Seltsames Verhalten beim Oelverbrauch

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26kanal
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Seltsames Verhalten beim Oelverbrauch

#1

Beitrag von 26kanal » 18. Jul 2005, 08:28

Da haette ich gerne mal Eure Meinung gewusst:

Thema Oelverbrauch beim B-4-Zyl.: Mein B hat, seit ich ihn kenne, immer einen sehr ordentlichen :-( Oelverbrauch gehabt, die letzten 2 - 3 Jahre 2,5L/1000km. Hinzu kommt, dass das Aggr. ganz gut klappert, blaeut wohl auch. Kerzen 3. Zyl. sind immer etwas verkokter als die anderen. Alles andere ok: zuverlaessig, Verbrauch normal, Leistung akzeptabel, keine therm. Probleme.
Ein Motoreninstandsetzer diagnostizierte vor 4 Jahren nach Gehoer einen Kolbenkipper, prognostizierte 1000, vielleicht 2000 km bis der Motor vollends platt waere.
Nun, das ist, ich weiss nicht, bestimmt 20.000mls her, oder sowas. Seit ich vorletztes Jahr mal Kompression gemessen habe, glaube ich nicht mehr daran, alles i.O., nicht ueberragend, das Triebwerk hat halt schon einiges getan, ist wohl auch aus zwei verschiedenen Motoren zusammengesetzt. Also ich denke, es sind nicht Kolben(-ringe)/Block, sondern eher im Kopf. Vermutl. ausgenudelte Ventilfuehrungen und Schaftdichtungen.

Nun hat die diejaehrige Saison fuer meinen B und mich erst im Juni begonnen, der Wagen hatte also ein halbes Jahr gestanden. AU wurde gemacht, dabei die Vergaser (von einem guten Mann) eingestellt, laeuft ganz munter.
Aber: Seit diesem Jahr habe ich ploetzlich keinen Oelverbrauch mehr! Bisher musste ich aufpassen, dass ich nicht noch zwischen den Tankfuellungen Oel nachkippen musste. Jetzt sind es 3 oder 4 Tankfuellungen ohne jeglichen Verbrauch gewesen. Alles andere wie immer (wobei Kerzen noch nicht raus, Kompr. auch nicht wieder getestet).

Ehrlich, da kann ich mich nicht drueber freuen, eher macht's Sorgen.
Hat jemand von Euch 'ne schluessige Erklaerung? Aehnliche Erfahrungen?

Gruss
Volker

Sigi
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#2

Beitrag von Sigi » 18. Jul 2005, 09:23

Hallo Volker

hat's überhaupt noch Öl drin? Ohne Öl, nix Verbrauch Bild Bild

Nö, im Ernst: ich kann mir das auch nicht erklären, sorry, kann dir leider nicht weiterhelfen. Scheint eine merkwürdige "Spontanheilung" zu sein.

Trotzdem allzeit gute Fahrt! (Hoffentlich ist's nix Schlimmes!)

Grüsse

Daniel

(Azubi zum Meister: "Am Öl kann's net liegen, is' nämlich keins drin". Meister: "Dann muss es wos and'res sein!")

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#3

Beitrag von jupp1000 » 18. Jul 2005, 09:58

Hallo Volker,
den causalen Zusammenhang zwischen Deiner Kompressionsmessung und dem plötzlich nicht mehr vorhandenen Ölverbrauch, kann ich auch nicht erklären. Allerdings kann man, glaube ich auch nicht von einer Wunderheilung ausgehen. Bild Ich denke eher, dass es zu einer Ölverdünnung durch Sprit kommt. Unverbranntes Benzin findet dem Weg über die (verschlissenen) Kolbenringe in die Ölwanne.
Also schnupper mal , ob die Plürre nach Sprit riecht.
Auf Dauer wäre dieser Zustand sicher sehr ungesund für Deinen Motor!

Gruß
Heinz #1565

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#4

Beitrag von Mathias Tolle » 18. Jul 2005, 10:59

Hallo Heinz,

das wäre eine Erklärung, würde aber nach meinem Verständniss nur bei vermehrten Kurzstreckenverkehr auftreten, da nur dann das Benzin an den Zylinderwänden kondensiert und in das Öl gelangt. Bei längerer Fahrt mit heißem Öl verdunstet es wieder aus dem Öl.
Volker, bist Du diese Saison mehr Kurzstrecken gefahren als letzte Saison?

