Motor geht aus

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Bauer Jürgen
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Motor geht aus

#1

Beitrag von Bauer Jürgen » 25. Jul 2005, 08:53

Hallo Leute,

beim Schalten fällt die Drehzahl manchmal so tief in den Keller, dass der Motor ausgeht.
Im Stand passiert dies nicht, hier fällt die Drehzahl sauber auf den Leerlauf zurück.
Die Leerlauf Drehzahl liegt bei knapp 1000 1/min und ist auch stabil.

Wo ist mein Problem?

Ich habe einen MGB Bj. 69, 95 PS Motor, HS4 Vergaser.

Danke für Eure Tipps.

Jürgen

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DirkH
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#2

Beitrag von DirkH » 25. Jul 2005, 09:39

Hallo Jürgen,
vermutlich hast Du das Problem wegen dem ich kürzlich im Board gejammert habe. Das serienmäßige Kupplungsausrücklager ist ein reines Reiblager und schleift mehr oder weniger unmotiviert über der Mitte des Kupplungsautomaten. Beim Treten des Kupplungspedals wird kräftig Druck zwischen Ausrücklager und Automat ausgeübt und die Drehzahl geht in den Keller, bei "knapp" eingestelltem Leerlauf kann das genügen um den Motor mittels Kupplung treten "auszuschalten". Abhilfe hierbei wäre das rollengelagerte Kupplungsausrücklager, zur Zeit aber nicht so einfach zu besorgen.
Grüße, Dirk

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Bauer Jürgen
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#3

Beitrag von Bauer Jürgen » 26. Jul 2005, 07:59

Halo Dirk,

die Kupplung ist es nicht! Wenn man im Leerlauf die Kupplung tritt, passiert nichts.
Nur wenn die Drehzahl von 3 bis 4000 Umdrehungen runterfällt, geht sie gegen Null und der Motor ist aus.
Von 2-2500 Umdrehungen fällt sie Problemlos auf die Leerlaufdrehzahl.
Ich habe das Gefühl, wenn man bei 4000 Umdrehungen auf die Kupplung tritt und vom Gas geht, schaltet der Motor sofort ab.

Zündung, Vergaser, Kerzen ???

Gruß Jürgen

Harald
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#4

Beitrag von Harald » 26. Jul 2005, 11:46

Hallo Jürgen,

nach meiner Meinung läuft der Motor zu mager!
Da Du nicht die Originalen Luftfilter montiert hast probiere doch einmal folgendes:
Befestige für einen Versuch eine Lage Schaumstoff so ca. 2cm dick um die offenen Luftfiltergehäuse. Durch den jetzt höheren Widerstand sollte das Gemisch fetter werden.
Hast Du hiermit Erfolg, ist das Problem lokalisiert und kann durch andere Nadeln oder Luftfilter beseitigt werden. Habe noch AAA Nadeln für einen Test vorliegen.

Bis dann
Harald

Josef Eckert
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#5

Beitrag von Josef Eckert » 26. Jul 2005, 12:36

Hallo Jürgen,
Du kannst auch mal den Choke etwas herausziehen und sehen, ob es dann immer noch ist. Ich vermute auch der Motor läuft zu mager.
Gruß
Josef

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DirkH
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#6

Beitrag von DirkH » 27. Jul 2005, 19:08

Hallo Jungs,
Ok das Ausrücklager scheidet aus, aber kann mir einer erklären warum ein mit 3-4. T Umdrehungen laufender Motor beim Kupplung treten aus geht, ich will schließlich nicht dumm sterben.
Und Jürgen falls Du das Problem gefunden hast berichte doch bitte.
Grüße, Dirk

tring
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#7

Beitrag von tring » 27. Jul 2005, 19:34

Hi,

überleg doch mal ob Du nach Mühlheim Kärlich bei Koblenz zu IOZ fährst. Ist von Köln ca 110 KM weg. Frau Hue kriegt das sicher hin und Du hast a Rua. www.ioz.de

Mein Healey läuft seitdem allererste Sahne. Kosten je nach Aufwand 100-200 €

Gruss Thomas

Harald
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#8

Beitrag von Harald » 28. Jul 2005, 08:43

Hallo Schrauber,

die Grundeinstellung der Drosselklappe habe ich nicht mehr im Kopf und zur Zeit nicht vorliegen. Aber hier eine kleine Hilfe für das Einstellen des Leerlaufgemisch und eine weitere Vermutung des beschriebenen Fehlers.

