Geschäumte Schweller

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Mike Standring
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Geschäumte Schweller

#1

Beitrag von Mike Standring » 9. Mär 2006, 22:30

In den 70er Jahren gab es Vorschläge und Artikel in Bauzeitschriften über das Ausschäumen von Schwellern und anderen Hohlräumen bei Autos. Hat jemand Erfahrung damit - besseres Verhalten bei Unfall oder verschlechterter Rostschutz?

Ich möchte es bei meinem MGB nicht ausprobieren...

Gruss

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WK
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#2

Beitrag von WK » 10. Mär 2006, 08:42

Hallo Mike,

machs nicht. Wenn Du nur den Hohlraum damit füllst und keine 100% saubere Verbindung mit dem Material hast, wirkt der Schaum wie ein Schwamm (Du hast dann ständig Feuchtigkeit im Hohlraum). Dein Fahrzeug kann dann nicht optimal abtrocknen und neigt daher früher zur Korrosionsbildung.
Du hast auch für eine optimale Verbindung nicht die richtig vorbehandelte Oberfläche und die kannst Du bei Deinem Fahrzeug in kpl. Zustand nicht erreichen. Auch im Reparatur-Fall hast Du dann ein Problem. Überleg Dir mal, was passiert, wenn Du mit einer Flamme zu Werke gehst? Aber dies jetzt hier im Detail zu erklären wäre zu umfangreich.
Du tust Dir auf lange Sicht leichter, wenn Du`s nicht machst.

Wir hatten diese Erfahrungen bei einem Langzeit Kabinen-Test in Norwegen gemacht.

Nette Grüsse vom Bodensee
Wolfgang

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#3

Beitrag von Mike Standring » 10. Mär 2006, 09:26

Danke, Wolfgang für Deinen schnellen Antwort.

Ich habe gar nicht vor, dieses Prozess bei meinem Auto auszuprobieren! Ich bin darauf gekommen, weil moderne Autos solche Schaumteile in den Schwellern, A- und B-Säulen und anderen Trägern für Versteifung und für Schalldämmung haben.

Meine Frage ist im Gründe: Hat jemand das bei seinem eigenen Auto damals gemacht oder ein so behandeltes Auto gekauft? Wenn ja, was war das Ergebnis?

Ich kann mir vorstellen, wie das Wasser sich zwischen Schaum und Blech ins Innere des Schwellers arbeitet, wie die Poren des Schaums mehr Wasser aufnimmt und zwischenlagert.... Und dann, dass das Auto gar nicht mehr reparierbar wäre!

Mike

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WK
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#4

Beitrag von WK » 10. Mär 2006, 10:05

Hallo Mike,

Schau Dir die Enten an (2CV) die hatten teilweise geschäumte Rahmen. Davon hatte ich 4, die sind Dir unterm …….zusammengebrochen. Du kannst diesen PU-Schaum aus den 70gern auch nicht mit den heutigen Schäumen im Automobilbau vergleichen. Auch die Herstellungsverfahren sind heute so speziell, dass Du mit Deinen Möglichkeiten, speziell für diesen Einsatz, die Werte nicht annähernd erreichen kannst.

Gruss vom fast schneefreien Bodensee
Wolfgang
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Ulix
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#5

Beitrag von Ulix » 10. Mär 2006, 19:59

Motor Klassik hat vor vielen Jahren mal einen großen Test von Hohlraumversiegelungen gemacht (der erste, seit dem gab es weitere).

Damals haben sie einen solchen Schaum, der extra für den Zweck angeboten wurde, mit getestet. Mit katastrophalem Ergebnis. Zwischen Schaumkern und Schwellerwand bildet sich ein schmaler Spalt in den durch die Kapillarwirkung die Feuchtigkeit eingesaugt wird und dort nie wieder wegtrocknet.

In neuen Autos geht es tatsächlich um "Schäumlinge" die aus Geräuschdämmungsgründen an einem Metallhalter befestigt, in Hohlprofile eingeracht werden. Im KTL-Ofen quellen sie auf und sind dann dicht.
Die sind aber so dünn (eher wie eine Scheibe) daß der oben genannte Effekt nicht auftritt.

Gruß Ulix

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#6

Beitrag von Mark Leitiger » 13. Mär 2006, 16:16

Hallo Ulix,
was meinst Du mit:
"Die sind aber so dünn (eher wie eine Scheibe) daß der oben genannte Effekt nicht auftritt"
Gruß
Mark

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#7

Beitrag von Ulix » 13. Mär 2006, 19:30

Hallo Mark,

ich meine daß die wie eine Scheibe senkrecht zur Längsachse des Schwellers stehen. Wie wenn man in einem Tunnel eine Wand mauert damit es da nicht durchzieht :-)

Gruß Ulix

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