Viele Grüße
Mathias

26kanal
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#5

Beitrag von 26kanal » 18. Jul 2005, 11:47

No, das Oel riecht nicht nach Benzin. Der Kurzstreckenanteil war bisher dieses Jahr eher gering. Und wenn sich das Oel derart signifikant verduennen wuerde, saehe ich das auch im Verbrauch. Bedenkt, dass der Motor sich sonst immer ca. einen Ltr. Oel pro Tankfuellung weggetan hat.

Naja, die einzige Denkrichtung, die mir dazu derzeit einfaellt. Es haben sich bis jetzt ploetzlich irgendwo Oelkohleablagerungen gebildet, die den Oelverbrauch minimieren. Nachdem aber die Kompresion schon vorher (letztes oder vorletztes Jahr) kann doch eigentlich Kolben und -ringe bzw. Zylinder nicht infrage kommen. Nein, ich komme immer wieder auf meine Ventile zurueck. Oder mache ich da einen Gedankenfehler?

Gruss
Volker

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Andreas
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#6

Beitrag von Andreas » 18. Jul 2005, 12:03

Sieht das Öl denn noch nach Öl aus, oder eher ganz dünn, bis zu schaumig-caffe-latte-mäßig? Dann könnte sich auch Wasser im Öl eingfunden haben...
Ich würde mal die Kompression prüfen und dabei ermitteln, ob nach Gabe einer kleinen Menge Öl in den Verbrennungsraum (1/2 Teelöffel) die Kompression signifikant ansteigt. Dann nämlich Verdacht auf verschlissene Kolbenringe, dann wahrscheinlich auch zutreffend, daß sich bei Kurzstreckenverkehr Benzin ins Öl mengt.
Gruß, Andreas

Roni
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#7

Beitrag von Roni » 18. Jul 2005, 21:05

Ich kenne unterdessen ein paar Motoren, bei denen es sehr lange dauert bis das Öl seinen Weg zurück in die Ölwanne gefunden hat.
Ich habe das zum Beispiel jeweils nach dem Tanken beim betriebswarmen Motor nachgesen.
Der Ölstand war jeweils auf Minimum und ich hab ein Pint, mir (Bier) und dem Motor (Öl) reingekippt. Erst als ich den Ölstand mal vor der Fahrt und kurz danach beim Tanken nachgesehen habe wurde mir klar, dass ich dem Motor (nicht mir) jeweils ein Pint zuviel gegönnt hatte. Das Öl hat es dann jeweils bei den Simmerringen rausgesaut und/oder verbrannt.
Jetzt messe ich den Ölstand erst eine Stunde nach der Fahrt und habe genug Geld für ein zweites Pint (Bier) nach der Ausfahrt übrig.

26kanal
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#8

Beitrag von 26kanal » 19. Jul 2005, 08:39

@Andreas
Nein, kein merkbarer Wasserverlust, der Motor ist ohne thermischen Probleme. Und das Oel ist Oel.

@Roni
Ich glaube, das taeuscht. Sollte normal bei der Bestimmung des Oelreservoirs, sprich den Markierungen am Peilstab, beruecksichtigt sein. Sicherlich gibt es da einen guten Anteil, der immer irgendwo stehen bleibt und nur sehr langsam zurueckkommt. Aber der Grossteil wird haeufiger umgepumpt als man denkt. Und bedenke, was Motoroel fuer'ne duenne Ploerre ist, wenn heiss.

Was haltet Ihr von folgender Erklaerung (des sehr erfahrenen Werkstattmeisters meines Vertrauens):
Der oder die Oelabstreifringe meiner Kolben waren lange festgebacken, geklebt in Oelkohleablagerungen. Jetzt sind sie aus irgendeinem Grund wieder frei und koennen wieder die therm. Ausdehnung mitmachen und Ihrer Aufgabe nachkommen.
Kann ich zumindest nachvollziehen.

Also erstmal: Weiterfahren und Sommer geniessen! Und so wie bisher: haeufige Kontrolle und immer Oelkanister an Bord. Aber komisch ist's schon.

