller68; 924Rothmans84
Wohnort: D-88074 "Mecka"
Kontaktdaten:

#4

Beitrag von WK » 20. Jan 2004, 18:03

Hallo Peter,

sprich doch mal mit dem Gerhard vom Engländer-Stammtisch. Vielleich kann er Dir mit Deinen SU`s weiter helfen.

Viel Erfolg
Gruss Wolfgang

Du hast ihn in Deiner Mail-Liste.

[Dieser Beitrag wurde von WK am 20.01.2004 editiert.]

Benutzeravatar
Daniel Fulda
Beiträge: 416
Registriert: 15. Mär 2002, 01:01
Fahrzeug(e): MGB
Wohnort: 44319 Dortmund

#5

Beitrag von Daniel Fulda » 20. Jan 2004, 21:15

Hallo Peter,

erst einmal solltest Du die SU-Verfaser nicht verdammen. Auch die laufen auf einem MGB-Motor anständig. Oft wird der Webervergaser von denjenigen am vehementesten Propagiert, die nie einen vernüftig eingestellten MGB-Motor mit SUs gefahren haben oder aber sich nie mit britischem automobilen Kulturgut auseinandergesetzt haben ("so ein Webervergaser ist doch mal wirklich was ordentliches auf einem Sportwagen...").
Auch wenn ich mich selber jetzt als jemand outen muß, der einen 45er DCOE Weber auf seinem MGB fährt muß ich Dir doch beibringen, daß Du Dir mit einem Weber neue Probleme erkaufen wirst. Ein Motor, der mit SU-Vergasern nicht einstellbar ist wird es auch mit einem Webervergaser nicht sein. Ich selber habe Jahre gebraucht, bis ich einen echten Spezialisten gefunden habe, der den Weber auf dem Rollenprüfstand perfekt einstellen konnte (und das war dann eine KFZ-Meisterin). Ohne Rollenprüfstand wirst Du den Webervegaser nie richtig ans laufen bekommen.
Wenn's auch die SU-Vergaser tun warum also trotzdem Webervergaser fahren? Dazu sollte man mal ein wenig im Leyland MGB Tuning Special schmökern. Für die Leistungssteigerung eines 4-Zylindergraugußkolotzes sind da mehrere Tuningstufen beschrieben, wobei in einer (ich glaube es ist Stage 5, lasse mich aber gerne berichtigen) eben neben diversen anderen "Verbesserungen" des Motors eben auch die Umrüstung auf einen Weber-Querstromvergaser dazugehört. Im Gesamtpaket hat der Motor dann einen ganz anderen Charakter, zieht willig auch noch bei höheren Drehzahlen durch und hat ein sehr direktes Ansprechverhalten, da der Weber zum einen eine Pumpe besitzt, die dem Motor bei jedem Gasgeben eine Extraportion Sprit gönnt und in ihm weniger träge Masse bewegt werden muß als in einem SU-Vergaser mit seinem Vergaserdom.
Dazu kommt der Sound, der einem eine wohlige Gänsehaut am Rücken beschert und der regelrecht süchtig machen kann. Realistisch sind bei einem straßentauglichen B in der oben genannten Tuningstufe etwa 100 PS auf dem Rollenprüfstand an der Hinterachse.

Solltest Du jetzt ernsthaft über die Anschaffung eines Webervergasers ernsthaft nachdenken mach Dich auf reichlich neue Probleme am MGB gefasst (die meisten Probleme, die ich mit meinem hatte waren selbstgebaut und kamen aus dieser Ecke) und kauf gleich einen Zündverteiler ohne Unterdruckdose dazu, die ist nämlich dann weder an der Ansaugbrücke noch am Vergaser anschließbar. Als nächstes wirst Du die Frage klären müssen, ob die lange Ansaugbrücke, welche mehr Leistungssteigerung möglich machen wird oder die kurze, für welche der Platz bei Linkslenkermodellen mit Bremskraftverstärker so gerade reicht. Zudem solltest Du Dir rechtzeitig einen Fachmann in erreichbarer Nähe suchen, der wirklich was von Webervergasern versteht, denn immer wieder wirst Du mit den eigenen Mitteln an Deine Grenzen stoßen. Von den außerdem sinnvollerweise anzugehenden Optimierungen und Veränderungen des Motors will ich hier jetzt nicht auch noch anfangen.

