Rechtslenker im Straßenverkehr?!

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez

Antworten
TandoriChicken
Beiträge: 41
Registriert: 16. Aug 2006, 13:05
Wohnort: Schweinfurt

Rechtslenker im Straßenverkehr?!

#1

Beitrag von TandoriChicken » 24. Aug 2006, 11:53

Hey Ho,
Nachdem ich nun meine ganzen Ferien damit verbracht habe am Band zuarbeiten um mir endlich einen MGB leisten zu können wird es langsam Zeit sich mal genauer nach einem solchen umzuschauen ;) Leider habe ich trotz meines Ferienjobs nicht allzu viel Geld über. Selbst mit sämtlichen Finanzspritzen von Oma und meinen Eltern wird es wohl nicht viel mehr als 6000€ werden... :/
Nun nichts desto trotz habe ich mich mal ein wenig im Internet nach 'Bs umgeschaut und festgestellt das RHD Modele umeiniges billiger sind als die LHDs. Nun meine Frage, ist es viel schwieriger einen Rechtslenker im deutschen Straßenverkehr zufahren? Man bedenke auch das ich meinen Führerschein noch nicht allzu lange habe :/ Ich bin aber der Meinung das ich mich wirklich nicht allzu dumm anstelle wie manch anderer "Fahranfänger" :D
bis dann
Tandori

Benutzeravatar
mp65101
Beiträge: 702
Registriert: 17. Jul 2002, 01:01
Fahrzeug(e): MG Midget MKIII Triumph TR7 Triumph 2500
Wohnort: 33184 Altenbeken-Buke
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von mp65101 » 24. Aug 2006, 12:20

Hallo Tandori,

ich kann hier leider nur für mich reden. Fahre selber einen rechtsgesteuerten MG Midget und möchte gar nicht auf der anderen Seite sitzen. Solltest du natürlich viel Autobahn fahren mit Gepäck auf der Gepäckbrücke, würde ich dir zum Linkslenker raten. Ansonsten macht das "rechtsfahren" einfach nur Spaß und keine Probleme.

Ein Hinweis noch: Solltest du verheiratet sein und meinst mal mit deine "heimliche Liebe" im Auto spazieren zu fahren, dann pass auf. Geblitzt wird die Person in Auto die links sitzt, also auf dem "normalen" Fahrersitz. Könnte sonst zu Eheproblemen führen.

Gruß

Marcus

Mathias Tolle
Beiträge: 1000
Registriert: 8. Mai 2000, 01:01
Fahrzeug(e): MGA
Wohnort: 37139 Barterode (bei Göttingen)

#3

Beitrag von Mathias Tolle » 24. Aug 2006, 12:54

Marcus, Du scheinst aus Erfahrung zu sprechen? :D

Ich denke, ganz so einfach ist das auch nicht, insbesondere für einen Fahranfänger (ohne Wertung!). Tandoori, Du wirst z.B. schon sehr genau auf den schlecht sichtbaren Gegenverkehr achten müssen, wenn Du mal alleine überholen willst. Sicherlich kann man sich daran gewöhnen, keine Frage, aber ich kenne auch viele Leute, die nie einen Rechtslenker aus besagten Gründen fahren wollen (darum sind die Rechtslenker auch so viel billiger ;) ).
Ich denke, das muss jeder selbst entscheiden, wollte nur auch auf die negativen Aspekte hinweisen, gerade bei einem MG-Neuling.
Tandoori, Dir rate ich, setz Dich mal mit einem Stammtisch in Deiner Nähe in Verbindung und lass Dich vor Ort mit (sehr wahrscheinlichen) guten Tipps versorgen. Das schützt oft vor einer Enttäuschung, gerade wenn das finanzielle Budget ein wenig eng ist.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und halt uns mal auf dem Laufenden!
Mathias

P.S.: Stammtische findest Du übrigens hier: http://www.mgdc.de/cms_de/index.php?opt ... &Itemid=62

Benutzeravatar
mp65101
Beiträge: 702
Registriert: 17. Jul 2002, 01:01
Fahrzeug(e): MG Midget MKIII Triumph TR7 Triumph 2500
Wohnort: 33184 Altenbeken-Buke
Kontaktdaten:

#4

Beitrag von mp65101 » 24. Aug 2006, 13:19

@ Mathias,

ja, ja die Erfahrung habe ich gemacht ( mit dem blitzen), aber es saß
keine "heimliche Liebe"neben mir. So wurde dann meine bessere Hälfte, ohne Lenkrad vor sich, geblitzt. :lol:

Ich denke auch, man sollte vor dem Kauf eine Probefahrt machen und schauen ob man damit klar kommt. Der Verkehr ist die eine Sache, die Bedienung die Andere.