Gruss
Volker

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#9

Beitrag von 26kanal » 19. Jul 2005, 21:34

Ein Arbeitskollege, mit dem ich heute zw. Tuer und Angel drueber sprach, meinte nur: Kurbelgehaeuseentlueftung! Kann ich mir aber noch keinen Reim drauf machen. Versteht Ihr das?

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#10

Beitrag von jay » 19. Jul 2005, 22:17

Hallo,
ich habe bei meinem MBG ähnliche Vorkommnisse, allerdings braucht meiner mal Öl und mal wieder nicht. Ich vermute das es mit dem "Smith"-Kurbelgehäuseentlüftungsventil zu tun hat. Das Ventil schließt nicht richtig und der Motor saugt über die Kurbelgehäuseentlüftung und den Ansaugtrakt Öl in den Brennraum. Ich habe bereits die Membran getauscht, leider ohne eindeutigen Erfolg. Hat dein Fzg. auf der Ansaugkrümmer auch solch ein Ventil?
Hat dein Fzg., wie mein Fzg., einen Overdrive? Dieser holt sich Unterdruck für den Betätigungsrelais vom Ansaugkrümmer, vielleicht bringt das die Kurbelgehäuse entlüftung durcheinander. Was hält der Rest vom Forum von meinen Vermutungen?

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Daniel Fulda
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#11

Beitrag von Daniel Fulda » 20. Jul 2005, 11:00

Hallo Jay,

der Overdrive zieht Unterdruck vom Ansaugkrümmer?????
In allen Fah´rzeugen, die mir bislang begegnet sind in meiner "Do-it-yourself-Karriere" war der Overdrive ein elektromagnetisch zuschaltbares Planetengetriebe auf dem Getriebeausgang und hatte keinerlei Unterdruckleitung zum Ansaugkrümmer.
Du meinst sicher den Bremskraftverstärker, der aber meines Erachtens überhaupt keinen Einfluss auf den Ölverbrauch des Motors hat.

Grüße
Daniel Fulda (#1111)

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#12

Beitrag von Jörn » 20. Jul 2005, 12:02

Daniel,
das ist schon richtig mit dem Unterdruck. Allerdings dient der nicht zum Schalten selbst. Die Koppelung mit dem Krümmer-Unterdruck soll verhindern, dass der Overdrivve unter Last, also beim Beschleunigen geschaltet wird. Dieser Schaltkreis ist bei manchen Bs vorhanden, bei welchen Baujahren ist mir leider nicht bekannt.
Ich meine, mich zu erinnern, dass mein 64iger B ganz früher sowas hatte. Ich habs dann aber ausgebaut (weil ich damals nicht wußte, wozu es gut sein könnte) und bin auch ohne gut gefahren. Auch mein MGCGT hat diesen "Inhibitor-switch" nicht.

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#13

Beitrag von 26kanal » 21. Jul 2005, 09:53

Kein Overdrive (soll aber im August rein). Dieses komische Ventil gibt es bei meinem nicht.

Gruss
Volker

stang
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#14

Beitrag von stang » 26. Jul 2005, 10:08

@26kanal,

so ein wenig kommt mir was Du beschreibst bekannt vor. Ich hatte früher einen 18V im B der ca 1 bis 1,5 Liter Öl verbraucht hat, das meiste über Zylinder 3 (Kerzenbild). Vom temperaturhaushalt ist der 3. Zylinder der Wärmste (hat den heißen 2 vor sich und einen warmen 4 hinter sich. Die Ölabstreifringe könnten verkokt sein.

Vileicht hat Dein Mixer beim vergasereinstellen eine Vventilspülung gemacht oder was ventilsauber in den Tang geschüttet

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#15

Beitrag von 26kanal » 8. Aug 2005, 09:03

Die Erklaerung mit den /dem verkokten Oelabstreifring ist mir unabhaengig vom ersten Spezi (s.o.) von einem sehr geschaetzten Kfz-Meister auch noch mal genannt worden.
Erscheint mir plausibel. Ist natuerlich etwas, wo es bei Spekulation bleibt, dafuer geht man nicht wirklich an den Motor (Fahren - weiterbeobachten - Spass haben).
Stang - ist bei mir wohl auch der 3. Zylinder.
Danke fuer Euere Hilfe.

gruss
Volker

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