Grüße
Daniel (#1111)

[Dieser Beitrag wurde von Daniel Fulda am 20.01.2004 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Daniel Fulda am 20.01.2004 editiert.]

Axel Krug
Beiträge: 1602
Registriert: 18. Sep 2000, 01:01
Fahrzeug(e): MGB GT V8 '75 + TVR400SE '91
Wohnort: 34587 Felsberg

#6

Beitrag von Axel Krug » 20. Jan 2004, 21:39

Na da ist doch jetzt alles klar, oder? Ich habe viele Jahre einen MGB gefahren mit 2xHS4 und K&Ns drauf, das Ding ist prächtig gelaufen. An einemm Standard-Motor ist der Weber völlig fehl am Platz. Die SUs sind in 10 Minuten eingestellt, richtige Nadeln sowie intakte Drosselklappenwellen vorausgesetzt. Da braucht man auch als Hobby-Schrauber keine Werkstatt.
Also SUs mit K&N-Filter (damit auch ordentlich Luft reinkommt) und die passenden Nadeln dazu (weil mit mehr Luft auch mehr Sprit gebraucht wird), das macht dauerhaft Spaß.
Falls Du Hilfe zum einstellen der SUs brauchst so finden sich sicher MG-Schrauber in Deiner Nähe die Dir behilflich sind.

Harald
Beiträge: 322
Registriert: 10. Jan 2003, 01:01
Wohnort: D 66798 Wallerfangen

#7

Beitrag von Harald » 20. Jan 2004, 21:42

Hallo Peter,

welches Problem hast Du mit den SU`s (HIF4)
und Deinem neuen Motor? In der Vergangenheit sind doch nur die (die eine) Schwimmerkammer
übergelaufen. Oder bereitet die Unterdruckverstellung die ja am Vergaser selbst, oder an der Brücke angeschlossen wird Ärger. Je nach dem benötigst Du einen entsprechenden Verteiler mit unterschiedlichen Primärfedern.Wird der Unterdruck an der Brücke abgenommen, ist diese Feder recht stark und die Fliehkraftverstellung setzt spät ein. Bei der Version am Vergaser, Nähe der Drosselklappe, ist diese Primärfeder weicher und die Zündverstellung erfolgt schon bei geringer Drehzahl. Diese Version ist nach meiner Ansicht die Bessere Lösung. Hier wird beim Öffnen der Drosselklappe der Unterdruck erzeugt, der eine Frühverstellung ergibt und zur Leistungsentfaltung beiträgt. An dieser Version bin ich zur Zeit am arbeiten. Der Vergaseranschluß ist schon hergestellt, der Verteiler muß noch entsprechend geändert werden. Entschuldige, bin etwas von Deinem Problem abgewischen.

Gruß
Harald

Peter Joos
Beiträge: 315
Registriert: 17. Jul 2000, 01:01
Wohnort: D-88212 Ravensburg
Kontaktdaten:

#8

Beitrag von Peter Joos » 21. Jan 2004, 08:27

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank an alle für die vielen Tipps.
Mein Problem ist folgendes:
Ich habe mir vor 2 Jahren eine gebrauchte HIF-Anlage gekauft welche den eingebauten Solex-Vergaser ersetzen soll. Ich habe die SU´s zerlegt, gereinigt und mit neuen Dichtungen und Schwimmerventilen versehen.
Ergebnis: Das Auto läuft prächtig, deutlich agiler als mit den Solex.
Aber: Immer wieder überläuft der vordere Vergaser. Und da komme ich leider nicht weiter. Trotz Einbau eines Benzindruckreglers (ich habe eine Mitsuba-Benzinpumpe drin) und penibler Einstellung auf 0,2 bar tritt das Problem nach wie vor auf.
Deshalb war meine Überlegung es evtl. mit den Webern zu versuchen. Eine Leistungssteigerung habe ich dabei nicht beabsichtigt.
Aber vielleicht gibt es ja in unserer Gegend einen SU-Spezialisten.
Es sind nämlich nur noch 10 Wochen bis Saisonbegin ...