Will unser Tandori seinen B als Rennsemmel fahren dann lieber einen Linkslenker, gehört er zu den gemütlichen Oldiecruisern, tut es auch ein Rechtslenker.

Aber setzt dich nicht nur aus Gründen des Erfahrungsaustausches mit MG B Fahrern zusammen, sondern nimm dir am Besten jemanden mit, der beim Kauf den kühlen Verstand behält und dir evtl. Macken am Fahrzeug gleich aufzeigt, bevor du nach 6000€ Kaufpreis nochmal das selbe in eine Restauration stecken kannst.

Gruß

Marcus

Jörg Hüsken
Beiträge: 479
Registriert: 13. Nov 2002, 01:01

#5

Beitrag von Jörg Hüsken » 24. Aug 2006, 13:26

Probiere es einfach aus.
Mein MGB Roadster ist rechtsgelenkt, mein MGB GT ist rechtsgelenkt und mein CV8 auch. Ich mag es!

Ich kann auch keinen Nachteil feststellen (ausser bei MC Doof im Drivethru oder im Parkhaus - aber da lächend die Leute in der Schlange hinter mir immer wenn ich aussteige und um den Wagen herum gehen muß)

Im Strassenverkehr ist Rechtslenkung völlig problemlos, zumal auf Landstraßen der Blick vor dem Überholen in 90% aller Fälle "durch die Kurve" geht.

Die größten Gegner von Rechtslenkern sind einfach nur Angsthasen, die es nie probiert haben - oder alte Leute :-)

Kaufe günstiger und habe Spaß!

8) Joerg
Zuletzt geändert von Jörg Hüsken am 24. Aug 2006, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.

TandoriChicken
Beiträge: 41
Registriert: 16. Aug 2006, 13:05
Wohnort: Schweinfurt

#6

Beitrag von TandoriChicken » 24. Aug 2006, 13:26

Danke für den Blitzertipp :D aber ich glaub bis dahin dauert das noch ein wenig ;)
Das mit dem Überholen hab ich mir auch schon überlegt :/
Aber Autobahn fahr ich eh nur zwecksmäßig und dann eigentlich immer mit Beifahrer. Landstraße ist ja sicherlich das schönste am Autofahren, vorallem die die möglichst unbefahren sind ;) Und wenn doch mal ein Auto vor mir schleicht warte ich meistens lieber bis derjenige abbiegt oder ich eine schöne andere Strecke finde (außer es ist wirklich sicher ;)). In Sachen Überholen bin ich glaub ich schon relativ vorsichtig :)
Wegen dem MG Club, da werd ich mich wohl mal an die Kollegen aus Würzburg wenden :D Hier bei uns in Schweinfurt hab ich leider nur einen MGB Roadster gesehen.

Benutzeravatar
midget
Beiträge: 126
Registriert: 16. Dez 2005, 01:01
Fahrzeug(e): Midget 1500 US; Mini SPI; TVR Taimar
Wohnort: Germany, 27753 Delmenhorst

#7

Beitrag von midget » 24. Aug 2006, 14:16

Hallo,

gerade wenn du Landstarssen bevorzugst ist es bei einem Rechtslenker wichtig vorausschauend zu fahren. Nicht zu dicht auffahren, dann hat man auch rechts sitzend die Möglichkeit den Gegenverkehr zu beobachten.

Gruss

Frank

PS: Bisher auch nie Probleme mit Rechtslenker gehabt.

Stefan.Beck
Beiträge: 43
Registriert: 31. Dez 2000, 01:01
Wohnort: D, 34376 Immenhausen

#8

Beitrag von Stefan.Beck » 24. Aug 2006, 15:52

Hallo Tandori,

hast Du schonmal überlegt einen günstigen RHD zu kaufen und auf LHD umzubauen?

Das ist leichter als Du denkst, denn die Karossen sind sowieso die gleichen. Du brauchst lediglich eine anderes Lenkgetriebe und ein anderes Armaturenbrett. Das sollte günstig im Netz zu finden sein.

