MGC- Temperaturproblem - Mit dem Latein am Ende - Hilfe

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig. Hier findet ihr Beiträge zu MGA, MGB und Co.

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Franz-Peter
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MGC- Temperaturproblem - Mit dem Latein am Ende - Hilfe

#1

Beitrag von Franz-Peter » 7. Mai 2008, 13:44

Hallo oktogonale Gurus - jetzt seid Ihr gefordert:

:?: Ich weiß wirklich gar nicht mehr weiter.
Bei meinem MG C (Automatic mit großem Ölkühler) tritt seit einiger Zeit folgendes Phänomen auf. Normale (zeitliche) Erwärmung, dann bleibt die Temperatur einige Zeit knapp oberhalb von "N" und geht dann plötzlich (auf wenige 100 Meter Fahrt) bis/über "H" und das Kühlwasser kocht. Wohlgemerkt auch bei moderter Fahrt mit ca. 100 km/h.

Bevor nun jemand die Standardantworten abspult: Es ist bereits alles gecheckt:
> Gemisch (weder fetter noch magerer bringt eine Änderung)
> Zündung (weder früher noch später bringt eine Änderung)
> Thermostat (getauscht, bzw. mit und ohne versucht; ohne Änderung)
> Kühler (erneuert (erfolglos)
> Wasserkanäle mit einem Spezial-Entroster/Entkalker gespült (erfolglos)
> Wasserpumpe erneuert (erfolglos)
> Zylinderkopfdichtung erneuert (erfolglos)
> Zusatzlüfter montiert (erfolglos; zumal der ja ohnehin eher bei stop-and-go nützlich wäre.)
> Water-Wetter (Additiv) verwendet (erfolglos)
> Druckdeckel am Überlaufgefäß geändert (7 lbs oder 13 lbs) erfolglos.
> Gestern habe ich den Zylinderkopf demontiert. Ventile u. Sitze sind i.O.
> Steuerkette-/zeiten kontrolliert (i.O.)
> Ritzel vom Verteiler kontrolliert (i.O.)
> Kerzen getauscht (erfolglos)

Das gemeine ist, dass der Motor einwandfrei läuft, gut Gas annimmt, eine ordentliche Leistungsentfaltung hat, auch (bei Erhitzung) keine untypische Geräusche macht, die auf einen Lagerschaden o.ä. schließen lassen.

WER HAT NOCH EINE IDEE??????????

Oder muß ich die Schneewittchenfahrt doch noch absagen?

Mein Werkstattmeister, der sich ganz auf Oldtimer spezialisiert hat, ist ebenfalls ratlos und gleichermaßen frustriert.

Ach ja, der Zylinderkopf ist frisch geplant und auf Risse hin untersucht...
Zuletzt geändert von Franz-Peter am 7. Mai 2008, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.

Josef Eckert
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#2

Beitrag von Josef Eckert » 7. Mai 2008, 14:43

Lass mal den Zylinderkopf nach Rissen untersuchen. das macht normalerweise jeder Motorbauer.
Gruß
Josef

stang
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#3

Beitrag von stang » 7. Mai 2008, 15:04

@Franz-Peter,

ich habe nur eine Frage: Hast Du den Zylinderkopf einmal früher gegen einen anderen getauscht?

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achimroll
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#4

Beitrag von achimroll » 7. Mai 2008, 15:20

Hallo Franz-Peter,

ist der Motor kürzlich überholt worden und sind eventuell Kolbenringe in Amerika beschafft worden? Manfred Jäger hatte ein ähnliches Problem. Es stellte sich heraus, dass die Kolbenringe zu stramm waren und zu viel Reibungshitze erzeugten. Versuch doch mal, Kontakt mit Manfred aufzunehmen, er hat auch das komplette Programm an Maßnahmen durch.

http://www.mg-meeting.de

Nette Grüße
Achim

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Ralph 7H
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#5

Beitrag von Ralph 7H » 7. Mai 2008, 15:22

Hallo Franz-Peter,

du hast ja fast alles schon geprüft. Mir fällt höchstens noch folgendes ein:

- falsche oder falsch montierte Dichtungen (bei manchen Nachfertigungen fehlt gelegentlich das eine oder andere Loch für Wasserpassagen und ob die Dichtungen des Austin 3 Litre tatsächlich identisch waren mit denen des C kann mann zwar vermuten aber nicht bestimmt nachvollziehen),

- Fremdkörper im Kühlkreislauf (abgerostete Gussreste können solchen Ärger bereiten),

- unzureichende Luftführung durch den Kühler oder Abschirmungen hinter dem Kühler im Motorraum.

Um auszuschließen das es ein Thermostatproblem ist, trotz deines Austauschs, würde ich zunächst auf den Thermostat ganz verzichten um solch einen Fehler auch erkennen zu können.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

toni08
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#6

Beitrag von toni08 » 7. Mai 2008, 15:34

Hallo
Ich hatte das gleiche Problem bei meinem B und da war es ein Materialfehler in der Zylinderlaufbuchse ein kleines löchlein wie eine Nadel in den Wasserkanal.
Mfg toni :)

Whitehall_999
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#7

Beitrag von Whitehall_999 » 7. Mai 2008, 18:45

Hallo Franz-Peter,

lass das Kühlsystem mal abdrücken.

