Es war bereits die dritte Sommer-Landpartie des MGDC, die Matthias Dürr organisiert hat und sich mittlerweile fest im Programm des MGDC etabliert hat. So verwundert es nicht, dass diese wie schon im Vorjahr nach wenigen Tagen komplett ausgebucht war.
Ein prall gefülltes Rahmenprogramm von Freitag bis Sonntag erwartete die Teilnehmer, so dass die meisten Teilnehmer donnerstags eintrafen und das sonnige Wetter auf der Terrasse genossen.
Es sollte ein Event werden, das überwiegend durch gering befahrene Straßen und beeindruckende Landschaften geprägt sein sollte. Doch insbesondere der erste Tag der Ausfahrt stand mit der deutsch-französischen Geschichte im Fokus.
Nach der Begrüßung startete unsere Tour mit 26 Fahrzeugen ins französische Elsass, indem wir den Rhein am imposanten Kraftwerk samt Schiffsschleuse überquerten.
Nach einem kurzen Stopp fuhren wir auf direktem Weg zum weltweit größten Automobil-Museum nach Mulhouse. Das Museum wurde einst von den Gebrüdern Schlumpf gegründet, die seinerzeit eine Textilfabrik hatten. Nach deren Insolvenz zu Beginn der 80er Jahre wurde erst publik, was für eine einzigartige Sammlung hier vorlag – insbesondere die größte Ansammlung von Bugatti-Fahrzeugen. Der französische Staat erkannte den Wert und machte die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Auch die Architektur des Gebäudes ist imposant: Straßenlaternen der ehemaligen Markthallen von Paris lassen den Eindruck entstehen, dass man sich auf Straßen befindet, bei welcher jede Straße für eine Epoche steht.
Am Nachmittag ging die Ausfahrt über die Vogesen, wo unser nächstes Etappenziel der „Hartmannswillerkopf“ sein sollte. Der Hartmannswillerkopf ist ein Berghügel, welcher sich 30 Minuten Fahrzeit von der Stadt Mulhouse befindet und deshalb im 1. Weltkrieg zum traurigen Schauplatz wurde. Unmittelbar nach Kriegsende wurde das Gebiet zum Nationaldenkmal erklärt, so dass bis in die heutige Zeit die Spuren des Krieges noch sichtbar sind. Ein Teil unserer Gruppe nutzte die Zeit, die Krypta zu besuchen oder Schulklassen zuzusehen, denen die Geschichte mit Personen, gekleidet in deutschen und französischen Uniformen aus jener Zeit, nahegebracht wurde.
Nach einer Stärkung mit Getränken und Snacks fuhren wir auf den höchsten Punkt der Ausfahrt und zugleich höchster Berg der Vogesen: dem Grand Ballon mit 1.424 Metern Höhe. Bereits bei der Anfahrt zeigte sich, dass eine Wolke den Grand Ballon eingehüllt hatte. So kam es, dass wir 30 Minuten mit Schritttempo in der Wolke fuhren. Nachdem wir von der Höhenstraße in östliche Richtung abgebogen sind, hatten wir zugleich die Wolke verlassen. Und bereits während der Fahrt ins Tal zeigte sich wieder die Sonne und fuhren in Richtung unseres Hotel.
Am Samstag stand der Hochschwarzwald auf dem Programm. Nachdem es in der Nacht zuvor noch ausgiebig regnete, startete die Ausfahrt bei sonnigem und zugleich erfrischend kühlem Wetter. Unser erster Halt war am Kloster Trudpert im Münstertal. Ursprünglich nur als 10-minütiger Halt vorgesehen, wurde unser Halt doch auf fast 30 Minuten verlängert, da sich noch dunkle Wolken in jenen Gebirgszügen befanden, die wir durchfahren wollten. Als die Wolkendecke aufriss und die Sonne durchblitzte, starteten wir. Und das vorherige Warten lohnte sich, denn uns bot sich eine Fernsicht auf über 1.200 Metern Höhe in alle Richtungen. Wir hatten Sicht in die Rheinebene und zu den französischen Vogesen sowie auf die Höhenzüge des Schwarzwaldes inklusive des Feldbergs, dem höchsten Berg des Schwarzwaldes.
Nach einem weiteren kurzen Stopp ging es talwärts, bevor wir auf den Berg Kandel fuhren, wo auf uns ein Mittagsvesper wartete. Bei gefühlten 10 Grad starteten wir unsere Nachmittags-Etappe, was so mancher zum Anlass nahm, zunächst das Verdeck geschlossen zu lassen. Doch auf dem Weg ins Glottertal stiegen die Temperaturen auf 25 Grad und wir fuhren weiter in die Rheinebene nach Breisach zur Sektkellerei Geldermann.
Aufgeteilt in 2 Gruppen, wurde uns die Kunst der Sektherstellung nahegebracht, insbesondere die Beseitigung der im Reifeprozess entstehenden Hefe aus den Flaschen und welche Rolle die Witwe (Veuve) Cliquot hierbei bis in die heutige Zeit innehat. Für die meisten von uns stand nun das Highlight an: die Sabrage-Führung im Reifekeller, der sich im Gewölbe aus dem 15. Jahrhundert unterhalb des Breisacher Schlossbergs befindet. Hier erlebten wir live, wie mit einem Säbel (Sabrage) Sektflaschen geöffnet wurden, bevor wir deren Inhalt genießen konnten. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir das Hotel, wo uns am Abend das Abendessen in Buffet-Form erwartete.
Der Sonntag sollte entspannt starten und mit einer maximalen Fahrzeit von zwei Stunden kurz sein - vor allem aus Rücksicht auf die Teilnehmer mit einer langen Heimreise. Dennoch bot der Sonntag so manche Überraschung, die nicht in der Ausschreibung stand. Wir fuhren bei sonnigem Wetter durch das Weingebiet des Kaiserstuhls, einem Gebirgszug am Fuß des Hochschwarzwalds. Sogar hier galt es einen Pass zu überqueren: dem sogenannten Texaspass. Auf dessen höchsten Punkt ergab sich eine atemberaubende Sicht über die Weinberg-Terrassen und dem Rheintal, bevor die letzten 10 Kilometer der Ausfahrt anstanden. Das letzte Highlight war die Durchfahrt durch die Altstadt von Endingen, wo wir durch das Stadttor in Richtung unseres Zielortes fuhren.
Am Zielort Riegel konnten wir unsere Fahrzeuge bei der dortigen Kunsthalle abstellen, wo wir von der Kuratorin freundlich begrüßt wurden. Nach dem Besuch im nebenan gelegenen Biergarten, hier waren Plätze für uns reserviert, endete das Event. Einige von uns nutzen noch im Anschluss die Möglichkeit, die Kunsthalle zu besuchen, bevor auch diese die Heimreise antraten.
Wenn ihr wollt, lest den ausführlichen, vollständigen Bericht im nächsten Drivers-Magazin!
Matthias Dürr
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