Alles andere läßt sich von rechts nach links setzen ohne zu schneide, flexen oder zu schweißen. Alle Öffungen sind in der Karosse, sie sind entweder durch Gummis verschlossen, oder mit Blenden verschraubt.

Nur so eine Idee.

Gruß Stefan

Kieran Downey
Beiträge: 200
Registriert: 6. Nov 2002, 01:01
Wohnort: NRW

#9

Beitrag von Kieran Downey » 24. Aug 2006, 18:04

Ruhig viel Zeit nehmen bei der suche, Schnaepsen sind sehr selten.

Man kann zu Winter hin fuer ca 6000,- ein MGB ueber 30 Jahre alt in Zustand 3 mit H Kennzeichen in Deutschland bekommen (hier besteht besser von die Zeit her die moeglichkeit ein TUEV Gutachten ueber Karrosse + Technik auf die schnelle ein zuholen um sicher zu gehen). All zu heufig wird ein Katz im Sack angeboten und dann koennen zusaetzliche Reparaturkosten schnell in die Tausenden gehen.

On the british Isles liegen gute Chrom MGBs bis Bj 1974 bei ca. 7500,- 12000,- Euro.

Es gibt immer wieder faire Angebote aus Zeit oder Platzmangel etc ohne weit zu fahren.

Best regards
Kieran

TandoriChicken
Beiträge: 41
Registriert: 16. Aug 2006, 13:05
Wohnort: Schweinfurt

#10

Beitrag von TandoriChicken » 24. Aug 2006, 22:58

Ja wunderbar, scheint wohl doch eine lösbare Aufgabe zusein :D
Nun das mit dem Umbau klingt ja nicht schlecht, falls das wirklich so einfach ist kann man das ja als Notlösung nehmen. Aber wieviel kostet sowas ungefähr? Ich nehm mal an das das beim GT genauso ist? Eigentlich wollt ich mir nämlich einen GT kaufen :> Die sind ja auch nochmal billiger und meiner Meinung nach auch noch schöner ;)
Noch ne Frage zum GT undzwar, wir sind ja allesamt noch jung, relativ klein, dünn und noch gut beweglich ^^ Wie sieht es mit der Sitzbank aus? Findet da zumindest einer Platz?
Wegen dem Kauf, ich hab schon meinen unabhängigen Berater. Er ist auch von Oldtimern infiziert und hat auch schon ziemlich die Ahnung, ist aber auchn paar Jährchen älter ;)
Auf was sollte man denn außer der Karosse beim MGB GT besonders achten?
Und was sind typische Roststellen?
ciao
Tandori

edit
Bevor ichs vergesse :D wie laut ists eigentlich im MGB GT? Kann man sich normal unterhalten oder muss man schon etwas lautere Töne anschlagen? :D

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 2427
Registriert: 8. Mai 2000, 01:01
Wohnort: 40239 Düsseldorf
Kontaktdaten:

#11

Beitrag von Andreas » 24. Aug 2006, 23:55

TandoriChicken hat geschrieben:Bevor ichs vergesse :D wie laut ists eigentlich im MGB GT? Kann man sich normal unterhalten oder muss man schon etwas lautere Töne anschlagen? :D
Zur Lautstärke: Hängt stark vom mechanischen Zustand des Fahrzeugs ab, ferner von der gewählten Reisestrecke (Stadt/Land/Autobahn) und der gewählten Durchschnittsgeschwindigkeit.

Ein Overdrive hilft bei der Kombi "schlechter Motor"/"Autobahn"/"Schnell" ganz gewaltig.

Die Lautstärke der Unterhaltung ist oft weniger das Problem als die Findung eines geeigneten Gesprächsthemas.

Zuweilen schlägt die Lautstärke auch trotz eines eher leiser Töne bedürftigen Sujets in heftige Ausbrüche um - plötzlich abfallender Öldruck, aufleuchtende Ladekontrollleuchte, hochschnellende Wassertemperaturanzeigen (in beliebiger und/oder-Kombination), mögen hier als plakative Beispiele gelten. Natürlich werden solche Störfälle dem Fahrer blitzschnell durch das hochkommunikative und für solche Horrormeldungen bestens ausgerüstete Instrumentenbrett mitgeteilt.