W.T.H.
Was neu ist, ist nichts wert!

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Franz-Peter
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wg. Motorüberholung

#8

Beitrag von Franz-Peter » 7. Mai 2008, 23:19

Die Überholung ist fast fünf Jahre her, das Problem, ist jünger und das Laufbild der Buchsen lässt auch nicht auf das von Dir geschilderte Problem schließen - die Wandungen sind glatt wie der sprichwörtliche Kinderpopo ;-)

achimroll hat geschrieben:Hallo Franz-Peter,

ist der Motor kürzlich überholt worden und sind eventuell Kolbenringe in Amerika beschafft worden? Manfred Jäger hatte ein ähnliches Problem. Es stellte sich heraus, dass die Kolbenringe zu stramm waren und zu viel Reibungshitze erzeugten. Versuch doch mal, Kontakt mit Manfred aufzunehmen, er hat auch das komplette Programm an Maßnahmen durch.

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Nette Grüße
Achim

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Franz-Peter
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#9

Beitrag von Franz-Peter » 7. Mai 2008, 23:30

Josef hat geschrieben:Lass mal den Zylinderkopf nach Rissen untersuchen. das macht normalerweise jeder Motorbauer.
Gruß
Josef
Hallo Josef,
Tnx - hab ich gemacht (kalt und heiß abgepresst) danach geplant - kein Erfolg.

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Andreas
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#10

Beitrag von Andreas » 7. Mai 2008, 23:31

Franz-Peter,

was passiert denn nach dem Kochen? Lässt Du abkühlen, startest dann und alles ist dann normal? Oder kocht er sofort wieder?

Passiert das nur während der Fahrt oder auch beim Warmlaufenlassen im Stand?

Und wenn der Motor kocht und läuft: Die Wasserpumpe dreht sich doch noch? Oder blockiert irgendwas den Keilriemen?

Das Ganze klingt ja nach einem plötzlich zusammenbrechenden Kühlkreislauf. Und das kann eigentlich nur verursacht werden durch:
- Verunreinigungen im Motor, die sich bei bestimmten Vibrationen/Temperaturen lösen
- Defektes Thermostat (aber Du hattest ja sogar schon ohne versucht, kann man dann wohl ausschließen)
- Verlust des Wasserpumpenantriebs (gerissener oder blockierter/zu lockerer Keilriemen)

Rätselrat...

Viel Erfolg bei der Fehlersuche wünscht

Andreas

MH
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#11

Beitrag von MH » 8. Mai 2008, 08:34

..oder die Riemenscheibe der Wasserpumpe dreht sich, aber nicht im Innern des Kühlkreislaufes, also das Schaufelrad. Trotzdem das diese neu eingebaut worden ist.

Grüße
manfred

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Günter Paul
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#12

Beitrag von Günter Paul » 8. Mai 2008, 10:27

Hallo zusammen,
für mich klingt das nach Fremdkörper im Kühlkreislauf.
Gruß Günter Paul

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Franz-Peter
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#13

Beitrag von Franz-Peter » 8. Mai 2008, 16:53

Whitehall_999 hat geschrieben:Hallo Franz-Peter,

lass das Kühlsystem mal abdrücken.

W.T.H.
Hab ich so ziemlich als erstes gemacht. Ist o.k.

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Franz-Peter
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#14

Beitrag von Franz-Peter » 8. Mai 2008, 17:11

Andreas hat geschrieben:Franz-Peter,

was passiert denn nach dem Kochen? Lässt Du abkühlen, startest dann und alles ist dann normal? Oder kocht er sofort wieder?

Passiert das nur während der Fahrt oder auch beim Warmlaufenlassen im Stand?

Und wenn der Motor kocht und läuft: Die Wasserpumpe dreht sich doch noch? Oder blockiert irgendwas den Keilriemen?

Das Ganze klingt ja nach einem plötzlich zusammenbrechenden Kühlkreislauf. Und das kann eigentlich nur verursacht werden durch:
- Verunreinigungen im Motor, die sich bei bestimmten Vibrationen/Temperaturen lösen
- Defektes Thermostat (aber Du hattest ja sogar schon ohne versucht, kann man dann wohl ausschließen)
- Verlust des Wasserpumpenantriebs (gerissener oder blockierter/zu lockerer Keilriemen)

Rätselrat...

Viel Erfolg bei der Fehlersuche wünscht

Andreas
Hallo Andreas,
also bislang hab ich es meist geschafft, vor dem Kochen anzuhalten und den Motor abkühlen zu lassen. Danach war der Start problemlos. Beim letzten mal ging's schief, die ZK-Dichtung ist durchgebrannt. Nach dem Abkühlen lief er an, mit Weißdampf aus dem Auspuff (logisch). Dann hab ich mich "gaaanz vorsichtig" heim geschleppt (ca. 4 Kilometer).

