Hallo Darius
Ich dachte mir, daß man das Thema hier etwas umfassender beleuchten kann, haben vielleicht ein paar mehr Leser was von.
Verkleinerst Du den Unterbrecherabstand, öffnet der Kontakt früher und schließt später, Du vergrößerst also den Öffnungswinkel.

Willst Du den Schließwinkel vergrößern musst Du also den Unterbrecherabstand vergrößern. Is alles machbar mit der Fühlerlehre und benötigt kein elektronisches Messgerät.
Is der Unterbrecherkontakt geschlossen läd sich die Zündspule bis zu einer Sättigung auf, wird die Zeit zu lang wirkt der ohmsche Widerstand der Spule und heizt sie auf. Öffnet der Kontakt, bildet die Spule mit dem zuvor kurzgeschlossenen Kondensator einen Schwingkreis und es wird der Zündfunke erzeugt.
Das Ganze passiert bei relativ niedrigen Frequenzen, beim 4 Zylinder von etwa 20Hz bei Leerlauf, 100Hz bei 3000 und 200Hz bei 6000 Touren. Dabei gilt es die Anlage so zu dimensionieren, daß die Schwingbedingung über das Frequenzband eingehalten wird, die Spule im Stand nicht überhitzt und die Spannung ausreichend hoch ist. Dabei dürfte es unkritisch sein, die Sekundärspule für niedrige Touren sehr hoch und bei maximaler Drehzahl ausreichend hoch auszulegen. Der zu große Schließwinkel gefährdet aber auf Dauer die Zündspule. Das man das Auto nicht mit eingeschalteter Zündung bei nicht laufendem Motor stehen lassen sollte ist sicher eine bekannte Regel.
Wenn man jetzt brachtet, daß auch beim 6 Zylinder mit noch kürzeren Ladezeiten das gleiche Prinzip bei der Zündanlage verwendet wurde, sieht man wie unkritisch das Ganze bei unseren 4 Zylindern is.
Zündung wird dimensioniert mit Unterbrecherkontakt auf 0,4mm (0,385mm bei unseren Engländern) und fertig. Erzielt man Wirkung durch Unterbrecherkontakt verstellen is was anderes falsch dimensioniert.
Was brauchen wir noch dringend an Messgeräten, neben der Prüflampe?
Grüße
Micha