Viele Grüsse

Peter

Benutzeravatar
mgbmgb
Beiträge: 75
Registriert: 28. Mär 2003, 01:01
Fahrzeug(e): MGB 1974
Wohnort: Deutschland Bodensee

#9

Beitrag von mgbmgb » 21. Jan 2004, 13:21

Hallo zusammen

ich fahre nun schon seit 5 Jahren mit su hif4 vergasern durch die gegend und ich habe bis heute nicht einmal auch nur irgendein problem damit gehabt. diese vergaser sind bei korekter einstellung besser als eine einspritzanlage und sind zu dem noch einfachst aufgebaut. mein verbrauch bei sportlicher fahrweise liegt zwischen 8 und 10 litern und das ist für ein dreißig jahre altes auto gar nicht schlecht und ausserdem interessiert es sowieso nicht bei den paar kilometern...(das gibt bestimmt ärger).
nun zu dir peter ich habe mich dir schon mehrfach angeboten dir bei deinem problem zu helfen, melde dich einfach im frühjahr und vielleicht bekommen wir dein kleines problem ja in den griff. mit weber kenne ich mich nicht aus ich weiss nur das ein guter b motor den bestimmt nicht braucht um sauber zu laufen und viel spass zu machen...


MfG ulli

Hermann Knoke

#10

Beitrag von Hermann Knoke » 21. Jan 2004, 20:29

Hallo zusammen,
ich melde mich noch einmal, weil ich sicher meine, aus etwas längerer Erfahrung sprechen
zu können. Ich bin ungefähr 25 Jahre mit SU HS/HIF im B herumgefahren, habe viel Schönes aber auch manches Elend gesehen. Wenn ich vor kurzem mitgeteilt habe, mit 45er Webern gute Erfahrung gemacht zu haben, so widerspricht das sicher nicht der Tatsache, dass ein normaler B mit SU/HIF 4 und auch mit HS 4 gut und unproblematisch laufen kann. Ich habe mich mit dem Thema SU viele Jahre beschäftigt und festgestellt, dass Weber - richtige Düsenbestückung und natürlich Einstellung vorausgesetzt - doch etwas kultivierter laufen. Aber das ist sicher auch Geschmacksache. Originalteile sind das ja nun wirklich nicht; genau so wenig wie so manch andere Gerätschaften, die man heute in B´s findet. Peter, wenn Du Probleme mit überlaufendem Sprit hast, liegt das in der Regel an den Schwimmernadel-ventilen und/oder an der Einstellung der Metallzungen, die die Ventile öffnen und schließen. Wenn die beiden aufsteigenden Schwimmer die Ventile sauber schließen, gibt es normalerweise keine Probleme. Die halten auch höherem Benzindruck stand.
Hast Du mal nachgesehen, ob die Schwimmer
selbst 100 % dicht sind? Ich habe es erlebt, dass HIF-Schwimmer leichte Haarrisse an der Verklebung zwischen Ober- und Unterteil hatten, langsam und unkontrolliert vollliefen, nicht mehr richtig aufstiegen und so die Schwimmernadelventile nicht mehr korrekt schließen konnten. Wenn das bei einem der beiden Vergaser der Fall ist, läuft der Sprit, und der läuft ja bekanntlich immer da heraus, wo der geringste Widerstand ist.
Für so eine Lapalie aber auf Weber umzusteigen bringt sicher nichts, zumal man bei ebay auch nicht immer weiß, was man sich da einhandelt.

Wenn bei wirklich sauberen SU´s Drosselklappen/Wellen und -Lager neuwertig und dicht sind, laufen sie in der Regel. Es sei denn, Düsenstock oder -nadel sind völlig
daneben oder die Kolben laufen nicht freigängig in den Glocken. Auch sonst gibt es noch reichlich Fehlerquellen.
Aber wäre das nicht so, wäre ein MG kein MG
und das ganze Spiel nur halb so interessant.
Mit SU-Teilen bin ich immer noch gut sortiert und kann sicher - trotz meines Alters - hin und wieder aus der Not helfen.

Grüße
Hermann #152

Antworten