Wenn der Motor läuft, läuft auch die Wapu, das ist kontrolliert und der Kühler schafft ja auch durchaus seine rd. 35 Grad Absenkung.

Was nach der Zylinderkopfdemontage auffiel ist, dass am 2. und 3. Die Ventile sehr hell sind (Ölkohle abgebrannt), das lässt vermuten, dass die beiden Zylinder zu heiß werden (temporäre Abmagerung?). Ich geh mal den anderen Hinweisen (vielen Dank auch an toni08 und Günter Paul) nach.

:?: Noch 'ne Frage: Weiß jemand, wie dick ein C-Kopf sein muss. Wir sind nämlich auch auf die Idee gekommen, dass ggf. durch das mindestens zweimalige ZK-Planen der Kopf zu flach und damit die Kompression zu hoch sein könnte. Leider find ich nirgendwo eine Angabe über die vorgegebene ZK-Dicke bzw. wieviel Zehntel-Millimeter man abtragen darf.

Weiterhin hitzig grüßt alle Diskussionsteilnehmer
Franz-Peter

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Günter Paul
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#15

Beitrag von Günter Paul » 8. Mai 2008, 18:41

Hallo Franz Peter,
ich würde beim zweiten und dritten überhitzten Zylinder den verstopften Kühlkreislauf vermuten,Abmagerung schafft m.E.nicht diese Überhitzung...
Das ist ja doch spannend.... und tu mir den Gefallen,nicht
mit der Info aufhören,wenn wieder alles o.k.ist,ich
denke,nicht nur ich möchte den Krimi zu Ende lesen.
Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul

Jörn
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#16

Beitrag von Jörn » 8. Mai 2008, 22:02

Tja, check mal die Kompression, eventuell sind bei den Zylindern 2 & 3 Kolbenringe gebrochen

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Andreas
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#17

Beitrag von Andreas » 8. Mai 2008, 22:46

Franz-Peter,

ich habe noch ein bischen recherchiert und folgende Hinweise gefunden:

1. Der untere Schlauch zwischen Kühler und Motorblock kann ab einer bestimmten Temperatur sehr weich werden, dann reicht das Saugen der Wasserpumpe, den Schlauch kollabieren zu lassen. Folge: Kühlwasserumwälzung unterbrochen. Wenn sich der Schlauch leicht von Hand zusammendrücken lässt, könnte dies das Problem sein.

2. Fliehkraftverstellung: Es mag sein, dass die Zündung korrekt eingestellt ist. Wenn die Federchen der Fliehkraftverstellung ausgeleiert sind, verstellt sich die Zündung aber zu stark. Du schrubst, Du habest bereits mit Zündungsverstellung gearbeitet - aber genug Richtung spät verstellt?

3. Luft im Wasserkreislauf? Hier wäre nochmals sorgfältig zu prüfen und ggfs. zu entlüften.

Daumendrückend,

Andreas

Edit: Tippfheler beseitigt

MH
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#18

Beitrag von MH » 9. Mai 2008, 10:22

Gerne würde ich Punkt 1 von Andreas noch ergänzen um die Info, dass der Kühlerwasserschlauch eine innere Spirale hat, die das Zusammenziehen verhindern soll. Diese Spirale wird meist mit dem alten Schlauch entsorgt und im neuen nicht eingebaut.

Grüße
manfred

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Franz-Peter
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[color=red]C-Temperaturprobleme: Es wird immer irrer[/color]

#19

Beitrag von Franz-Peter » 8. Aug 2008, 19:21

Hallo, zunächst allen, die auf meine erste Anfrage geantwortet haben, ein herzliches Dankeschön. Allerdings bin ich trotz der vielen Tipps nicht wirklich weiter gekommen. Zündung, Kühler, Wapu und was sonst noch alles genannt wurde, sind i.O. Inzwischen habe ich sogar einen Hochleistungskühler montiert - alles ohne Erfolg. Der Motor läuft richtig gut, hält die Temperatur anfangs exakt ein, dann geht's ruck-zuck, und die Kiste kocht.
:?:

Ich dachte bisher, dass der Kühlkreislauf Wasser verliert, weil der Motor zu heiß wird, doch es ist genau umgekehrt: Erst drückt das Wasser in den Überlaufbehälter (ca. 1,5 Liter!) und dadurch wird der Motor zu heiß, weil das Wasser im eigentlichen Kühlkreislauf fehlt. Das Verrückte ist, dass das Wasser auch bei abgekühltem Motor nicht zurückfließt.
:?:
Mit einem Endsoskop haben wir die Brennräume untersucht, aber die (neue) Zylinderkopf-Dichtung ist auch i.O.

Rätselratend wünscht ein schönes Wochenende.
Franz-Peter
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#20

Beitrag von TwinCam » 8. Aug 2008, 19:51

Franz-Peter,

mach mal die Gummidichtung aus dem Kühlerdeckel, dann kann das Kühlmittel aus dem Überlauftank zurückfließen.

Siggi

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