Meistens sieht der Beifahrer dies zuerst: "Ist es richtig, dass die rote Lampe da leuchtet?" Danach ist es in der Regel ruhig genug, um eine interessante philosophische Diiskussion zu führen (meist kreist diese um das Thema: "Mussten wir ausgerechnet heute mit ausgerechnet diesem Auto da hinfahren?")

Der MGB ist erstaunlicherweise aber nicht laut genug, um das leichte Klickern von vorne links (oder war es hinten rechts?) zu übertönen, welches man beim Überfahren dieser Straßenbahnschiene bei Tempo zwischen 35 und 37,5 km/h hört. Auch zum Liebesgeflüster am stillen Waldrand taugt das Auto nicht ("Schatzi, tropft da nicht was? Ist die Wasserpumpe undicht?" - "Nein Liebes, alles in Ordnung." - "Aber es riecht doch irgendwie verbrannt?" - "Mist, der Kabelbaum...").

Einen vorhandenen Overdrive muss man übrigens nicht einschalten. Man kann dieses Vorgehen nutzen, um ab Tempo 110 jede Unterhaltung im Auto zu unterbinden - sehr angenehm, wenn man Beifahrer hat, dei einem sonst auf die Nerven gehen würden.

Ansonsten ist so ein MGB ein feines Alltagsauto - ich hatte mit mehreren Exemplaren das Vergnügen, viele 10.000 km pro Jahr abspulen zu dürfen.

Cheers,

Andreas

Benutzeravatar
jupp1000
Beiträge: 3942
Registriert: 17. Nov 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MG MIDGET
Wohnort: Westerwald

#12

Beitrag von jupp1000 » 25. Aug 2006, 07:56

Hallo chicken,

leider geht aus deinem Profil nicht hervor wo du wohnst. Solltest du aus meiner Ecke kommen, kannst du gerne mal mitfahren. Bei offenen 140 km/h erkläre ich dir dann die Nachteile eines MGB. ;) Aber treffender als Andreas kann man es eigentlich nicht ausdrücken.

Sicher kannst du mal bei einem MGB Fahrer aus deiner Nähe vorbeischauen und eine Runde drehen.
schöne Grüße

Heinz #1565

TandoriChicken
Beiträge: 41
Registriert: 16. Aug 2006, 13:05
Wohnort: Schweinfurt

#13

Beitrag von TandoriChicken » 25. Aug 2006, 12:00

Klasse andi :> Sehr amüsant zulesen :D
Ja also das es bei 140 und offenem Verdeck ziemlich laut wird weiß ich von unserem Golf Cabrio ;)
So hab mal meinen Wohnort ins Profil reingeschrieben. Wär natürlich klasse wenn du gerade der eine MGB Roadster Fahrer bist, der hier immer seine Runden dreht ^^

-Stefan-
Beiträge: 74
Registriert: 8. Okt 2003, 01:01
Wohnort: Hamburg

#14

Beitrag von -Stefan- » 26. Aug 2006, 12:38

Hi !
Eine Überlegung solltest du bei einem Rechtslenker bei all der Altagstauglichkeit vieleicht nicht ausser acht lassen. Die Linkslenker Modelle sind oft Amerika Importe, wärend die Rechtslenker zumeist Inselautos waren, und daher anderen klimatischen Verhältnissen ausgesetzt waren, was wiederum auch häufig Rostprobleme mit sich führen kann.
Gruß Stefan

Maas
Beiträge: 66
Registriert: 24. Nov 2002, 01:01

#15

Beitrag von Maas » 31. Aug 2006, 12:37

Hallo Hühnchen,

ich fahre seit 4 Jahren einen B mit Rechtslenkung. Ich wollte von Anfang an einen wahren Briten-B und habe etwa 4 Monate geschaut, bis ich dann doch letztendlich viel zu viel für meinen B bezahlt habe. Aber ich habe es bisher nicht bereut.

Ich persönlich wollte keinen Briten mit Linkslenkung fahren. Und meine Meinung ist, dass jemand, der einigermasen Auto fahren kann, mit einem Rechtslenker keine Probleme haben sollte.
Wenn man sich irgendwann einmal daran gewöhnt hat, dass man beim blinken nicht den Scheibenwischer betätigt und umgekehrt und beim fahren auf der Landstrasse direkt an der Grasnabe vorbeituckert, dann denke ich kann man sagen, rechts ist kein Problem mehr.

Gruß von Markus, der seinen B wohl leider demnächst wieder einmal etwas verarzten muss

Antworten