Einstellung:
Luftfilter demontieren, mit der Klinge eines Schraubendreher den Kolben beider Vergaser nacheinander vorsichtig und langsam ca. 1,5-2 mm anheben.
Stellt sich jetzt eine höhere Motor-Drehzahl ein, ist das Gemisch zu fett.
Fällt die Drehzahl ab, oder der Motor geht aus, ist das Gemisch zu mager. In diesem Fall Düsenstock nach unten drehen. Fällt die Drehzahl nur ganz leicht ab und läuft aber schön rund, dann ist die richtige Einstellung gefunden. Ein CO –Tester ist natürlich noch besser. Werte von 2,5 – 3,5 % CO im Leerlauf sind OK.
Nach jedem Messen und nachjustieren den Motor eine gewisse Zeit mit höherer Drehzahl laufen lassen um danach wieder in den Leerlauf zurückzukehren und erneut zu messen.

Zum Fehler:
Motor läuft im Fahrbetrieb mit 3500 bis 4000 U/min. Die Drosselklappe ist recht weit offen, je nach Last ist der Kolben auch weit nach oben geöffnet. Die Düsennadel hat bestimmt den Mittleren Bereich ihrer Länge leicht überschritten. Die Drosselklappe wird nun schnell vom Fahrer geschlossen und zusätzlich wird der Motor von der Last genommen. Das Gemisch wird danach sehr mager weil eventuell der Kolben zu langsam nach unten gleitet. Siehe bei der Einstellung, Motor geht aus wenn Leerlaufgemisch zu mager und der Kolben angehoben ist.
Meine Vermutungen zum Fehler sind:
1.generell ist das Gemisch, auch bei Last zu mager.
2.Die Schwimmerhöhe ist falsch eingestellt, zu geringer Treibstoffstand im Schwimmergehäuse.
3.Es wird Fremdluft an den Dichtungen angesaugt, Vergaserflansche nicht plan oder die Dichtungen sind ausgehärtet, Unterdruckschlauch lässt Luft einströmen. Am BKV ist die Membrane oder der Schlauch undicht, natürlich nur wenn vorhanden.
4.Zu dieser Liste kann sich jetzt noch der mit zu geringem Widerstand ausgelegte Luftfilter kommen.
5.Zu guter letzt, die Vergaser sind total verschmutzt und die Kolben klemmen bei einer gewissen Höhe wenn Sie nach unten gleiten sollen.

Gruß
Harald

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Bauer Jürgen
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#9

Beitrag von Bauer Jürgen » 28. Jul 2005, 23:34

Hallo Leute,

erst einmal vielen Dank für die Tipps. Besonderen Dank an Harald!
Irgendwann werde ich die HS4 Vergaser begreifen.

Hintergrund der Aktion war ein kapitaler Motorschaden.
Der Ring vom Auslassventil im zweiten Zylinder hatte sich zerbröselt und durch den Auspuff davongemacht. Nicht ohne vorher den Kolben zu bearbeiten. Zum Glück hatte die Zylinderlaufbahn nichts abbekommen.
Also das ganze Programm: Zylinderkopf überarbeiten, neue Kolben etc.
Noch einen Lackschaden von übergelaufener Bremsflüssigkeit beseitigt ( Bremsflüssigkeit eignet sich sehr gut zum Entlacken ). Und und und.....
Ohne die Hilfe eines Freundes, mit den entsprechenden Maschinen, wäre dies ein sehr teures Vergnügen geworden.

Seit letzter Woche läuft er wieder und schnurrt wie ein Kätzchen. So gut ist er noch nie gelaufen. Bis auf das kleine obenbeschriebene Problem.

Bisher habe ich immer Ultimat getankt. Wegen Bleifrei und Nachdieseln und so.
Nachdem ich weis, dass der Motor auf Bleifrei umgerüstet ist, habe ich gestern normales Super getankt. Sprit ist schließlich teuer genug. Nach 20 Kilometer war das Problem weg! Nachdieseln ist auch nicht!

Ich werde das Ganze noch weiter beobachten und fahren. Am Wochenende geht’s zum Nürburgring. Und danach werde ich nach Haralds Methode den Vergaser noch mal überprüfen. Ich denke, er läuft noch ein bisschen mager.

Bin erstmal glücklich, dass er wieder läuft.

Jürgen

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