Gemeinsam mit dem Spitfire Club Deutschland, der Morris Minor IG und den Rover Freunden hatten wir in diesem Jahr in der gut besuchten Halle 5.1. der Messe Stuttgart 520 Quadratmeter zur Verfügung, um mit 21 Exponaten die Vielfalt der englischen Fahrzeugtechnik dem durchweg interessierten Publikum nahe zubringen. Vom Sunbeam Tiger bis hin zu einem Kit Car namens Falcon Mk1 auf Reliant Kitten Chassis reichte die Palette, auf der natürlich auch die Marke MG nicht zu kurz kam, denn der MG Drivers Club präsentierte nicht nur das MG ABC, sondern auch eine schöne MG YB Limousine, die erst kürzlich über Ebay ihren Weg nach Deutschland gefunden hatte.
Doch dieses Mal standen nicht nur die Fahrzeuge im Mittelpunkt. Vielmehr ging es auch um das Fahren selbst, denn die vier ausstellenden Clubs hatten es sich nämlich zum Ziel gemacht, die Besucher auf die doch sehr prekäre Situation der Oldtimerszene in Zeiten drohender Feinstaub-Fahrverbote hinzuweisen. Zu diesem Zweck war unter anderem rings um einen erst kürzlich fertig restaurierten Triumph Spitfire ein Friedhofsszenario aufgebaut worden, das seine Wirksamkeit nicht verfehlte, was sich am Ende der Messe auch an der an unserem Stand ausliegenden Unterschriftenliste gegen Fahrverbote der Initiative "Kulturgut Mobilität" zeigte, in die sich bis Messeende ein Vielfaches mehr an Besuchern eingetragen hatten, als in die, die am Stand der Initiative selbst auslag. Zu diesem schönen Erfolg mag auch eine vom MG Drivers Club initiierte Protestaktion beigetragen haben, der sich auch andere Clubs und Aussteller anschlossen. Am letzten Ausstellungstag um fünf vor zwölf deckten wir unsere ausgestellten Fahrzeuge mit Bettlaken ab, um auf diese Weise zu zeigen, was künftig noch von unseren Fahrzeugen in der Öffentlichkeit zu sehen ist, wenn die angkündigten Fahrverbote Realität werden. Hoffen wir,dass uns das erspart bleibt und das auf der Techno Classica einige Clubs mehr unserem Beispiel folgen. Denn wenn auch einzelne Städte, wie während der Retro Classics auch Stuttgart, Ausnahmegenehmigungen für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen ankündigen, die zumindest im Falle von Stuttgart auch sehr vage und unspezifisch sind, ist die Gefahr von großflächigen Fahrverboten erst dann vom Tisch, wenn es eine bundeseinheitliche Regelung pro Oldtimer gibt. Und die gibt es nur, wenn auf Messen wie der Retro Classics oder der Techno Classica nicht nur die schöne, heile Welt der Oldtimerei dargestellt wird, sondern auch deren Bedrohung durch voreilige und unbegründete Fahrverbote thematisiert wird.
Bedanken möchte ich mich bei den Mitgliedern der Stammtische Mühlacker und Stuttgart, die auch dieses Jahr wieder unseren Stand durch die Zurverfügungstellung von Fahrzeugen und ihren Arbeitseinsatz tatkräftig unterstützten.
Text: Matthias Schulze
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